Die Vierschanzentournee 2016 beginnt heute mit der Qualifikation in Oberstdorf. Die Chancen der deutschen Springer um Severin Freund stehen so gut wie lange nicht mehr. Alles, was Sie zum Highlight der Skisprung-Saison wissen müssen, im Überblick.

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Die Favoriten

Severin Freund führt das deutsche Aufgebot an. Der Gesamt-Weltcupsieger des Vorjahres hat in dieser Saison bereits zwei Springen gewonnen und liegt auf Platz zwei der Gesamtwertung.

Auch wenn er beim letzten Weltcup in Engelberg schwächelte, hat Freund gute Chancen, nach Sven Hannawald im Jahr 2002 der erste deutsche Sieger bei der Tournee zu werden.

Der Topfavorit auf den Tourneesieg ist aber Peter Prevc. Im Vorjahr war der Slowene im Gesamtweltcup punktgleich mit Freund und nur die Anzahl der Siege brachte die Entscheidung zugunsten des Deutschen.

Prevc hat die vergangen drei Springen gewonnen und führt den Weltcup nach sieben Wettbewerben mit 165 Punkten Vorsprung auf Freund an.

Neben den beiden Topfavoriten ist auch mit den Norwegern zu rechnen: Kenneth Gangnes, Johann André Forfang und Daniel-André Tande belegen die Plätze drei bis fünf im Weltcup.

Ganges feierte in Lillehammer seinen ersten Weltcupsieg und zählt bei der Tournee zu den Geheimfavoriten.

Die Chancen der anderen Deutschen

Neben Severin Freund hat Bundestrainer Werner Schuster noch zwei weitere Eisen im Feuer. Richard Freitag liegt auf Platz sieben im Gesamtklassement und zeigte konstant gute Leistungen in den ersten Springen.

Der dritte deutsche Hoffnungsträger heißt Andreas Wellinger. Der erst 20-Jährige belegt derzeit Rang elf im Weltcup.

Nach seinem schweren Sturz in Kuusamo 2014 kommt Wellinger immer besser in Form und gilt als einer der Geheimfavoriten.

Die weiteren deutschen Springer im Aufgebot von Werner Schuster sind Andreas Wank, Stephan Leyhe und Marinus Kraus.

Außerdem dürfen bei den beiden Springen in Oberstdorf und Garmisch sieben Athleten aus der nationalen Gruppe starten. Zu dieser gehört unter anderem Oldie Michael Neumayer.

Wann sind die Springen und wo kann man sie sehen?

Den Auftakt macht Oberstdorf. Die Qualifikation auf der Schattenbergschanze findet heute statt, das Springen am Dienstag. Beginn ist jeweils um 17:15 Uhr. Zu sehen ist der Wettbewerb in der ARD und auf Eurosport.

An Silvester wird die Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen ausgesprungen. Am Neujahrstag gibt es dann das traditionelle Neujahrsspringen auf der Großen Olympiaschanze.

Das ZDF und Eurosport übertragen jeweils. Beginn der Wettkämpfe ist um 14:00 Uhr.

Nach den beiden deutschen Stationen geht es nach Österreich, wo am 2. Januar die Qualifikation für das Springen in Innsbruck ansteht.

Das Springen am Bergisel, der kleinsten Schanze der Tournee, findet am 3. Januar statt. Wie auch in Garmisch übertragen ZDF und Eurosport ab 14:00 Uhr.

Zum Abschluss der Tournee geht es nach Bischofshofen. Nach einem Ruhetag findet am 5. Januar die Qualifikation für das letzte Springen statt, bevor am 6. Januar das Dreikönigsspringen die Entscheidung über den Tourneesieg bringt.

Übertragen wird die Entscheidung in der ARD und auf Eurosport, Beginn ist jeweils um 17:00 Uhr.

Der Modus

Anders als bei normalen Weltcups wird der erste Durchgang bei der Vierschanzentournee im K.o-Modus ausgetragen.

Die 50 qualifizierten Springer bilden 25 Paarungen, die 25 Sieger kommen direkt in das Finale, die fünf besten Verlierer ebenfalls.

Die Paarungen ergeben sich aus der Qualifikation. Der Sieger der Quali springt gegen den 50., der zweite gegen den 49.

Die Qualifikation hat bei diesen vier Springen also einen wichtigeren Stellenwert als im normalen Weltcup.

Was ist mit den Österreichern?

Die vorherigen sieben Tourneesieger kamen allesamt aus Österreich. Doch die sonst so verwöhnten Skispringer finden diese Saison nicht richtig in die Spur.

Einzig Vorjahressieger Stefan Kraft ist im Weltcup unter den Top Ten geführt. Gregor Schlierenzauer hingegen befindet sich wie viele andere in einem Form-Loch.

Der 53-fache Weltcup-Sieger hat sich im Vorfeld der Tournee sogar vom Weltcup verabschiedet und trainiert.

Wie lösen die Veranstalter das Problem mit dem Schneemangel?

Da die milden Temperaturen keinen Schnee zulassen, wurde in den zurückliegenden Wochen Kunstschnee produziert. Somit sind alle vier Schanzen für die Tournee gerüstet.

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