Bayer Kultur versteigert wieder Kunstwerke aus dem Fundus. Rund 90 Werke aus der "Artothek" will Markus Eisenbeis vom Auktionshaus "Van Ham" am Montag, 30. September, um 18 Uhr unter die Leute bringen.

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Zum sechsten Mal bietet Bayer Kultur Werke aus seinem rund 6000 Objekte umfassenden Bestand an. Und wie jedes Jahr dient das Geld, das zusammenkommt, einem guten Zweck: Das Leverkusener Hospiz "Pallilev" wird unterstützt.

Zum dritten Mal freuen sich Christoph Meyer zu Berstenhorst, "Pallilev"-Geschäftsführer, und Marianne Müller, stellvertretende Vorsitzende des "Pallilev"-Fördervereins, über die Zuwendung. Im vergangenen Jahr waren 50.000 Euro zusammengekommen. "Wir sind sehr dankbar", sagte Meyer zu Berstenhorst am Freitag. Das Geld, das in diesem Jahr zusammenkommt, wolle das Hospiz-Team in die Kunsttherapie stecken. Man habe eine Therapeutin im Haus, die über Kunst mit Bewohnern ins Gespräch komme, mit ihnen male oder ein sogenanntes Bilddiktat fertige. Dann malt sie auf Anweisung der Bewohner.

Meyer zu Berstenhorst freut sich aber nicht nur über das Geld, sondern auch auf die Veranstaltung selbst. Denn die leitet wie immer Markus Eisenbeis, Inhaber des Auktionshauses "Van Ham" in Köln. Und das sei ein echtes Erlebnis. "Er bringt da immer viel Humor mit rein", sagt auch Bayer-Kultur-Pressesprecherin Carolin Siebert.

Die Idee hinter der Auktion war, die Artothek von Bayer Kultur zu entlasten, berichtet Andrea Peters. Sie kümmert sich als Arts-Managerin um den Bayer-Kunstfundus. Das Unternehmen hat, angefangen in der Ära Duisberg, viel Kunst gekauft, um sie in Büros oder Fluren aufzuhängen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich die Werke leihen. Nur gibt es inzwischen weniger Büros, und Homeoffice ist auch ein immer größeres Thema. Außerdem haben sich über die Jahrzehnte auch Dubletten angesammelt.

Eine Kunstauktion ist auch eine Attraktion

Und ein weiterer Faktor, wie Peters berichtet: "Wir wollten ein Event schaffen." Denn noch lange nicht jeder wisse, wie so eine Kunstauktion ablaufe. "Es gilt das Know-your-client-Prinzip", sagt Peters. Das heißt, Bieter müssen sich vorher anmelden. Das sei gesetzlich vorgeschrieben. 120 Anmeldungen gibt es bereits, das seien viele, sagt Peters. Wer angemeldet ist, bekommt eine Nummer zugeordnet. Markus Eisenbeis ruft die Kunstwerke, deren Abbild dann an eine Wand im Erholungshaus projiziert wird, auf und nennt das Startgebot. Das liege meist etwas unter dem Schätzwert, den Bayer Kultur in Absprache mit dem Auktionshaus vorher festgelegt hat. Dann geht der Auktionator einzelne Stufen hoch und wer bieten will, hebt sein Schild mit der Bieternummer.

In diesem Jahr haben Peters und ihr Team unter anderem Werke von Marc Chagall, Salvador Dalí und Ernst Ludwig Kirchner ausgesucht, aber auch von regionalen Künstlern wie Rolf Wetter. Es gibt sogar eine Köln-Ecke. Die Schätzwerte für die Gemälde, Druckgrafiken und Zeichnen beginnen bei 50 Euro.

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Angesprochen ist jeder, betonen Peters und Bayer-Kultur-Chef Thomas Helfrich. Wer Interesse hat, kann sich die gerahmten Werke auch schon vorher anschauen. Die Termine gibt es auf der Internetseite von Bayer-Kultur. Dort ist auch der Katalog der Auktion mit allen Werken und Schätzwerten zu finden sowie der Möglichkeit zur Anmeldung. Die Anmeldefrist für die Auktion läuft noch bis zum 29. September um 20 Uhr.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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