Phantomtore helfen bei der Nationalmannschafts-Nominierung, der HSV steckt deutsche Kult-Serien in die Tasche und Mario Götze ist Tierfreund. Wussten Sie nicht? Wir eigentlich auch nicht, aber seit dem vergangenen Wochenende sind wir schlauer. In unserer Serie ziehen wir die Lehren des jeweiligen Spieltags - ganz subjektiv und auch nur ein bisschen ernstgemeint.
1. Erkenntnis: Mario Götze ist der Robbenflüsterer
Bei den Bayern läuft es einfach zu rund.
Auftritt
2. Erkenntnis: Kießling ist doch ein Kandidat für Löw
Was soll der Junge denn noch alles machen? Stefan Kießling trifft und trifft und trifft. Für einen Auftritt im Nationalmannschaftstrikot reicht es trotzdem nicht. Spätestens seit Freitagabend aber sollte
Kießling würde eine vollkommen neue Dimension in das Sturmspiel der deutschen Elf bringen, denn der 29-Jährige kann links wie rechts, regulär wie irregulär. Von innen wie von außen. Für den Leverkusener gelten keine Regeln, Netze oder Torlinien. Solche Stürmer braucht das Land.
Und sind wir doch einmal ehrlich: Hätte Kießling die National-Elf in einem internationalen Wettbewerb mit einem Phantomtor zum Sieg geschossen, hätte auch nur ein Hahn danach gekräht?
3. Erkenntnis: Die Liga muss aufgeteilt werden
Die Bundesliga verkommt zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Oben kuschelt das Dreigestirn Bayern München, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Danach kommt lange nichts, dann weiter nichts und dann mit sieben Punkten Abstand der Viertplatzierte Hertha BSC. Die Kluft ist bezeichnend. Denn die Berliner sind punktetechnisch vom Tabellenende fast genausoweit entfernt wie von den führenden Bayern. Um der Zwei-Klassen-Gesellschaft entgegen zu wirken, muss sich etwas ändern.
Hier unser Vorschlag: Die Bundesliga sollte in zwei Ligen aufgeteilt werden. In einer Liga das Führungstrio, in der anderen der abgeschlagene Rest. Fans könnten sich auf einen neun Monate andauernden Schlagabtausch zwischen München, Dortmund und Leverkusen freuen. Und für den Rest der Liga wäre auf einmal alles drin. Jeder könnte Meister werden - sogar Schalke 04.
4. Erkenntnis: Der HSV ist besser als "Tatort"
"Wir wollen die Fans begeistern" sagte Neu-HSV-Trainer van Marwijk noch vor dem Spiel. Er behielt Recht. Vielleicht sollte sich die ARD überlegen HSV-Spiele in ihr Programm am Sonntagabend aufzunehmen. Denn wer braucht schon den "Tatort" wenn der HSV spielt? Dessen Heimspiel gegen den VfB Stuttgart hatte alles was gute Unterhaltung braucht. Es gab Spannung und plötzliche Wendungen. Es gab Gewalt und einen Bösewicht. Nur ein Happy End fehlte.
Auch wenn es für die Hamburger dieses Jahr nicht so gut läuft, unterhaltsam sind sie allemal. Wenn sich der Zuschauer wieder an eine Stuttgarter Führung gewöhnt hatte, legte der HSV ein Tor nach. Ein Fußballspiel mit allen Höhen und Tiefen.
Dieser Spiel hielt die Zuschauer bis zum Schlusspfiff auf den Sitzen, was man über so manchen TV-Krimi nicht behaupten kann. Es gab sogar einen Bösewicht und ein Opfer: Wäre dieses Spiel ein "Tatort" gewesen hätte er wahrscheinlich "Sylvies Rache" geheißen. Ob der Stuttgarter Antonio Rüdiger wirklich von Rafael Van der Vaarts Ex-Frau beauftragt wurde, weiß man nicht. Aber als Rafael van der Vaart nach Rüdigers Magenschwinger theatralisch und im Hollywood-Stil zu Boden ging, war die Show komplett. Wenn der Hamburger SV so weitermacht, muss sich der "Tatort" warm anziehen.
5. Erkenntnis: Braunschweig ist auf Rekord-Jagd
Mit der Meisterschaft wird es nichts für Braunschweig, soviel ist klar. Abgeschlagen auf dem letzten Platz der Tabelle und mit einer frischen Frust-Niederlage gegen Schalke hält die Eintracht von hinten das Feld zusammen. Der Aufsteiger sollte nicht aufstecken. Es gibt noch viel zu holen – im negativen Sinne.
Zum einen wäre da der Negativ-Rekord von Tasmania Berlin aus dem Jahre 1966. Als schlechtester Bundesligaklub aller Zeiten gewann der Verein insgesamt nur zwei Spiele und verbuchte ganze zehn Punkte. Zum anderen wäre da aber auch noch die Spielvereinigung aus Fürth, die sich in der vergangenen Saison weigerte, ein Heimspiel zu gewinnen. Mit nur einem Auswärtssieg und bisher vier Punkten auf der Habenseite ist für Eintracht Braunschweig noch alles drin. Negativ-Rekorde sind schließlich auch Rekorde.
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