Der FC Bayern München hat seine Super-Serie unter Trainer Hansi Flick auch bei Bayer Leverkusen fortgesetzt und eilt dem achten deutschen Meistertitel mit Sieben-Meilen-Stiefeln entgegen.

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Die Münchner gewannen nach frühem Rückstand und zuletzt zwei Niederlagen gegen Leverkusen souverän mit 4:2 (3:1) und könnten nach dem elften Pflichtspiel-Sieg in Folge im Idealfall schon nächste Woche als Meister feststehen. Quasi nebenbei sicherten sich die Bayern am Samstag auch rechnerisch die Champions-League-Teilnahme.

Havertz nicht auf dem Platz

Kingsley Coman (27. Minute), der starke Leon Goretzka (42.) und Serge Gnabry (45.) drehten das Spiel nach dem frühen Rückstand durch Lucas Alario (9.) schon vor der Pause. Der Argentinier hatte den kurzfristig verletzten Kai Havertz ersetzt, der vom FC Bayern umworben wird. Robert Lewandowski mit seinem 30. Saisontor nach dem 20. Assist von Thomas Müller legte nach (66.). Sowohl Lewandowski als auch Müller werden den Bayern aber am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach gelbgesperrt fehlen. Der 17 Jahre alte Florian Wirtz verkürzte für Leverkusen mit seinem ersten Tor im vierten Bundesliga-Spiel kurz vor Schluss noch auf 4:2 (89.).

Die Leverkusener, die mit 13 Siegen aus 17 Spielen ebenfalls eine eindrucksvolle Bilanz im Kalenderjahr 2020 haben, verloren derweil nach dem 1:4 gegen Wolfsburg auch das zweite Geister-Heimspiel deutlich und verpassten die Rückkehr auf einen Champions-League-Platz. Die beiden vorherigen Spiele gegen München hatte die Werkself im Februar 2019 zu Hause (3:1) und im November 2019 auswärts (2:1) gewonnen.

Bosz stellt nach Ausfall um

Havertz fehlte kurzfristig wegen muskulärer Probleme und hat damit in dieser Saison keine Minute gegen den FC Bayern absolviert: Im Hinspiel saß er nach einem Faserriss 90 Minuten auf der Bank. Eine dritte Chance zum Vorspielen bei den Münchnern könnte sich im Pokal-Endspiel am 4. Juli ergeben, falls Leverkusen am Dienstag in Saarbrücken und München am Mittwoch gegen Frankfurt ihre Halbfinals gewinnen. Ob Havertz beim Drittliga-Aufsteiger spielen kann, ist laut Trainer Peter Bosz "schwer zu sagen".

Ohne den 20-Jährigen hatte Bosz ein überraschend offensives 3-4-3 gewählt, in dem die eher offensiven Nadiem Amiri und Leon Bailey viele Außenverteidiger-Aufgaben übernehmen mussten. Und obwohl die Münchner durchweg dominant waren, ging Bayer früh in Führung. Nach dem Pass von Julian Baumgartlinger auf Alario hatte Schiedsrichter Manuel Gräfe zunächst auf Abseits entschieden. Die TV-Bilder belegten aber, dass David Alaba dies in der Mitte aufgehoben hatte.

Bayern spielen um den Leverkusener Strafraum

Die Bayern spielten zwischenzeitlich regelrecht um den Leverkusener Strafraum herum, der Ausgleich fiel aber durch einen Konter. Goretzka leitete schon hier die Wende mit einer starken Balleroberung gegen Moussa Diaby und einem schönen Pass auf Coman ein, der Franzose vollendete zu seinem dritten Saisontor. Eine Viertelstunde später erzielte Goretzka dann selbst mit einem Linksschuss aus 16 Metern die Führung. Gnabry vergab dann zunächst frei vor Bayer-Keeper Lukas Hradecky das 3:1, kurz darauf erzielte er es nach einem 60-Meter-Pass von Joshua Kimmich und Lupfer über Hradecky doch.

Bosz wechselte zur Pause dreifach und stellte auf Viererkette mit klassischen Außenverteidigern um. Bayer war nun besser im Spiel, auch weil die Münchner zurücksteckten. Trotzdem hatten die Bayern die klar besseren Chancen. Müller (48.) und Gnabry (64.) vergaben, ehe Lewandowski per Kopf doch noch sein Tor erzielte. Bei Leverkusen gaben nur das 15-minütige Comeback von Kevin Volland nach fast viermonatiger Verletzungspause und das Premierentor von Teenager Wirtz Grund zur Freude.

Die anderen Spiele

In Leipzig bereitete Timo Werner, der laut Medien vor einem Wechsel zum FC Chelsea steht, die Führung durch Patrik Schick vor (27.). Dayot Upamecano schwächte die Gastgeber durch seine Gelb-Rote Karte (43.), Paderborn traf durch Christian Strohdiek zum 1:1 (90.+2). RB verpasste den Sprung auf Rang zwei, Paderborn liegt trotz des Remis vier Spieltage vor Schluss acht Zähler hinter dem Relegationsrang.

Mainz dagegen kann mit nun 31 Punkten auf Rang 15 zumindest etwas aufatmen. Moussa Niakhaté (43.) und Pierre Kunde Malong (77.) sicherten den Gästen den wichtigen Sieg im Rhein-Main-Derby. Die Hessen sind mit 35 Zählern weiterhin noch nicht endgültig gerettet.

Turbulent startete die Partie in Düsseldorf: Nach der Fortuna-Führung durch Rouwen Hennings (5.) sah Hoffenheims Benjamin Hübner die Rote Karte (9.). Hoffenheim glich durch Munas Dabbur aus (16.), ein Tor von Hennings wurde nach Videobeweis nicht gegeben. Hoffenheims Steven Zuber (61.) und erneut Hennings (77.) trafen in der zweiten Halbzeit. Düsseldorf liegt nun drei Zähler vor dem 17. Werder Bremen, der Sonntag gegen Wolfsburg spielt. (mgb/dpa)

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