Der Weggang von Pierre-Emerick Aubameyang aus Dortmund schien nur noch Formsache zu sein. Nun aber hagelt es Absagen für den Torschützenkönig der vergangenen Saison. Ein Verbleib beim BVB wird wahrscheinlicher, wäre aber auch riskant.

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Während Pierre-Emerick Aubameyang in Los Angeles Urlaub macht, platzen in Europa und China seine Träume.

Der 27-Jährige hatte bereits Ende Mai die Verantwortlichen von Borussia Dortmund um die Freigabe gebeten.

Dass sein Wunsch-Verein Real Madrid andere Pläne verfolgt, deutete sich früh an.

Als wahrscheinlicher galt ein Wechsel zum französischen Spitzenverein Paris Saint-Germain.

Mit dessen damaligen und mittlerweile abgelösten Sportchef Patrick Kluivert soll er sich bereits einig gewesen sein.

Laut Informationen der "Bild"-Zeitung sagte ihm nun aber Trainer Unai Emery ab.

Auch sein Ex-Verein AC Mailand galt als mögliche Option. Dank einer chinesischen Investorengruppe können die Italiener viel Geld in den Kader pumpen.

Laut Medienberichten sieht Milan allerdings von einer Verpflichtung des Gabuners ab. Stattdessen soll Diego Costa vom FC Chelsea ausgeliehen werden.

Chinesen haben kalte Füße bekommen

Sogar ein Wechsel nach China scheint vorläufig vom Tisch zu sein. Der Erstligist Tianjin Quanjian soll Aubameyang ein Jahresgehalt von 30 Millionen Euro netto geboten haben.

Nun aber scheinen selbst die schwerreichen Chinesen kalte Füße zu bekommen. Die Verantwortlichen aus Tianjin bevorzugen offenbar eine Verpflichtung des günstigeren Anthony Modeste vom 1. FC Köln.

Die Optionen für Aubameyang sind dadurch massiv geschrumpft. Nicht viele Vereine wären finanziell überhaupt dazu in der Lage, eine Verpflichtung des schnellen Stürmers zu stemmen.

Borussia Dortmund verlangt eine Ablöse von mindestens 70 Millionen Euro, Aubameyang ein Jahresgehalt weit über zehn Millionen.

Das Gesamtpaket aus Ablöse und einem mehrjährigen Vertrag liegt also jenseits der 100 Millionen.

Der Transfer erreicht also Sphären, die vorwiegend in der reichen englischen Premier League zu stemmen sind.

Wie der "Mirror" berichtet, könnte Manchester United Interesse an Aubameyang haben.

Die Mannschaft von Trainer José Mourinho plant zwar eine Verpflichtung von Madrid-Stürmer Alvaro Morata.

Doch die Verhandlungen gestalten sich schwierig. "Auba" wäre praktisch Plan B - ob er sich damit aber zufriedengibt?

Wiedervereinigung mit Jürgen Klopp? Unwahrscheinlich

Auch der FC Liverpool wäre vermutlich interessiert. Immerhin zählt Trainer Jürgen Klopp zu den großen Förderern von Aubameyang.

Jedoch sind die "Reds" nicht unbedingt für Mega-Transfers bekannt. Der Verein hat noch nie eine Ablöse von 50 Millionen Euro oder mehr bezahlt. Selbiges trifft auf den FC Arsenal zu.

Mega-Transfers passen eher zu Manchester City. Der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte geht immerhin auf deren Konto: Im August 2015 wurden 74 Millionen Euro Ablöse für Kevin De Bruyne an den VfL Wolfsburg bezahlt.

Laut der "Manchester Evening News" könne sich Trainer Pep Guardiola durchaus eine Verpflichtung von Aubameyang vorstellen.

Allerdings nur, wenn der derzeitige Star-Stürmer Sergio Aguero Manchester verlassen würde - danach sieht es momentan aber nicht aus.

Europäische Spitzenvereine zeigen kein Interesse

Somit bleiben Aubameyang kaum noch Optionen. Die sonstigen europäischen Spitzenvereine FC Barcelona, Atlético Madrid, Juventus Turin und FC Bayern München machen jedenfalls keine Anstalten, den egozentrischen Stürmer kaufen zu wollen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Aubameyang die Zeit davonläuft. Borussia Dortmund möchte keinen Last-Minute-Verkauf.

Laut "Kicker" soll bis Ende Juni Klarheit herrschen, damit der BVB gegebenenfalls Ersatz verpflichten kann.

Ansonsten könnte Aubameyang tatsächlich in Dortmund bleiben müssen, wo er noch bis zum Jahre 2020 einen Vertrag hat.

Dass Vereinsboss Hans-Joachim Watzke dazu in der Lage ist, wechselwilligen Spielern ein Transfer zu verweigern, hat er bei Robert Lewandowski bewiesen, der gerne schon im Jahre 2013 zu den Bayern gegangen wäre.

Doch ergibt es überhaupt Sinn, Aubameyang zu behalten, wenn dieser eigentlich mit dem BVB abgeschlossen hat? Im Falle von Lewandowski hatte das gut funktioniert. Er wurde in der darauffolgenden Saison Torschützenkönig der Bundesliga.

Doch der eher schüchterne, introvertierte und extrem professionelle Lewandowski ist ein komplett anderer Typ als Aubameyang.

Aubameyang ist ein Lebemann. Er unternimmt unter der Woche Kurztrips, identifiziert sich über einen exzentrischen Lebensstil mit teuren Autos und auffälliger Kleidung.

Sein Leben ist voller Ablenkungen. Gut möglich, dass er sich diesen noch mehr hingibt, wenn sein Transfer-Wunsch endgültig zerplatzt.

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