Zürich - Die Fußball-WM 2034 wird in Saudi-Arabien ausgerichtet. Die Endrunde 2030 vergab der FIFA-Kongress an Spanien, Portugal und Marokko sowie für jeweils ein Eröffnungsspiel an Argentinien, Paraguay und Uruguay. Insbesondere die Vergabe der WM an Saudi-Arabien wird von Menschenrechtsorganisationen kritisiert.
England
"The Sun": "Neue Weltordnung: Ausrichter von zwei Weltmeisterschaften bestätigt - 2030 auf drei Kontinenten und 2034 im saudischen Wüstentraum für 3,2 Milliarden Dollar... Die FIFA hat das am schlechtesten gehütete Geheimnis des Fußballs endlich bestätigt - die Gastgeber der nächsten beiden Weltmeisterschaften wurden bekanntgegeben."
"The Independent": "Der Zuschlag für die Austragung der Spiele im Jahr 2034 ist wohl der bisher bedeutendste Erfolg in den Bemühungen Saudi-Arabiens, sich als weltweit führendes Land im Sport zu profilieren, was nach Ansicht seiner Kritiker ein Versuch ist, seine Menschenrechtsbilanz zu beschönigen. Das Gefühl der Unausweichlichkeit wurde noch verstärkt, als FIFA-Präsident Gianni Infantino die Delegierten der nationalen Verbände aufforderte, per Akklamation abzustimmen, das heißt entweder durch Erheben oder Klatschen der Hände, und nicht durch eine herkömmliche Abstimmung."
"Daily Mail": "Die FIFA steht vor dem gleichen Problem wie vor der letzten Weltmeisterschaft 2022 in Katar: Die Temperaturen zwischen Mai und September übersteigen regelmäßig die 40-Grad-Marke. Dies macht es wahrscheinlich, dass der Wettbewerb auf einen Zeitpunkt außerhalb des traditionellen Sommerfensters verlegt werden muss. Zwischen Oktober und April sinken die Durchschnittstemperaturen auf 20 bis 30 Grad Celsius. Eine Weltmeisterschaft im Januar scheint die überzeugendste Option zu sein, um Weihnachten, Neujahr und den Ramadan zu vermeiden, der im Jahr 2034 zwischen dem 11. November und dem 10. Dezember stattfinden soll."
Spanien
"Marca": "Der Kongress, der sich aus 211 FIFA-Mitgliedern zusammensetzt, hat Saudi-Arabien 'per Akklamation' als das richtige Land für eine Weltmeisterschaft bestimmt, die 'historisch' zu werden verspricht, wie man uns aus dem Nahen Osten versichert hat. Historisch ist sie schon deshalb, weil sie die erste Weltmeisterschaft mit 48 Mannschaften sein wird, die von einem einzigen Land ausgerichtet wird, denn 2030 wird sie an mehreren Orten stattfinden. Historisch wird sie auch wegen der Modernität und architektonischen Komplexität der 15 Stadien sein."
"El País": "Nach 48 Jahren und den Erfahrungen der Weltmeisterschaft 1982 wird Spanien erneut Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft sein. Der außerordentliche FIFA-Kongress hat am Mittwochnachmittag offiziell bestätigt, dass Spanien, Portugal und Marokko die Weltmeisterschaft 2030 sowie Saudi-Arabien die Weltmeisterschaft 2034 ausrichten werden."
"El Mundo": "Die Befürchtungen Spaniens, die aus dem Zusammenbruch des Verbandes nach dem 'Fall Rubiales' herrührten, sind vorbei. Die Einleitung eines Wahlverfahrens, bei dem die Institution am 16. Dezember einen Präsidenten haben wird, reichte der FIFA aus, um auf ihrem Kongress die Vergabe der Weltmeisterschaft 2030 an Spanien, Marokko und Portugal zu bestätigen. Auf der gleichen Veranstaltung, die virtuell von Gianni Infantino aus Zürich geleitet wurde, wurde die WM 2034 in Saudi-Arabien bestätigt, einem Land, das wegen Menschenrechtsverletzungen im Fokus steht."
Italien
"Corriere dello Sport": "Für 2034 gab es keinen Wettbewerb für Saudi-Arabien, den einzigen Kandidaten. Eine Ausgabe, die im Zuge der Wiederbelebung des saudischen Profifußballs in den letzten Jahren mit der Ankunft großer Champions wie Cristiano Ronaldo, Neymar und Benzema sehr erwünscht ist."
"La Repubblica": "Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien, die bereits in der Luft lag und nun offiziell ist, ruft die Proteste der Vereinigungen auf den Plan, die sich seit Jahren für die Durchsetzung der Bürger- und Arbeitnehmerrechte im Königreich einsetzen."
"Il Messaggero": "Saudi-Arabien erhielt den Zuschlag für die Weltmeisterschaft 2034, nachdem es von Menschenrechtsgruppen wegen Menschenrechtsproblemen kritisiert worden war. Nach Katar 2022, das von einer hitzigen Menschenrechtsdebatte begleitet wurde, ist es die zweite Fußball-Weltmeisterschaft in der Golfregion."
Frankreich
"Le Monde": "Es gab keine Spannung, da die Modalitäten dieses besonders steinigen und undurchsichtigen Vergabeprozesses mögliche Bewerber wie Australien davon abhielten, sich gegen Saudi-Arabien ins Rennen zu begeben."
"Le Figaro": "Nach Katar im Jahr 2022 folgte zwölf Jahre später Saudi-Arabien. Und das alles in einem ebenso undurchsichtigen wie mit einem Vorhängeschloss gesicherten Verfahren."
"L’Équipe": "Trotz der Kritik in Umwelt- und Menschenrechtsfragen wurde das Trio Spanien-Portugal-Marokko mit drei Spielen in Südamerika mit der Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 betraut, während die WM 2034 an Saudi-Arabien vergeben wurde... Nach einer Reihe von Verzichtserklärungen für 2030 und einem Expressverfahren für 2034 hatte das Fehlen eines Wettbewerbs alle Spannung beseitigt."
Schweiz
"Neue Zürcher Zeitung": "Die Fußball-WM 2034 findet in Saudi-Arabien statt – jetzt steht eine komplizierte Termindebatte an. Während das Turnier 2030 in sechs Staaten auf drei Kontinenten ausgetragen wird, geht die WM 2034 erneut an ein Land mit schweren Menschenrechtsproblemen."
"Blick": "Aufgrund der hohen Temperaturen in den Sommermonaten von bis zu über 40 Grad, ist es wahrscheinlich, dass es hierzulande wie schon bei Katar keine sommerliche Public Viewings geben wird. Das Programm 2034 ist allerdings bereits vollgepackt. Im Februar steigen die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City, vom 29. November bis 14. Dezember finden die Asia Games in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad statt und zwischen 11. November und 10. Dezember ist in diesem Jahr der Fastenmonat Ramadan. Bleiben also theoretisch zwei Slots: Eine Neujahrs-WM zu Beginn des Jahres 2034 oder gar eine Ostern-WM im Frühling. Saudi-Arabien selber hat sich im Rahmen der Bewerbung noch nicht auf einen festen Zeitraum festgelegt." © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.