Dresden - Nach dem Finale wollte der Applaus kein Ende nehmen: Star-Choreograph John Neumeier (85) und das Ballett der Semperoper Dresden sind bei der Premiere des Stückes "Nijinsky" frenetisch gefeiert worden.

Mehr News aus Sachsen finden Sie hier

Das Publikum bedachte die Tänzerinnen und Tänzer mit Ovationen. Auch Neumeier musste immer wieder auf die Bühne und vor den Vorhang.

Aus der Schar der Solisten wurden nicht nur James Kirby Rogers als Nijinsky und Svetlana Gileva als seine Frau bejubelt. Auch die Tänzer, die Nijinsky in den großen Rollen seiner Karriere verkörperten, bekamen viel Beifall - genauso wie die Staatskapelle Dresden mit Simon Hewett am Pult.

Das Ballett über Tanz-Ikone Vaslav Nijinsky (1889-1950) hatte im Jahr 2000 beim Ballett in Hamburg - Neumeiers langjähriger Wirkungsstätte - Uraufführung. Für Dresden legte er nach eigenen Worten eine Rekreation auf. Tatsächlich wirkte die Inszenierung sehr frisch.

Auch Aktualität ist gegeben. Nijinsky wurde seinerzeit durch die Schrecken des Ersten Weltkrieges traumatisiert. Neumeier verwies in einem Interview auf aktuelle Kriege und politische Unklarheiten. Die Nähe zum Ukraine-Krieg erinnere stark an das Gefühl des Grauens im Ersten Weltkrieg, betonte er.

"Ich habe die Beschäftigung mit Nijinsky immer wieder vertieft und versucht, Ereignisse besser zu verstehen. Aber die Faszination für ihn ist immer gleich geblieben, wogegen das Interesse sogar immer stärker geworden ist", sagte Neumeier der Deutschen Presse-Agentur.  © Deutsche Presse-Agentur

Nachrichten aus anderen Regionen
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.