Mainz - Kurz vor dem Abschluss des fast sechs Jahre laufenden bundesweit einzigartigen Projekts einer Modellpraxis an der Universitätsmedizin Mainz haben die Beteiligten ein positives Fazit gezogen.

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Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz als Betreiberin sieht das Ziel als erreicht an, mit der Allgemeinmedizinischen Praxis am Campus (APC) die Notaufnahme der Unimedizin zu entlasten.

Nach einer Ersteinschätzung seien rund 70 Prozent der Patientinnen und Patienten in der Praxis ambulant weiterbehandelt worden, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Andreas Bartels. Es bleibe allerdings das Problem der Finanzierung - die APC sei defizitär betrieben worden.

"Damit dieses Modell bundesweit etabliert werden kann - wie von Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit der Notfallreform vorgeschlagen -, muss eine angemessene Vergütung durch die Krankenkassen gewährleistet werden. In der jetzigen Form ist eine langfristige Finanzierung nicht möglich."

Auch der Leiter des Geschäftsbereichs Medizin der Universitätsmedizin, André Michel, betonte, die APC habe viel Positives bewirkt, eine solche Steuerung von Patienten sei absolut sinnvoll. Das zum Jahresende auslaufende Modellprojekt betrachte er als Wegbereiter für die neuen integrierten Notfallzentren.

Diese Zentren sind Teil der von der geplatzten Ampel-Koalition im Bund geplanten Reform der Notfallversorgung. Solche Zentren soll es den Plänen nach künftig flächendeckend geben. Sie sollen rund um die Uhr eine Ersteinschätzung zur Dringlichkeit geben, dann ist auch eine Weiterleitung in eine nahe Notdienstpraxis möglich.

Zuletzt hatten etwa die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) gefordert, eine neue Bundesregierung müsse die Vorarbeiten in der nächsten Wahlperiode sofort aufgreifen und schnell ans Ziel führen.  © Deutsche Presse-Agentur

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