Borussia Dortmund ist wieder spitze - im wahrsten Sinne des Wortes. Der BVB hat in der Bundesliga gleich zu Beginn zwei Ausrufezeichen gesetzt und die Tabellenführung vor dem FC Bayern München erobert. Trainer Thomas Tuchel schafft etwas, das Jürgen Klopp am Ende nicht mehr gelang: Er schöpft das Potenzial zahlreicher Stars wie Henrich Mchitarjan, Ilkay Gündogan oder Shinji Kagawa voll aus.
Es ist gut ein halbes Jahr her, da war Borussia Dortmund am Boden. Der BVB verlor am 19. Spieltag im eigenen Stadion mit 0:1 gegen den FC Augsburg und "manifestierte" Tabellenplatz 18. Und nun, sechs Monate sowie einen Trainerwechsel später, steht der BVB an der Tabellenspitze.
Einzig in den Europapokalspielen beim Wolfsberger AC (1:0) und bei Odds BK Skien (4:3) wackelten die Dortmunder - in den restlichen Partien zeigten sie sich defensiv gefestigt und offensiv mit altbekannter Durchschlagskraft. Trainer
Henrich Mchitarjan trifft endlich das Tor
Als Paradebeispiel dient Henrich Mchitarjan. Im Juli 2013 von Schachtjor Donezk verpflichtet, wurde der Armenier den großen Erwartungen als Mario-Götze-Nachfolger nie gerecht. In der Sommerpause kursierten Gerüchte, dass der als Großchancentod verschmähte Offensivspieler den Klub verlassen werde.
Doch unter Tuchel ist Mchitarjan nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. Sieben Pflichtspieltreffer hat der 26-Jährige in dieser Saison bereits auf dem Konto, vier Tore bereitete er vor. Tuchel schwärmt vom Talent, der Arbeitseinstellung und der Höflichkeit Mchitarjans, der mit seiner Schnelligkeit und seinen technischen Fertigkeiten alles mitbringt, was von einem einst 27,5 Millionen Euro teuren Fußballer erwartet werden kann. Behält er seine Torgefährlichkeit bei, gehört Mchitarjan zu den besten Spielern der Bundesliga.
Marcel Schmelzer schlägt endlich gefährliche Flanken
Doch nicht nur der Armenier hat unter Tuchel einen immensen Sprung nach vorne gemacht. Auch
In Tuchels System agiert der Linksverteidiger offensiver als unter Ex-Coach
Schmelzers Pendant auf der rechten Abwehrseite ist aktuell überraschend
Für Tuchel scheint Ginter auch in den kommenden Partien die erste Alternative für Lukasz Piszczek zu sein, der mit Hüftproblemen für unbestimmte Zeit ausfallen wird. "Er spielt sehr diszipliniert, hat gut verteidigt und ist ein guter Kopfballspieler", sagte Tuchel nach dem Sieg beim FCI über Ginter: "Er ist auf dieser Position absolut konkurrenzfähig."
Ilkay Gündogan überzeugt als Chef-Stratege
In Dortmunds Mittelfeldzentrale spielt
Ein weiterer Spieler, der einen deutlichen Leistungsschub hinter sich hat, ist Publikumsliebling Shinji Kagawa. Überzeugte er in seiner ersten BVB-Zeit mit flinken Dribblings, gezielten Pässen und zahlreichen Toren, war er nach seiner Rückkehr von Manchester United zum BVB lange Zeit ein Schatten seiner selbst. Jetzt nähert sich das wohl größte Schnäppchen der Vereinsgeschichte (kam 2010 für eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 350.000 Euro von Cerezo Osaka) an, wieder der alte Kagawa zu werden. Zu seinen fußballerischen Fertigkeiten kommt hinzu, dass der Japaner das von Tuchel geforderte Gegenpressing konsequent durchzieht, die Gegenspieler früh anläuft und diese somit im Spielaufbau unter Druck setzt.
Nach dem 6:0-Testspielsieg gegen Kawasaki Frontale Anfang Juli, in dem Kagawa zwei Treffer erzielte, schwärmte Tuchel bereits: "Man hat sofort gesehen, dass er ein absoluter Topspieler ist. Jetzt werden wir alles versuchen, um ihn auf sein bestes Niveau zu bekommen." Der BVB-Trainer hat dieses Ziel fast schon erreicht - genauso wie bei zahlreichen anderen Stars, die von einigen Fans bereits abgeschrieben wurden.
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