- Mit welchem Kader geht Joachim Löw in sein letztes Turnier? Statt 23 kann er 26 EM-Tickets verteilen.
- Die DFB-Comebacks von Müller und Hummels gelten als fix.
- Ein anderer Topspieler verkündet selbst seinen Verzicht.
Joachim Löw pflegt auch bei seinem allerletzten Turnierkader ein vertrautes Ritual. Er schweigt bis zum letzten Moment. Nach einer mehrtägigen Klausur mit seinem Trainerstab und Nationalmannschaftsdirektor
Bei einer Video-Veranstaltung mit Fans und "Überraschungsgästen" wird der 61-Jährige an diesem Mittwoch (12.30 Uhr) seine 26 Auserwählten für die am 11. Juni beginnende Fußball-EM verkünden. Die Top-Nachricht soll die offizielle Bestätigung der DFB-Comebacks von Bayern-Leitwolf
Sicher ist schon, dass der Name von
Liste der Wackel- und Streichkandidaten ist namhaft und lang
Traditionell informieren
Die Liste der Wackel- und Streichkandidaten ist namhaft und lang. Immerhin muss kein Torwart mehr gestrichen werden. Nach dem EM-Ausfall von Marc-André ter Stegen müssen Kevin Trapp und Bernd Leno nicht mehr um den dritten Torwartplatz konkurrieren. Hinter Kapitän Manuel Neuer, der klaren Nummer 1, sind beide nun dabei.
"Telefonieren tue ich eigentlich ständig im Moment mit allen möglichen Leuten", erzählte Löw vor einer Woche im Berliner Olympiastadion, als er den BVB-Anführern
Reus trumpfte in den letzten Wochen ebenfalls auf, sagte aber ab. "Ich wünsche Jogi und unserem Team alles, alles Gute für die EM und werde als Fan mitfiebern und die Daumen drücken...", schrieb er.
Flick macht sich für Müller stark
Bei Müller hatte sich Löw vielleicht auch von
Auch bei Hummels hat Löw offenbar umgedacht. Ob er Hummels gleich wieder eine tragende Rolle zuweisen wird, wird sich im Verlauf der EM-Vorbereitung zeigen müssen. Die Chance, 26 Spieler zu nominieren, könnte Löw auch beim Innenverteidiger zum Umdenken bewegt haben.
"Ich wehre mich nicht, falls ich gefragt werde, noch mal zu helfen", sagte Rotuinier Hummels zuletzt bei Sky. Die deutsche Abwehr war seit dem Umbruch nach dem WM-Desaster 2018 nie wirklich sattelfest. Sport1 schrieb am Dienstagabend als erstes Medium auf seiner Internetseite, dass Hummels in die Nationalmannschaft zurückkehren werde.
Bekannt ist auch, dass Löw sehr viel von Antonio Rüdiger hält, der in der Regel links innen verteidigt - auf der Position, auf der Hummels 2014 Weltmeister wurde. Es könnte passieren, dass der 28-jährige Rüdiger ins Trainingslager nach Seefeld als Champions-League-Sieger anreist. Am 29. Mai trifft er in Porto mit seinen Chelsea-Kollegen Kai Havertz und Timo Werner im Königsklassen-Finale auf Manchester City mit dem ebenfalls für den EM-Kader gesetzten Ilkay Gündogan.
Bonusplätze wegen der Pandemie
Dass die Nationaltrainer wegen der Corona-Pandemie ausnahmsweise 26 statt 23 Akteure nominieren dürfen, verschafft Löw drei Bonusplätze. Er hätte sie mit dem kompletten Ü30-Trio Löw, Hummels und Reus besetzen können. "Vor einem Turnier drehe ich mit meinen Trainern alles noch einmal um, was in den Jahren davor war. Wir hinterfragen alles. Wie sieht unsere Spielweise aus? Wie sind unsere Gegner? Wie kann die Zusammensetzung der Mannschaft am besten funktionieren? Es geht um den bestmöglichen Erfolg", schilderte Löw seine Vorgehensweise beim Kader-Puzzle.
Löw weiß nach 15 Jahren als Bundestrainer, dass er es niemals allen recht machen wird. "Wenn der Trainer diese Entscheidung trifft, ist er ein Umfaller. Wenn er die andere trifft, dann ist er stur", bemerkte er. Wenn aber Löw eines in all' den Jahren kaum interessiert hat, so ist es die öffentliche Beurteilung seiner Entscheidungen. "Ich entscheide das, wovon ich persönlich überzeugt bin", lautet sein Credo. Erst recht beim letzten Kader und dem allerletzten Turnier. (dpa/fra) © dpa
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