Am Wochenende startet die neue Saison in der 2. Bundesliga. Viele Klubs verfolgen große Ambitionen und wollen ein Wort im Kampf um den Aufstieg mitspielen, auch abseits der großen Namen. Spannung und Überraschungen sind garantiert!

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Endlich geht es in der 2. Bundesliga wieder um Punkte! 34 spannende Spieltage stehen auf dem Programm, gleich mehrere Teams rechnen sich selbst gute Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga aus. Einige Favoriten liegen auf der Hand, wiederum andere wollen aus einer Außenseiterposition heraus für Furore sorgen. Die Leistungsdichte ist hoch. Doch welche Teams haben die besten Chancen?

HSV, Düsseldorf, Hannover: Die Topkandidaten

Der Hamburger SV versucht seit dem Abstieg im Jahr 2018 wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Zu den am besten besetzten Teams zählte der HSV in den beiden vergangenen Jahren definitiv, doch die Mannschaft konnte dies auf dem Platz zu selten umsetzen. Konzentrations- und Konstanzprobleme sorgten dafür, dass man lange träumen, aber am Ende nicht aufsteigen konnte. Nun soll alles besser werden, der Kader wurde erneut angepasst, ein neuer Trainer installiert. Im DFB-Pokal folgte aber schon die erste Ernüchterung. Die Befürchtung, dass wieder eine turbulente Saison ansteht, ist real.

Absteiger Fortuna Düsseldorf ist auch zu den Aufstiegskandidaten zu zählen. Trotz zahlreicher Veränderungen hat der Kader eine sehr ansprechende Qualität. Zudem versuchte Trainer Uwe Rösler schon in der Bundesliga einen ballbesitzorientierten Stil zu implementieren, was in der 2. Bundesliga enorm weiterhelfen könnte. Die neu zusammengestellte Mannschaft muss sich allerdings erst noch finden und darf in dieser Phase keinen großen Rückstand ansammeln.

Hoffnungen macht sich auch Hannover 96. Nach einer schweren Saison 2019/20 absolvierten die Niedersachsen eine ruhige Vorbereitung und verstärkten den Kader mit einer guten Mischung aus jungen, talentierten und erfahrenen Spielern. Die Mischung scheint zu passen, die letzten Eindrücke sind solide. Gelingt es den 96ern, endlich einmal eine ruhige Saison ohne interne Querelen zu spielen, ist vieles möglich.

Bochum, Nürnberg, Heidenheim: In Lauerstellung

Einen interessanten Sommer auf dem Transfermarkt durchlebte auch der VfL Bochum. Viel Geld wurde zwar nicht ausgegeben, die ablösefreien Neuzugänge um Herbert Bockhorn, Gerrit Holtmann und Vasilios Lampropoulos stellen aber allesamt eine Verstärkung dar. Überdies zeigte der VfL in der Vorsaison vor allem offensiv sehr gute Ansätze, entwickelte sich in mehreren Teilbereichen seines Spiels signifikant weiter.

Ambitionen hat auch der 1. FC Nürnberg. Bei den Franken wurde die letzte Saison, in der der Club fast abgestiegen wäre, abgehakt und unisono als Ausrutscher bezeichnet. Auf dem Transfermarkt wurden die Hausaufgaben indes sehr gewissenhaft erledigt, die Verstärkungen können sich sehen lassen. Mit einem deutlich homogeneren Kader soll nun der Angriff nach oben gewagt werden.

Auch der 1. FC Heidenheim, in der Vorsaison noch knapp in der Relegation gescheitert, befindet sich in Lauerstellung. Zwar mussten einige Spieler abgegeben werden, mit diesem Schicksal sieht sich Trainer Frank Schmidt aber regelmäßig konfrontiert. Heidenheim kann damit also sehr gut umgehen. Das System ist eingespielt, der Trainer nach vielen Jahren noch immer nicht amtsmüde und die geringen Qualitätsunterschiede in der 2. Bundesliga deuten darauf hin, dass wieder einmal alles möglich ist.

Darmstadt und Paderborn Außenseiterchancen

Nachdem der SV Darmstadt 98 eigentlich eine gute Saison 2019/20 gespielt hatte, mutete der Trainerwechsel hin zu Markus Anfang durchaus etwas seltsam an. Doch mit dem neuen Trainer soll die gute Basis weiterentwickelt werden. Mit hohem Pressing, viel Aggressivität und einer guten Mischung aus Ballbesitz- und Umschaltspiel will Darmstadt für Begeisterung sorgen. Allerdings erfordert das Anfang-System höchste Disziplin und daran ist der Trainer bereits beim 1. FC Köln gescheitert. Die Hessen sind also eine interessante Wundertüte.

Neben Fortuna Düsseldorf hofft auch der zweite Absteiger aus der Bundesliga auf eine reelle Chance im Kampf um den Aufstieg. Doch beim SC Paderborn ist die Fluktuation im Kader ebenso hoch, einige Schlüsselspieler haben den Verein verlassen. Zudem fehlte in der Bundesliga die individuelle Qualität spürbar. Allerdings sind die Eindrücke aus der Vorbereitung gut, die Mannschaft kennt das System des Trainers und der offensive Ansatz mit einer immensen Wucht im Spiel könnte so manchen Gegner vor große Probleme stellen. Paderborn ist erneut alles zuzutrauen.

Kampf um die Bundesliga: Das Fazit

Viele Vereine wünschen sich den Aufstieg in die Bundesliga oder zumindest eine Teilnahme an der Relegation. Neben den genannten Klubs könnte es sogar weitere Überraschungskandidaten wie Holstein Kiel geben, die nun noch niemand so wirklich auf der Rechnung hat. Kurz vor dem Saisonstart gibt es jedenfalls keine Mannschaft, die in allen Bereichen sehr gut vorbereitet ist. Kleinere Baustellen muss jeder Klub noch beheben und das möglichst schnell.

Die individuelle Qualität spricht für Mannschaften wie den Hamburger SV und Hannover 96, das gefestigte System eher für Heidenheim und den VfL Bochum. Weitere Kandidaten sind schwer einzuschätzen, wenn Düsseldorf beispielsweise schnell zu einer geeigneten Ausrichtung findet, ist alles möglich. Beim enorm engen und straffen Terminplan wird auch die Kaderbreite ein essenzieller Faktor sein, hier sind Nürnberg (31 Spieler), sowie Heidenheim (30 Spieler) und der SC Paderborn (28 Spieler) zu erwähnen.

Den klaren, alles dominierenden Favoriten gibt es also nicht. Das spricht dafür, dass das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga von einer enormen Spannung geprägt sein dürfte. Vor allem die neutralen Fans werden sich darüber freuen.

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