Der oberbergische Ausbildungsmarkt trotzt der schwierigen Konjunkturlage. So fasste Carsten Berg, Leiter Ausbildung bei der IHK Köln, inhaltlich die Vorstellung der jüngsten Ausbildungsmarktzahlen in den Räumen der Brehmer GmbH in Nümbrecht-Elsenroth zusammen.
"Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir erfreulicherweise steigende Bewerberzahlen, was die hohe Motivation und das Engagement junger Menschen unterstreicht. Leider müssen wir gleichzeitig einen Rückgang der Stellenangebote feststellen, was eine Herausforderung darstellt", sagte Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der für Oberberg zuständigen Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach.
Handwerk: Plus von 7 Prozent
In Oberberg haben die Arbeitgeber bis zum Stichtag 30. Oktober insgesamt 1693 Ausbildungsstellen an die Agentur gemeldet — 132 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig haben 1559 Bewerberinnen und Bewerber die Dienste der Agentur für die Suche in Anspruch genommen – gut 100 mehr als letztes Jahr, was positiv sei. Derzeit, so Jordy, gebe es noch 192 unversorgte Bewerber; 230 Ausbildungsstellen seien unbesetzt.
Das Handwerk in Oberberg hat 7 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als 2023, berichtete Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. 2023 hatte er noch ein Minus vermeldet. Initiativen wie die Berufsfelderkundung und Ausbildungsmessen hätten den Jugendlichen die große Vielfalt des regionalen Handwerks vor Augen geführt. Besonders gefragt: Ausbildungsberufe mit Zukunftsaufgaben wie Energiewende oder Digitalisierung.
1015 Ausbildungsverträge im IHK-Bezirk Oberberg
Leicht rückläufig war die Entwicklung bei neuen Ausbildungsverträgen im IHK-Bezirk. Zum Stichtag 30. September wurden im Oberbergischen Kreis 1015 neue Ausbildungsverträge geschlossen – 1,6 Prozent weniger als 2023. Eine kaufmännische Ausbildung haben 596 junge Leute (Vorjahr: 610) begonnen; 419 (Vorjahr: 421) nahmen eine industriell-technische Lehre auf, so Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln.
Die IHK sei froh, dass die aktuell schlechte konjunkturelle Lage vieler Industrieunternehmen die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nicht negativ beeinflusse.
Der Arbeitsmarkt im Oktober
Mit 1774 neuen Arbeitslosen und 1791 Abmeldungen ist die Arbeitslosigkeit im Oberbergischen Kreis auf 8274 Fälle gesunken. Das sind aber 388 (4,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt – wie bereits im Monat September – bei 5,4 Prozent, nach 5,2 Prozent im Vorjahr.
Die oberbergischen Arbeitgeber meldeten dem Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter im Laufe des Oktobers 449 neue Stellen. Dies sind 55 (14 Prozent) mehr als im Vormonat und 28 (6,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Damit sind aktuell 2450 freie Arbeitsstellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr sind dies 199 Stellen weniger. Den Zuwachs an neuen Stellen nennt Nicole Jordy, die Vorsitzende der Geschäftsführung der auch für Oberberg zuständigen Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, in einer Mitteilung erfreulich: "Dies eröffnet zahlreiche Chancen für die Menschen in unserer Region." (r) © Kölner Stadt-Anzeiger
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