Magdeburg/Halle - Hunderte Halter von Schafen und Rindern in Sachsen-Anhalt haben seit Sommer für die Impfung ihrer Tiere gegen die gefährliche Blauzungenkrankheit Zuschüsse bekommen.
Knapp 500 Anträge von Schafhaltern sind bisher bei der zuständigen Tierseuchenkasse (TSK) eingegangen, 417 wurden positiv beschieden, wie das Agrarministerium in Magdeburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtigen Tierseuche, die tödlich enden kann.
Mehr als 430.000 Euro für Impfungen von Schafen
Die TSK gewährt demnach auf Antrag Beihilfen für die Impfungen von Rindern und Schafen gegen die Viruserkrankung. Das Ministerium erstattet der TSK eigenen Angaben zufolge die gezahlten Beihilfen für die Impfung von Schafen - bisher mehr als 430.000 Euro. Für Rinder weist das Ministerium aktuell knapp 300 bewilligte Anträge und eine Auszahlungssumme von rund 300.000 Euro aus. Hier könnten momentan keine detaillierteren Angaben gemacht werden, hieß es.
Nach Informationen des in Halle ansässigen Landesschafzuchtverbandes werden pro geimpftes Schaf bis zu 8,35 Euro pro Jahr erstattet. Rund 89.000 Schafe werden landesweit aktuell gehalten, wie es hieß.
Fristverlängerung für Beihilfen und Impfstoffzulassung
Nach Verbandsangaben waren Impfungen seit dem 6. Juni möglich, Beihilfen konnten ab 15. Juni beantragt werden. Die Antragsfrist war am 6. Dezember ausgelaufen, wie es hieß. Auch die ursprünglich bis zu diesem Datum befristete Genehmigung des Impfstoffs sei inzwischen entfristet. Im kommenden Jahr soll es wieder eine Beihilfe für die Impfung geben, hieß es.
Das Tierseucheninformationssystem des Friedrich-Loeffler-Instituts weist für Sachsen-Anhalt in diesem Jahr 244 eindeutige Seuchenfälle der Blauzungenkrankheit aus (Stand: 27. Dezember). Davor hatte es jahrelang keine Fälle gegeben. Bundesweit habe es in diesem Jahr mehr als 15.600 Feststellungen gegeben - die meisten in Niedersachsen (4.184) und Nordrhein-Westfalen (3.453).
Ab Frühjahr wieder Anstieg der Fallzahl zu erwarten
Der Landesschafzuchtverband geht davon aus, dass im Frühjahr wieder verstärkt Fälle der Blauzungenkrankheit auftreten werden. Denn dann seien wieder Gnitzen unterwegs, die die Seuche übertragen, wie es hieß. Erkrankte Tiere leiden etwa an Appetitlosigkeit und Fieber, einige sterben daran. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Der Name kommt von dem Symptom der blau gefärbten Zunge bei Krankheitsausbruch. © Deutsche Presse-Agentur
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