Mainz - An den Schulen in Rheinland-Pfalz fehlen nach Einschätzung der GEW mindestens 5.000 Lehrkräfte.

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Die größten Personallücken gebe es an den Realschulen Plus, in bestimmten Fächern an den berufsbildenden Schulen sowie deutlich bei der Sonderpädagogik im Förderschulsystem und in den Schwerpunktschulen, sagten die Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Christiane Herz und Stefan Jakobs, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Ein Mangel an Lehrkräften bestehe im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich, bei Kunst und Musik sowie in bestimmten Fächern in den Berufsschulen, für die Menschen aus der Industrie und dem Handwerk für das Arbeiten in der Schule gewonnen werden müssten, erklärten die GEW-Landesvorsitzenden.

Reform der Lehrkräfteausbildung gefordert

Die Gewerkschaft forderte eine Reform der Lehrkräfteausbildung mit einem völlig veränderten Anforderungsprofil. Das Studium müsse neben der fachwissenschaftlichen Ausbildung verstärkt Wert auf die Notwendigkeiten der Unterrichtsgestaltung für eine inklusive Schule haben. Das sollte unabhängig von der studierten Schulausrichtung und von Anfang an erfolgen.

Das schulartbezogene Studium könnte nach Einschätzung der GEW auch ersetzt werden durch ein sogenanntes Stufenlehramt, bei dem nur noch unterschieden wird zwischen einer Spezialisierung für die Altersgruppen 5 bis 12 Jahre und 10 bis 20 Jahre.

Mehr Spezialisierung wichtig

"Wir hätten dann Lehrkräfte mit einer Spezialisierung für die Schuleingangsphase inklusive Orientierungsstufe und solche mit einer Spezialisierung von der Orientierungsstufe bis zu den Abschlüssen der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II."

Das Studium von Unterrichtsfächern und pädagogischen Spezialisierungen sollte auch neue Kombinationsmöglichkeiten zulassen, um eine breitere Mischung der Professionen in die Schulen zu bekommen, schlugen Herz und Jakobs vor. Es müsse etwa möglich sein, einerseits Mathematik für das Abiturniveau studieren zu können mit einer andererseits sonderpädagogischen Spezialisierung für besondere Bedingungen des Lernens.

Mehr Praxis in der Ausbildung

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) macht sich ebenfalls für Veränderungen in der Ausbildung der angehenden Lehrerinnen und Lehrer stark. Es müsse einen besseren Einblick in die Praxis des Berufs mit allen anfallenden Arbeiten außerhalb des Unterrichts geben, forderte der Landesvorsitzende Lars Lamowski.

Die vom Bildungsministerium angekündigte Kampagne zur Lehrkräftegewinnung sei eine gute Sache, die Initiative kommt jedoch zu spät. "Wir weisen bereits seit Jahren darauf hin, dass der Lehrkräftemangel ein immenses Problem an den Schulen ist", sagte Lamowski der dpa. "Die Not ist so groß, dass das Land mit der Entprofessionalisierung des Berufs reagiert und Studierende und Abiturientinnen und Abiturienten mit Vertretungsverträgen ausstattet, um die Lücken zu schließen."  © Deutsche Presse-Agentur

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