• Da die Zukunft von Lewis Hamilton in der Formel 1 weiterhin offen ist, werden inzwischen einige mögliche Nachfolger gehandelt.
  • Unter den Kandidaten befinden sich auch zwei Deutsche: Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg. Unrealistisch sind beide nicht.
  • Einem Bericht zufolge ist Mercedes aber noch nicht aktiv auf der Suche.

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In der Formel 1 kann es schnell gehen, auch abseits der Rennstrecke. Denn wenn irgendwo ein Cockpit frei wird, beginnt das große Stühlerücken. "Silly Season", verrückte Saison, wird der Zeitpunkt rund um die Sommerpause genannt, wenn Gespräche finalisiert, Verträge verlängert und die Plätze bei den Teams vergeben werden.

Nach dem kontroversen WM-Finale in Abu Dhabi könnte die Motorsport-Königsklasse aber bereits jetzt eine Mini-Ausgabe dieser verrückten Personal-Rochade erleben, denn die immer noch offene Zukunft von Lewis Hamilton bestimmt die Winterpause.

Sucht Mercedes einen Nachfolger für Lewis Hamilton?

Wie die "Bild" berichtet, ist Mercedes derzeit noch nicht aktiv auf der Suche nach einem möglichen Nachfolger, sollte Hamilton nach dem ganzen Ärger um den verlorenen Titel im Duell mit Max Verstappen tatsächlich zurücktreten. Medienberichten in England zufolge ist ein Rückzug des siebenmaligen Weltmeisters weiterhin nicht ausgeschlossen. Wir zeigen Kandidaten, auf die Mercedes bei einem Hamilton-Rücktritt setzen könnte.

Sebastian Vettel: Der viermalige Weltmeister im Herbst seiner Karriere im Silberpfeil: Die deutschen Fans dürften jubeln, sollte es tatsächlich dazu kommen. Und auch für Mercedes wäre der 34-jährige Vettel mit seinem Ruf, seinen Erfolgen und seiner Erfahrung eine ideale Übergangslösung. Er könnte den 2022 neu zum Team stoßenden George Russell (23), der in den vergangenen drei Jahren bei Williams gelernt, aber noch keine Erfahrung bei einem Top-Rennstall gesammelt hat, perfekt ergänzen.

Vettel hat für die anstehende Saison einen Vertrag bei Aston Martin, weshalb sich der britische Rennstall mit Mercedes einig werden müsste. Da die beiden Teams in Sachen Motoren zusammenarbeiten, scheint das im Fall der Fälle zumindest nicht ausgeschlossen.

Valtteri Bottas: Ein alter Bekannter?

Valtteri Bottas: Auf dem Papier die logische Lösung. Der Finne ist zwar nach der abgelaufenen Saison zu Alfa Romeo gewechselt, saß aber seit 2017 im Mercedes, er könnte einfach dort weitermachen, wo er im Dezember aufgehört hat.

Die Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Frederic Vasseur (Alfa Romeo) sind befreundet, ein Bottas-Comeback als Übergangslösung könnte sich Alfa Romeo gut bezahlen lassen und Ex-Fahrer Antonio Giovinazzi zurückholen, der dann neben Rookie Guanyu Zhou an den Start geht.

Nico Hülkenberg: Der Emmericher hat bereits 2020 bei drei spontanen Einsätzen bewiesen, dass er auch ohne regelmäßige Einsätze aus dem Stand abliefern kann. Er ist 2021 Ersatzmann bei Aston Martin und Mercedes gewesen und deshalb körperlich immer noch fit genug, um theoretisch morgen in ein Formel-1-Auto steigen zu können. Aber: Der 34-Jährige absolvierte seine letzte volle Saison 2019.

Überraschung aus dem Red-Bull-Stall?

Pierre Gasly: Der 25-Jährige hat 2021 seine beste Saison in der Formel 1 hingelegt und ist mit seiner Rolle beim kleinen Red-Bull-Team AlphaTauri unzufrieden. Der Franzose wäre reif für den Schritt zu einem Topteam, nachdem er 2019 bei Red Bull Racing noch scheiterte. Er könnte aus dem Stand abliefern, strotzt zudem vor Selbstvertrauen.

"Sie erleben den besten Pierre Gasly jemals in der Formel 1", sagte der Franzose bei auto motor und sport. "Ich habe die Dinge viel mehr unter Kontrolle. Ich weiß genau, was ich vom Auto will - und vom Team", so Gasly, der betonte: "Es kommen Chancen. Das weiß ich. Wir werden sehen, wann es der richtige Zeitpunkt ist".

Esteban Ocon: Der Franzose war ursprünglich Mercedes-Junior, im Moment ist er aber bis 2024 an den französischen Rennstall Alpine gebunden. Das würde eine Rückkehr des 25-Jährigen zu den Silberpfeilen erschweren, unmöglich ist das aufgrund der immer noch guten Beziehungen – vor allem zu Wolff, der stets ein Förderer des Franzosen war - aber nicht.

Denn Alpine hat in dem frisch gebackenen Formel-2-Champion Oscar Piastri ein erstklassiges Talent in den Startlöchern. Den 20-Jährigen würde man zwar ins kalte Wasser schmeißen, doch der Australier hätte in dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso einen hervorragenden Schwimmlehrer.

Fahrer aus dem eigenen Stall

Nyck de Vries: Er ist immerhin amtierender Formel-E-Weltmeister, ohne Frage ein Top-Talent und dazu aus dem eigenen Nachwuchsstall. Deshalb sollte er 2022 in einem kleineren Team unterkommen, was aber noch nicht klappte. Stattdessen wird er 2022 mit Mercedes seinen Titel in der Elektro-Rennserie verteidigen.

Der Niederländer hat bis auf Testfahrten noch keine Formel-1-Erfahrung, weshalb ein Start bei einem Team wie Williams für den 26-Jährigen wohl der bessere Weg wäre. Zumal Mercedes im Hinblick auf den Teamkollegen Russell auf Erfahrung setzen dürfte.

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Stoffel Vandoorne: Er ist Teamkollege von de Vries in der Formel E und wäre dementsprechend ebenfalls eine einfache Lösung mit "Stallgeruch".

Der 29-jährige Belgier hat Erfahrung in der Königsklasse, war 2017 und 2018 für McLaren in der Formel 1 unterwegs, allerdings mit bescheidenem Erfolg. Wenn überhaupt, dann hätte er nur Außenseiterchancen.

Verwendete Quellen:

  • Bild.de: Wechselt Vettel wirklich zu Mercedes?

"Nur eine Frage der Zeit": Vettel erneuert Wunsch nach Tempolimit

Sebastian Vettel ist enttäuscht, dass die neue Regierung kein Tempolimit einführt. Jedoch sei es nur eine Frage der Zeit, bis es so komme, schätzt der Formel-1-Pilot. Vorschaubild: picture alliance
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