Magdeburg - Schulschwänzen, Körperverletzung, Diebstähle: In den vergangenen beiden Jahren sind in Sachsen-Anhalt jeweils mehr als 200 Jugendarreste gegen 14- bis 21-Jährige vollstreckt worden.

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2022 gab es 220 Arreste, 2023 dann mit 214 fast genauso viel, wie aus einem Bericht zum Jugendarrestvollzug in Sachsen-Anhalt hervorgeht.

Der Jugendarrest ist eine kurzzeitige Freiheitsentziehung für junge Menschen und keine Strafe im Rechtssinne. Er wird verhängt, wenn eine Verwarnung oder Auflagen nicht mehr ausreichen, eine Jugendstrafe aber noch nicht geboten ist, hieß es zur Erklärung.

Die Jugendarrestanstalt für Sachsen-Anhalt mit insgesamt 17 Arresträumen befindet sich in Halle auf dem Gelände des dortigen Gefängnisses. Es gibt eine Bücherei und einen Freizeitraum sowie einen Schulungsraum.

Einige Tage oder mehrere Wochen sind möglich

Die 14- bis 21-Jährigen kommen für bis zu vier Wochen in den Arrest, am häufigsten sind Arreste für zwei Wochen. Möglich sind aber auch Wochenendaufenthalte, der sogenannte Freizeitarrest. Im Schnitt waren die jungen Leute bei Antritt ihrer Strafe 17,8 Jahre alt. Mehr als 80 Prozent waren im vergangenen Jahr Jungen, 18,7 Prozent der Personen im Arrest waren im weiblich, wie der Bericht zeigt.

Im Arrest soll den Jugendlichen und Heranwachsenden vermittelt werden, dass sie Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen und notwendige Konsequenzen für ihr künftiges Leben ziehen müssen. Je nach Bedarf werde versucht, die soziale Kompetenz der Jugendlichen zu verbessern, insbesondere im Bereich Gewalt, Sucht und Schulden.

Manche kehren in den Arrest zurück

Etliche Jugendliche landen auch wiederholt im Arrest. 2022 waren das laut dem Bericht 32 Personen, 2023 genau 22. Im vergangenen Jahr mussten sogar fünf Menschen jeweils drei Arreste verbüßt.  © Deutsche Presse-Agentur

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