Mainz - Über oder an der US-Air Base Ramstein und dem BASF-Werksgelände in Ludwigshafen sind nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Michael Ebling insgesamt 90 Drohnenflüge seit dem 24. November 2024 gezählt worden.

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63 seien vom Landeskriminalamt als "relevant" eingestuft worden. Bei den 27 anderen, normalen Fällen seien Drohnen privat oder landwirtschaftlich genutzt worden, sagte der SPD-Politiker im Innenausschuss des Landtages in Mainz.

Nur bei einem kleinen Teil gelang es Ebling zufolge, die Drohnen zu detektieren und die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Sie hätten nachweisen können, die Drohnen privat oder geschäftlich genutzt zu haben oder unabsichtlich beziehungsweise wegen der Wetterlage in die Nähe der Airbase oder des Werksgeländes gekommen zu sein.

Zu den relevanten Fällen sei es in der Regel zu Beginn der Dämmerung gekommen, die Drohnen seien aber aufgrund von Beleuchtung dennoch sichtbar gewesen. Das lasse vielleicht den Rückschluss zu, dass sie auch sichtbar sein sollten. Die Sicherheitsbehörden gingen nicht von einer unmittelbaren Gefahrenlage aus. "Gleichwohl nehmen wir diese Vorgänge sehr ernst", betonte der Minister.

Generalstaatsanwaltschaft hat Ermittlungsverfahren aufgesetzt

Es bleibe eine Zahl, bei der nicht bekannt sei, wer dahinterstecke und was die Motivation gewesen sei, sagte Ebling. Es seien auch Drohnen in der Luft gewesen, die keine "kommerziellen Hobbydrohnen" seien, sondern Modelle, die über hunderte Kilometer gesteuert werden könnten. Die Generalstaatsanwaltschaft habe Ermittlungsverfahren aufgesetzt.

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sei hybride Kriegsführung auch in Deutschland erkennbar. Es spreche viel dafür, dass Drohnenüberflüge auch "gesteuerte Nadelstiche" seien.  © Deutsche Presse-Agentur

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