Josip Stanisic durchlebt eine erfolgreiche Ausleihe zu Bayer Leverkusen und hat bereits die Meisterschaft sicher. Er kündigt an, im Sommer wieder für den FC Bayern München zu spielen. Doch was für eine Perspektive wird er dort haben?
Er war der große Held des vergangenen Spieltags: Josip Stanisic. In der Nachspielzeit gelang ihm im Spiel gegen Borussia Dortmund der späte Ausgleich zum 1:1. Bayer 04 Leverkusen bleibt dadurch in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Danach beschrieb Stanisic gegenüber DAZN" seine Gefühlslage. "Ich war überwältigt, weil ich in dem Moment wusste: Das war's jetzt, wir verlieren doch nicht", sagte er.
Der Verteidiger hat mit Leverkusen bereits die deutsche Meisterschaft sicher, steht zudem im DFB-Pokalfinale und dem Halbfinale der Europa League. Nach der Saison endet seine Ausleihe, sodass er zum FC Bayern München zurückkehren wird – womöglich in einer ganz anderen Rolle als zuvor.
Stanisic und Berater kündigen Rückkehr nach München an
Kam Stanisic beim FC Bayern bislang nie über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus, dürfte er kommende Saison auf einen Stammplatz hoffen. "In die Pläne bin ich jetzt nicht involviert, aber ich habe schon ein paar Gespräche geführt. Da hieß es schon, dass ich fester Bestandteil bin", verriet der 24-Jährige gegenüber "sky".
Sein Berater Dieter Hoeneß, Bruder von Bayern-Ehrenpräsident
Stanisic hat dem deutschen Rekordmeister bewiesen, was für ein großer Faktor er sein kann. Ausgerechnet im direkten Aufeinandertreffen zwischen Bayern und Leverkusen gelang ihm im Februar sein erstes Tor der laufenden Bundesliga-Saison. Mit dem Treffer zum 1:0 leitete er den 3:0-Sieg ein, der im Kampf um die Meisterschaft mitentscheidend gewesen ist.
Nagelsmann war ein Förderer von Stanisic, Tuchel nicht
Stanisic ist ein Eigengewächs des FC Bayern. Er schloss sich mit 16 Jahren deren Nachwuchsabteilung an, gab als 21-Jähriger sein Bundesligadebüt und absolvierte 41 Pflichtspiele.
Der frühere Bayern-Coach und heutige Bundestrainer
Als beim deutschen Rekordmeister allerdings im Frühjahr 2023 der Trainerwechsel vonstattenging, verschlechterte sich die Perspektive von Stanisic. "Es hat sich in der Vorbereitung abgezeichnet, dass ich unter
Stanisic hätte gerne Alonso als Trainer in München gehabt
Überhaupt scheint es so, dass Trainer Alonso einen positiven Einfluss auf Stanisic hat. "Jeder weiß, was für ein großartiger Fußballspieler er gewesen ist. Davor haben wir natürlich großen Respekt. Als Trainer ist er nicht nur menschlich ein super Typ. Es ist auch beachtlich, wie er in den Besprechungen jeden Gegner analysiert und uns top auf die Spiele vorbereitet", sagte der Verteidiger im Dezember im Interview mit unserer Redaktion.
Es wäre ihm entgegengekommen, wenn Alonso im Sommer zum FC Bayern gewechselt und somit sein Trainer geblieben wäre. Doch er entschied sich für einen Verbleib in Leverkusen. Stanisic bedauerte dies öffentlich und sagte: "Für mich ist es natürlich ein bisschen schade. Ich habe mir vielleicht einen anderen Ausgang erhofft."
Später erklärte er: "Ich kenne Xabi Alonso nun ein Jahr, weiß, wie gut er ist – zur Mannschaft, zu mir persönlich. Es wäre vielleicht schön gewesen, mit ihm weiterzuarbeiten. Aber es geht ja nicht um mich, um mein Befinden. Die Aussage war vielleicht ein Wunschdenken und Ausdruck meiner Bewunderung für Xabi Alonso."
Noch weiß der kroatische Nationalspieler nicht, wer zukünftig sein Trainer beim FC Bayern sein wird – und welche Rolle er unter dem zukünftigen Übungsleiter spielen könnte. Stanisic ist eigentlich ein Rechtsverteidiger, übernahm bei Leverkusen aber oftmals auch die Position des rechten Innenverteidigers in der Dreierkette oder spielte weiter vorne im rechten Mittelfeld.
Perspektive von Stanisic hängt auch mit Kimmich zusammen
Sollte Joshua Kimmich beim FC Bayern ins defensive Mittelfeld zurückkehren oder den Verein verlassen, könnte Stanisic dauerhaft die Position des Rechtsverteidigers einnehmen. Seine Konkurrenten wären Noussair Mazraoui und der bislang kaum in Erscheinung getretene Winter-Neuzugang Sasha Boey, der momentan verletzt ist.
Bleibt Kimmich allerdings Rechtsverteidiger, dürfte Stanisic wohl nur auf Einsätze in der Innenverteidigung spekulieren. In diesem Mannschaftsteil ist die Konkurrenz Stand heute mit Eric Dier, Matthijs de Ligt, Min-jae Kim und Dayot Upamecano groß. Als Linksverteidiger hat Stanisic auch schon einmal in der Bundesliga gespielt, allerdings liegt dies schon länger zurück. Kurzum: Wie viel Einsatzzeit er wirklich bekäme, wäre völlig ungewiss.
Nicht ohne Grund sagte Stanisic bereits in unserem Interview über seine Zukunft, dass er zwar zum FC Bayern zurückkehren würde, "aber man weiß ja nie, was dann im Sommer passiert". Ein Vereinswechsel, womöglich auch eine Rückkehr nach Leverkusen, lässt sich jedenfalls nicht ausschließen.
Verwendete Quellen
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