Mit einer berührenden Gedenkfeier haben sich der FC Bayern, der deutsche Sport und die Politik von Franz Beckenbauer verabschiedet.
Uli Hoeneß musste einen dicken Kloß in seinem Hals herunter schlucken, dann wandte er sich an die Witwe von
"Lieber Franz, um ehrlich zu sein, du fehlst mir sehr", sagte
Hoeneß übt bei Trauerrede für Beckenbauer auch Kritik
Hoeneß sprach zeitweise witzig und launig, angereichert mit einigen der unvergesslichen Sprüche des "großen Deutschen" Beckenbauer, wie ihn
Beckenbauers Witwe Heidi lauschte auf der VIP-Tribüne mit den Kindern Joel und Francesca. An ihrer Seite hatte sie neben Steinmeier oder Bundeskanzler Kanzler Olaf Scholz rund 20.000 Fans, die diesem 75-minütigen "Festakt" beiwohnten.
"Gute Freunde" und "Time to say Goodbye" bei Beckenbauer-Abschied
"Der FC Bayern wird immer ein Kaiserreich bleiben, auf ewig", sagte Klub-Präsident
Steinmeier würdigte den "Ausnahmespieler" als "Glücksfall für uns alle" und "großen Deutschen". Mit der WM 2006 habe er Deutschland "einen neuen, freundlichen Blick auf uns selbst" geschenkt: "Das vergessen wir nicht. Wir alle haben ihm viel zu verdanken."
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Der FC Bayern schuf einen besonderen Rahmen für "seinen" Kaiser - in jenem Stadion, das, wie Hoeneß betonte, ohne Treiber Beckenbauer "nie gebaut worden" wäre. Über die Umbenennung ihm zu Ehren wird längst diskutiert, eine Beckenbauer-Straße in München ist in Planung, dazu sind weitere Gedenk-Aktionen im Gespräch.
Trauerkränze aus Liverpool und Barcelona
In der Arena genügte ein Wort: "Franz", prangte in weißen Buchstaben auf rotem Grund auf einer provisorischen Bühne in der Nordkurve. "Spieler - Kaiser - Mensch", stand kleiner darüber. Unten, auf dem Rasen, leuchtete Beckenbauers legendäre Nummer 5 in roten Rosen.
Um sein überlebensgroßes Foto mit Trauerschleife lagen am Mittelkreis 28 Kränze drapiert. Aus Liverpool, Schalke oder Barcelona, von "deinem WM-Team" 1990, vom Bundespräsidenten und vom Kanzler.
Bayern-Stars um Neuer und Müller auf der Tribüne
Zu Beginn der Feier legten dort zehn Weggefährten Beckenbauers weitere Rosen nieder. Neun Weltmeister von 1974, 1990 und 2014 wie Paul Breitner, Günter Netzer, Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Bastian Schweinsteiger, auch die Klublegenden Franz Roth und Karl-Heinz Rummenigge. Auf der Tribüne trauerten die "Erben" der aktuellen Mannschaft mit Manuel Neuer, Thomas Müller und Harry Kane.
Mit ihnen nahm das "Who is who" des deutschen und internationalen Fußballs persönlich Abschied, dazu Prominenz aus Gesellschaft und Politik. DFB-Präsident Bernd Neuendorf mit seinen Amtskollegen von Fifa und Uefa, Gianni Infantino und Aleksander Ceferin. Altkanzler Gerhard Schröder, dessen Weggefährten Joschka Fischer und Otto Schily. Die früheren Bundestrainer Joachim Löw und Hansi Flick, ihr Nachfolger Julian Nagelsmann.
"Franz war ein Freund für jeden", sagte Hainer über den "ewigen Freigeist", den die Bayern auch in einem kurzen Film ehrten: Vom kleinen Franz zum Kaiser, zum "Idol der Massen", zum Weltstar und Weltmann. Zum Ende gab es Standing Ovations. (sid/ms)
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