Weimar - Eine Weimarer Forschungsgruppe will selbstheilenden Beton entwickeln. Dafür sollen Kapseln in den Beton gemischt werden, die auf schädigende Stoffe wie etwa Chloride reagieren, wie die Baustoffingenieurin Luise Göbel von der Bauhaus-Universität sagte.

Mehr News aus Thüringen finden Sie hier

Bei der Reaktion sollen Kristalle entstehen, die Mikrorisse im Beton wieder verschließen. Außerdem solle die Bewehrung - also meist eingegossener Stahl - so besser vor Chloriden geschützt werden.

Im Fall der im September teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden waren Experten etwa zunächst von einer Korrosion der Bewehrung durch eingetretene Chloride ausgegangen. Später teilte die Stadt mit, Korrosion könne nicht der alleinige Grund gewesen sein. Als Korrosion wird die allmähliche Zerstörung eines Stoffes durch andere Stoffe bezeichnet. Was genau letztlich zum Einsturz führte, wird noch untersucht.

In dem Weimarer Vorhaben soll nicht nur erforscht werden, wie Betonbauwerke länger haltbar gemacht werden können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen auch Verfahren entwickeln, die es ermöglichen, dass flüssiger Beton auf Knopfdruck erstarrt. Das könne für automatisierten Bau wie etwa mit dem 3D-Beton-Drucker genutzt werden, hieß es. Für die Forschung erhält die Gruppe rund um Göbel 1,9 Millionen Euro bis Ende 2028 vom Bundesforschungsministerium.  © Deutsche Presse-Agentur

Nachrichten aus anderen Regionen
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.