Erfurt - Rund 61 Tonnen alte Munition, Granaten oder Bomben sind im vergangenen Jahr in Thüringen gefunden worden.
Das waren etwa zehn Tonnen weniger als jeweils in den beiden Jahren zuvor, wie eine Sprecherin des Landesverwaltungsamts mitteilte. Im Jahr 2021 waren demnach 52 Tonnen Kampfmittel in Thüringen aufgetaucht.
Oft handelt es sich um zufällige Funde, die etwa bei Bau- oder Erntearbeiten entdeckt werden. Teils wird die Munition aber auch bei gezielten Räumungen gefunden. Die Kosten für die Beseitigung beliefen sich im vergangenen Jahr auf etwa 1,2 Millionen Euro. Im Jahr 2023 waren es noch 1,4 Millionen Euro.
Norden Thüringens besonders belastet
Besonders belastet sei der Norden Thüringens und insbesondere der Landkreis Nordhausen, hieß es vom Landesverwaltungsamt weiter. Das sei auf die Bombardierung Nordhausens sowie auf ehemalige Lagerflächen des Deutschen Reiches zurückzuführen. Die Stadt im Norden Thüringens war bei Luftangriffen im April 1945 stark zerstört worden.
Hingegen komme es im Grünen Band, also entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, sehr selten zu Funden, sagte die Sprecherin weiter. Das Gebiet war zu DDR-Zeiten stark vermint worden.
Private Suchen sollen verhindert werden
Einen genaueren Überblick über belastete Gebiete gebe es in Thüringen nicht, hieß es weiter. Außerdem solle verhindert werden, dass Privatleute eigenmächtig auf die gefährliche Suche nach Munition gehen, um diese anschließend zu verkaufen. © Deutsche Presse-Agentur
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