Erfurt - In Thüringen geriet im vergangenen Jahr jeder zehnte Thüringer mindestens einmal mit Zahlungen im Wohnbereich in Verzug.
Dazu zählen Hypotheken-, Mietzahlungen oder Rechnungen für Strom, Wasser und Heizkosten, teilte das Thüringer Landesamt für Statistik mit. Nach Ergebnissen des Mikrozensus waren 10,4 Prozent der Bevölkerung betroffen. Dieser Anteil stieg im Vergleich zu den Vorjahren deutlich: 2021 lag er noch bei 8,1 Prozent, 2022 bei 8,4 Prozent.
Thüringen liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt. In Deutschland waren 6,6 Prozent der Bevölkerung von solchen Rückständen betroffen. Besonders häufig traten in Thüringen Rückstände bei Versorgungsbetrieben auf. Insgesamt konnten 8,7 Prozent der Bevölkerung ihre Rechnungen für Strom, Heizkosten oder Wasser nicht immer fristgerecht begleichen. Das Bundesland lag auch hier um 3,3 Prozentpunkte über dem deutschlandweiten Anteil (5,4 Prozent).
Konkrete Gründe werden durch den Mikrozensus nicht erfasst. Als mögliche Ursache für die Zahlungsprobleme nennt das Landesamt für Statistik die hohe Belastung durch Wohnkosten: 11,9 Prozent der Thüringer lebten 2023 in Haushalten, die mehr als 40 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aufwenden mussten. Diese Quote liegt knapp unter dem bundesweiten Durchschnitt von 12,8 Prozent. © Deutsche Presse-Agentur
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