Wieder kein Sieg. Der BVB spielt gegen Bremen nur unentschieden, zuhause. Die Einstellung stimmt, es reicht aber nicht für den Titelkandidaten, der vorerst auf Platz sieben darben muss.
Borussia Dortmund hat nach einer schwierigen Woche mit viel schlechter Stimmung erneut wichtige Punkte verloren. Sechs Tage nach dem 2:2 bei Eintracht Frankfurt und der von Kapitän
Milot Rashica (7. Minute) und Marco Friedl (55.) schossen die ohne sieben verletzte Spieler angetretenen Gäste zum nicht unverdienten Punkt. Für Dortmund waren die Treffer von
Die Einstellung eines Club-Rekords aus der Ära von Ex-Coach
BVB war spielbestimmend
Nach der überraschenden Schützenhilfe des Dortmunder Erzrivalen Schalke wollte die Borussia von Beginn an eine Reaktion zeigen. Der BVB war spielbestimmend, druckvoll und engagiert. Trotz einer Vielzahl an Chancen tat sich das Favre-Team dennoch schwer gegen die von Trainer Florian Kohfeld bestens eingestellten Gäste. Werder agierte taktisch variabel, verteidige klug und setzte im richtigen Moment gefährliche Angriffe.
Schon früh schockten die Bremer den BVB, nachdem Axel Witsel im Mittelfeld einen Zweikampf gegen Bremens Davy Klaassen verloren hatte. Dessen Klasse-Zuspiel auf Rashica nutzte der Kosovare mit einem ebenso tollen Abschluss ins lange Eck zur frühen Führung.
Die konnte Dortmund noch drehen. Zunächst antwortete Götze prompt. Der 27 Jahre alte Weltmeister von 2014 durfte vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch bei Slavia Prag endlich mal von Beginn an ran und zeigte beim schnellen Ausgleich bei seinem Startelfdebüt in dieser Saison, welchen Wert er immer noch für die Mannschaft haben kann. Allerdings profitierte der mit 1,76 Meter verhältnismäßig kleine Götze bei seinem Kopfball-Tor auch von einem Stellungsfehler seines knapp zehn Zentimeter größeren Gegenspielers Michael Lang.
Reus mit Führungs-Tor
Kurz vor der Pause nutzte Reus eine Vorlage von Thorgan Hazard zur verdienten Führung. Nach dem Remis in Frankfurt am vergangenen Sonntag hatte Reus noch mit einem Ausraster vor der Sky-Kamera die Mentalitätsdebatte der vergangenen Tage entfacht. "Ihr mit eurer Mentalitätsscheiße. Jede Woche dieselbe Kacke", hatte der BVB-Kapitän derbe auf eine entsprechende Frage gepöbelt. Die BVB-Fans feierten ihren Liebling dafür schon vor dem Spielbeginn mit demonstrativen Sprechchören.
Das vierte Saisontor des Nationalspielers war aber zu wenig. Ohne den zuletzt starken Weltmeister Mats Hummels, der wegen muskulärer Probleme nicht im Kader stand, sah der BVB nach der Pause gar nicht gut aus: Friedl nickte eine Kopfballverlängerung von Joshua Sargent nach einer Ecke zum Ausgleich ein.
Fehlende Mentalität konnte keiner der 81 365 Zuschauern den Dortmunder Spielern vorwerfen: Sie stürmten weiter und erspielten sich etliche Möglichkeiten - nutzen konnten sie aber keine mehr. (dpa/fra)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.