Manchester United kann mehr als 200 Millionen Euro für Neuverpflichtungen ausgeben. Die Bundesliga muss sich warm anziehen: Neben Mats Hummels und Ilkay Gündogan von Borussia Dortmund sollen die Engländer an einem Duo des FC Bayern Interesse haben.
Der Wunschzettel von Louis van Gaal hat es in sich. Kein Wunder: Der Trainer des englischen Rekordmeisters Manchester United darf nach Saisonende bis zu 150 Millionen Pfund (umgerechnet fast 210 Mio. Euro) für Verstärkungen ausgeben. Ein Stürmer, ein Mittelfeldspieler und ein Innenverteidiger sollen mindestens her. "Ich habe keine Zweifel, dass im Sommer einige Spieler zu Manchester United kommen werden", sagt der Niederländer zuversichtlich. Mit aller Macht drängt Manchester United, dessen Fans gerade die zweite titellose Saison hintereinander verdauen müssen, zurück an die Spitze der Premier League. Und das soll offenbar mit reichlich Hilfe aus dem Land des Weltmeisters gelingen. Mats Hummels und Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund), Bastian Schweinsteiger und Robert Lewandowski (Bayern München) sowie Sami Khedira (Real Madrid) – fast täglich werden neue Namen im Transferpoker genannt. Aber was ist dran an den Gerüchten? Müssen einige Bundesligisten tatsächlich um ihre Stars bangen?
BVB-Weltmeister ist begehrt
Am ehesten kommt wohl Borussia Dortmund ins Schwitzen: Der angekündigte Rückzug von Erfolgstrainer Jürgen Klopp zum Saisonende und das Verpassen der Champions League machen den BVB derzeit nicht zur Topadresse für die großen Stars. Das große Interesse von Manchester an Innenverteidiger Mats Hummels dürfte den Klubverantwortlichen vor diesem Hintergrund gar nicht schmecken.
Zumal der 26 Jahre alte Kapitän kürzlich im Interview mit dem Kicker einräumte, dass er "irgendwann mal ins Ausland wechseln" möchte. "Jeder weiß, wie sehr es mir in Dortmund gefällt, aber dass ich auch möchte, dass wir eine schlagkräftige Truppe und eine schlagkräftige Herangehensweise haben", sagte Hummels deutlich.
Der 20-fache englische Meister hat darüber hinaus ein Auge auf einen weiteren Borussen geworfen: Mittelfeld-Stratege Ilkay Gündogan. Der Vertrag des 24-Jährigen läuft zwar erst 2016 aus, aber dann könnte er ablösefrei wechseln. Zu seinen Zukunftsplänen will sich der Deutsch-Türke bislang nicht äußern. Für die Nationalspieler Hummels und Gündogan müsste die Geldbörse bei Manchester United allerdings locker sitzen.
Die Ablösesummen dürften sich im Bereich zwischen 20 und 40 Millionen Euro bewegen. Doch das war schon in der Vergangenheit immer wieder kein Problem: Der Klub der amerikanischen Milliardärsfamilie Glazer gilt als einer der reichsten der Welt. Allein der argentinische Superstar Angel di Maria kostete 2014 umgerechnet rund 75 Millionen Euro – der teuerste Transfer in der Geschichte der Premier League.
Bayern-Stars im Visier
Neben Dortmund könnte auch der deutsche Rekordmeister Bayern München von der Kauflaune der Engländer betroffen sein. Laufen Bastian Schweinsteiger und Robert Lewandowski nächstes Jahr im Stadion Old Trafford auf? Louis van Gaal hat in seiner Zeit als Bayern-Trainer zwischen 2009 bis 2011 die Fähigkeiten Schweinsteigers schätzen gelernt. Aber würde sich der DFB-Kapitän erneut vom als cholerisch geltenden Niederländer trainieren lassen? Auch nach dem Polen Lewandowski streckte Manchester United in der Vergangenheit die Fühler aus – bislang vergeblich.
Besser stehen die Chancen offenbar bei Spanien-Legionär Sami Khedira. Der Star-Mittelfeldspieler wird Real Madrid am Saisonende definitiv verlassen. Bisher galt der FC Schalke 04 als heißer Anwärter auf die Verpflichtung des 28-Jährigen, auch Borussia Dortmund ist im Gespräch. Nur: Schalke wird die kommende Champions-League-Saison wie der BVB wahrscheinlich vor dem Fernseher verfolgen. Das erhöht die Chancen von Manchester United. Wie berichtet wird, soll Khedira mit bis zu elf Millionen Euro Jahresgehalt auf die Insel gelockt werden.
Falls Manchester tatsächlich einen der DFB-Kicker verpflichtet, wäre es im Übrigen ein Novum: Noch nie hat ein Deutscher das Trikot der Red Devils getragen. Das Zittern der Bundesligisten geht weiter…
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