Das ewige Duell zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund erlebt beim DFB-Pokal-Halbfinale in München eine Neuauflage. Der BVB geht nicht als Außenseiter in die Partie.

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Sie wissen, was gewesen ist - und sie wissen, dass es egal ist. "Wir müssen diesmal 100 Prozent abrufen", sagt Philipp Lahm. "Was vor zwei Wochen war, spielt keine Rolle."

Halbfinal-Kracher in München Bayern oder Dortmund - wer zieht ins DFB-Pokal-Finale ein?
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Am 8. April bezwang Lahms FC Bayern die Dortmunder Borussia mit 4:1, überzeugend. 14 Punkte trennen die Rivalen im Süd-West-Gefälle der Bundesliga, aber das interessiert am Mittwoch niemanden. Zumal nach dem 8. April ohnehin nichts mehr war wie davor.

Der Sprengstoffanschlag auf den BVB-Bus drei Tage später hat den Verein vor die härteste Belastungsprobe seines Bestands gestellt. Das folgende Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen den AS Monaco wäre womöglich auch unter normalen Umständen zustande gekommen.

BVB-Manager Zorc: "Verneige mich vor dieser Mannschaft"

Zwischendurch siegte Dortmund mit 3:1 über Frankfurt und nun, am Wochenende, 3:2 nach 1:2-Rückstand in Gladbach, mit dem entscheidenden Tor in der 87. Minute. Erstmals seit dem Anschlag war beim BVB anschließend so etwas wie Freude zu verspüren.

"Ich verneige mich vor der Mannschaft. Ich komme mit meinem alten Rücken gar nicht so tief runter, wie es erforderlich wäre", gratulierte Sportdirektor Michael Zorc in der "Bild".

Ein gelöster Keeper Roman Bürki berichtete von "echten Glücksgefühlen", wozu in nicht geringem Maße die Verhaftung des mutmaßlichen Attentäters vom 11. April beitrug.

"Wann immer eine Gruppe schwere Situationen zu meistern hat, schweißt es sie noch mehr zusammen", sagt Bürki und unternimmt den Schwenk zurück in den Alltag, mit Fokus auf Sport: "Ich bin sehr optimistisch, dass wir unsere Ziele erreichen!“

FC Bayern angeschlagen, BVB als "Spielverderber"

Diese Ziele bestehen aus der direkten Qualifikation zur Champions League, die mit dem Vorrücken auf Tabellenplatz drei greifbar geworden ist. Zudem gibt's diesen DFB-Pokal zu ergattern, vorletzte Hürde ist das Gastspiel beim FC Bayern in München, wo es kürzlich das 1:4 setzte.

"Wir haben unsere Lehren gezogen und können ein Spielverderber sein", sagt BVB-Trainer Thomas Tuchel. "Bayern hat auf jeden Fall mehr zu verlieren. Wir können ihnen diese Saison ein Stück weit vermiesen."

Es gibt Behaglicheres als Auftritte in München, aber nach dem Gesetz der Serie haben sich die Bayern selbst um den uneingeschränkten Favoritenstatus gebracht.

Der Meister geht angeschlagen ins Dauerduell mit dem BVB, der seinerseits eine ungeahnte mentale Kraft aus den fatalen Geschehnissen zu ziehen scheint. Außenseiter Dortmund? Nicht unbedingt!

Borussia Dortmund kann Historisches schaffen

Beim FC Bayern kennen sie die Herausforderung. "Wir haben mit dem BVB eine knallharte Aufgabe vor der Brust", betont Mats Hummels.

Die Vergangenheit mag nur bedingt helfen, schon gar nicht, was Halbfinals in der Allianz Arena anbelangt: Vor zwei Jahren setzte sich Dortmund unter Jürgen Klopp mit 2:0 im Elfmeterschießen (!) gegen Pep Guardiolas Bayern durch.

Im Frühjahr 2017 kann es Dortmund als erster Klub überhaupt zum vierten Mal am Stück nach Berlin schaffen. "Wir wollen ins Finale, das hat uns immer gut gefallen", sagt Sven Bender, relativiert jedoch: "Bis auf das Endergebnis."

Thomas Müller mit eindringlichem Appell

Tatsächlich verlor Dortmund 2014 (gegen Bayern), 2015 (Wolfsburg) und 2016 (Bayern); allein 2012 triumphierte der BVB, damals freilich legendär mit 5:2 über die Münchner. Ein ewiges Gerangel ...

Pluspunkt für Schwarz-Gelb ist Marco Reus, der seit seinem Comeback drei Tore in drei Partien erzielte. "Die Chancen stehen 50:50", glaubt der Angreifer.

Bei Bayern pusht Müller seine Kameraden: "Wer gegen Dortmund nicht bis in die Haarspitzen bei einhundert Prozent ist, liebt dieses Spiel nicht!"

Derweil symbolisiert Zorc die neue alte Dortmunder Entschlossenheit: "Wir fahren dorthin, um ins Endspiel zu kommen."

Eine Sensation wäre es gewiss nicht, sollte dies dem BVB gelingen.

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