Bad Schandau - Nach der plötzlichen Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau können drei Elbfähren bis auf weiteres kostenfrei genutzt werden.
Damit solle die angespannte Situation für Berufspendler und Anwohner verbessert werden, teilte der Landrat des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Michael Geisler, mit.
Die Menschen können die Fähren F3 und F4 zwischen Bad Schandau und Krippen/Postelwitz und die Linie F5 zwischen Bad Schandau und dem Nationalparkbahnhof kostenlos nutzen. Die Fähren verkehrten schon jetzt häufiger. Es werde zudem an einer Ausweitung der Fährzeiten gearbeitet. Besucher der Sächsischen Schweiz sollten möglichst Busse und Bahnen nutzen, um die Verkehrslage zu entlasten.
Sperrung aus Sicherheitsgründen
Die Elbbrücke war am 7. November aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Vorausgegangen war eine Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke. Diese hatte akuten Handlungsbedarf für die Brücke der Bundesstraße 172 in Bad Schandau ergeben. Das Bauwerk besteht ebenso wie die Carolabrücke aus Spannbeton.
Die Brücke ist seither komplett gesperrt - für Autos, Busse, Fuß- und Radverkehr und auch für Rettungswagen. Wann und in welchem Umfang sie künftig genutzt werden kann, ist unklar. Bis Jahresende sollen weitere Untersuchungen Klarheit bringen.
Abschnitt der Elbe für Schiffsverkehr gesperrt
Auch auf den Schiffsverkehr auf der Elbe hat die Brückensperrung Auswirkungen - er musste vorerst eingestellt werden. Konkret sei der Abschnitt zwischen der Anlegestelle der Wasserschutzpolizei und der Eisenbahnbrücke Bad Schandau gesperrt, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe mit.
Insgesamt 20 Brückenbauwerke in Sachsen stehen im Fokus
Außer der Carolabrücke stehen in Sachsen weitere 19 Brücken im Fokus und werden derzeit überprüft. Das betrifft Brücken ähnlicher Bauart - sogenannte Spannbetonbrücken, bei denen Hennigsdorfer Spannstahl verwendet wurde. Er gilt als korrosionsanfällig. Die Brücke in Bad Schandau hat nach Behördenangaben ein sogenanntes Unterspannband, wo Längsrisse aufgetreten seien. © Deutsche Presse-Agentur
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