Apolda - Weniger Nachfrage nach Wurst- und Fleisch und gestiegene Kosten: Der traditionsreiche Thüringer Fleischwarenproduzent Thüfleiwa in Apolda muss saniert werden.
Genutzt werde die rechtliche Möglichkeit zur Restrukturierung in Eigenverantwortung, teilte die Geschäftsführung in Apolda mit. Einen entsprechen Antrag von Geschäftsführer Mirko Schwendel habe das Amtsgericht im Januar stattgegeben. Das mittelständische Unternehmen mit derzeit 130 Beschäftigten hat nach eigenen Angaben eine mehr als hundertjährige Tradition in der Herstellung von Thüringer Wurst- und Fleischwaren.
Arbeitsplätze sollen bleiben
"Wir wollen die Restrukturierung nutzen, um unseren Betrieb zu stabilisieren, Arbeitsplätze zu erhalten und uns auf langfristige Sicht neu aufzustellen", erklärte Schwendel. Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten seien über die Situation informiert. Das Unternehmen habe von ihnen Rückhalt bekommen, Produktion und Verkauf gingen weiter, so der Geschäftsführer.
Schwendel führt nach eigenen Angaben das operative Geschäft weiterführen, zudem würden Fachleute für Unternehmenssanierungen einbezogen. Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt (Dresden) sei Generalbevollmächtigter. Thüfleiwa besitzt einen gesunden Unternehmenskern und eine motivierte Belegschaft, erklärte Ettelt nach Unternehmensangaben.
Produktion und Verkauf gehen weiter
Der Geschäftsbetrieb laufe stabil, die Auftragslage sei gut. Die Löhne und Gehälter der Belegschaft für die Monate Dezember bis Februar seien durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Der Fleischwarenhersteller verfügt nach eigenen Angaben über 14 eigene Filialen in Thüringen und Sachsen-Anhalt, in denen Produkt verkauft werden.
Zu den finanziellen Problemen hätte auch eine ungeplante Investition beigetragen, weil eine Verarbeitungsmaschine ersetzt werden musste. Bereits am 30. Dezember 2024 sei Antrag auf die gerichtliche Restrukturierung in Eigenverwaltung beim Amtsgericht gestellt worden. Eine Option sei der Einstieg eines anderen Unternehmens aus der Branche oder eines Investors, hieß es.
Zum vorläufigen Sachwalter sei vom Gericht der Erfurt Anwalt André Rombach bestellt worden. Nach dessen Angaben hat eine vorläufiger Gläubigerausschuss bereits die Arbeit aufgenommen. Er sei deshalb "guter Dinge, dass hier eine umfassende Restrukturierung und der Erhalt von Arbeitsplätzen sowie die Rückkehr in die Rentabilität gelingen können". © Deutsche Presse-Agentur
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