Erfurt - Spezielle Geräte gegen den Drogenschmuggel in Gefängnisse via Postsendungen haben sich aus Sicht des Justizministeriums bewährt.

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Vollzugsmitarbeiter führten mit den sogenannten Drogenscannern allein von März bis Oktober 2024 mehr als 7.000 Tests durch, wie das Justizministerium auf Anfrage mitteilte. Dabei entdeckten sie in 120 Fällen auf an Häftlinge gerichteten Briefen und anderer Post Drogen, die sonst nur schwer feststellbar gewesen wären. Die Tests seien wichtig, um den Schmuggel mit den potenziell gefährlichen Stoffen einzudämmen, hieß es aus dem Ministerium.

Mit den Scannern lassen sich auch sogenannte neue psychoaktive Substanzen erkennen. Diese farb- und geruchslosen Stoffe können als Flüssigkeit auf Postsendungen für Häftlinge geträufelt werden und sind mit herkömmlichen Methoden kaum zu entdecken.

Gewerkschaft: Ein Gerät pro Anstalt sinnig

Auch der Vorsitzende des Landesverbands Thüringen der Gewerkschaft Strafvollzug, Ronny Rüdiger, begrüßte den Einsatz der Geräte. "Es ist wichtig und gut, dass die Geräte angeschafft wurden. Sie sind quasi im Dauerbetrieb", sagte Rüdiger. Wünschenswert sei allerdings, dass jede Anstalt einen eigenen Scanner erhalte. Weitere Geräte anzuschaffen ist bislang laut Ministerium aber nicht geplant. Es habe sich bewährt, dass die mit den Scannern ausgestatteten Anstalten auch verdächtigen Schriftverkehr der übrigen Gefängnisse checkten.

Seitdem der Einsatz der Drogenscanner bekannt wurde, werden laut Ministerium stärker andere Wege genutzt, um Drogen in Haftanstalten zu schmuggeln. So werde etwa versucht, mit Drohnen Drogen über den Gefängnissen abzuwerfen.  © Deutsche Presse-Agentur

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