Erfurt/Jena - Die zuletzt etwa wegen großer Funde bekannt gewordene illegale Aufputschdroge Captagon beschäftigt die Behörden und Fachstellen in Thüringen bislang noch nicht allzu sehr.

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Bisher sei nur ein Fall bekannt, bei dem die Polizei eine kleinere Menge Tabletten in Thüringen gefunden hatte, teilte das Landeskriminalamt auf Anfrage mit. Allerdings betont das LKA, dass der Wirkstoff von Captagon bei Sicherstellungen in der Regel nicht gesondert erfasst werde und die Zahlen somit nicht belastbar seien.

Auch in Drogenberatungsstellen scheint Captagon bisher keine große Rolle zu spielen. Bislang seien keine Beratungsgespräche bekannt, bei denen es um die Droge ging, heißt es etwa aus Einrichtungen in Jena und Erfurt. Crystal und Cannabis dominierten nach wie vor, wenn es um süchtigen Konsum von Drogen gehe, heißt es dort.

Einst Medikament, jetzt illegal

Captagon war ursprünglich der Markenname eines Medikaments mit dem Wirkstoff Fenetyllin, das wegen schwerer Nebenwirkungen aber vom Markt genommen wurde. Die Droge heute nutzt zwar das Logo auf den Tabletten, doch laut Bundeskriminalamt besteht sie überwiegend aus Amphetamin und wird nur noch illegal hergestellt und in Umlauf gebracht. Dabei hat sich Syrien in den vergangenen zehn Jahren laut LKA zum größten Produzenten und Exporteur der Droge entwickelt.

Auch wenn der Konsum bislang noch kein großes Problem in Thüringen zu sein scheint, weist das LKA auf eine andere Problematik hin. Denn Deutschland scheint bisher vor allem als Transitland zu dienen, über das die Droge weitere Wege in andere Länder nimmt, heißt es dort. Die Behörde betont auch, dass die Polizeien der Länder und der Bund die weitere Entwicklung mit Bezug auf den Handel mit und den Konsum von Captagon genau beobachteten.  © Deutsche Presse-Agentur

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