Trier - Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Forderung nach rascher Rückführung von Flüchtlingen aus Syrien kritisiert.
"Das ist eine Forderung zur Unzeit. Das sind Wahlkampfparolen auf dem Rücken von Menschen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bisher sei noch unklar, wie sich die Lage in Syrien mit den neuen Machthabern entwickele.
Die Diskussion über die rasche Rückführung von Flüchtlingen aus Syrien sei fehl am Platze: "Es ist jetzt doch nicht die Zeit, darüber zu sprechen." Man müsse auch daran denken, dass viele Syrerinnen und Syrer "hier gut integriert sind und einen wichtigen Beitrag zu unserem Gemeinwesen leisten".
Aufruf zur Hilfe
Er hoffe für die Menschen in Syrien, dass dort ein Staat entstehe, der die Menschenrechte respektiere. "Auf die Chance muss man hoffen. Und auch das tun, was wir tun können." Das bedeute, dass dem Land materiell und wirtschaftlich geholfen werden müsse, "wieder auf die Beine zu kommen".
Der Westen könne Unterstützung leisten für den Aufbau eines Staates, der Minderheiten respektiere, Menschenrechte achte und möglichst stark international eingebunden sei.
Insgesamt halten sich aktuell laut Bundesinnenministerium rund 975.000 Syrer in Deutschland auf. Der Großteil war in den Jahren seit 2015 im Zuge des syrischen Bürgerkriegs gekommen. Am 9. Dezember hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entschieden, über Asylanträge von Menschen aus Syrien wegen der dynamischen Entwicklung dort vorerst nicht zu entscheiden. © Deutsche Presse-Agentur
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