Erfurt - Thüringen gehört mit Mecklenburg-Vorpommern zu den Bundesländern mit dem stärksten Rückgang der Erwerbstätigen im vergangenen Jahr.

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Nach einem leichten Minus um 700 Berufstätige im Jahr 2023 verstärkte sich der Trend im vergangenen Jahr auf 8.400 weniger, wie das Statistische Landesamt in Erfurt mitteilte. Der Rückgang lag bei 0,8 Prozent - bundesweit wuchs die Zahl der Erwerbstätigen dagegen leicht um 0,2 Prozent im vergangenen Jahr.

Rückläufiger Trend seit Jahren

Seit inzwischen sechs Jahren sinken die Erwerbstätigenzahlen im Freistaat. Eine Ausnahme bildete laut Landesamt lediglich das Jahr 2022. Grund war eine Erholung nach der Corona-Pandemie. 2018 habe es in Thüringern noch 1.046.300 Erwerbstätige gegeben. Bis 2024 verringerte sich ihre Zahl um 2,7 Prozent auf 1.017.600. Niedriger als 2024 sei die Zahl der Erwerbstätigen lediglich Mitte der Nuller-Jahre gewesen.

Nach der Bevölkerungsprognose wird in den kommenden Jahren die Zahl der Thüringer nicht nur sinken. Noch gravierender ist nach Einschätzung von Fachleuten und der Wirtschaft, dass vor allem die Thüringer im erwerbsfähigen Alter weniger werden.

Keine Verbesserung am Arbeitsmarkt

Nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit ist in diesem Jahr keine Erholung am Thüringer Arbeitsmarkt zu erwarten. Die Arbeitslosenquote könnte danach um weitere 0,3 Prozentpunkte steigen und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 0,6 Prozent sinken. Thüringen hatte nach dieser Prognose die schwächste Entwicklung aller Bundesländer.

Das Statistische Landesamt bezog sich bei den Angaben für 2024 auf den Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung der Länder". Danach wies die Hälfte der Bundesländer im Jahr 2024 verglichen mit dem Vorjahr niedrigere Erwerbstätigenzahlen auf. Die Rückgänge lagen zwischen minus 0,1 und minus 0,8 Prozent.  © Deutsche Presse-Agentur

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