Es sind Finaltage in Deutschland. Mittwoch das Euro-League-Finale, Samstag das Pokalfinale, nächste Woche das Champions-League-Finale und auch das GNTM-Finale ist bereits in greifbarer Nähe. Da fügt sich das große "Let's Dance"-Finale am Freitag natürlich hervorragend in die Festivitäten-Saison ein. Der Showdown um die unförmige Pappkugel, die von RTL "Dancing Star" getauft wurde.
Vierzehn Ausnahme-Promis waren vor drei Monaten in der Köln-Ossendorfer-Tanzschule gestartet, um von ihren Profi-Mentoren fleißig zu lernen und sich zwischendurch von der grauen Jury-Eminenz
Ähnlich wie im Finale in Wembley, wo die Wettquoten aktuell eindeutig für Real Madrid sprechen, gibt es auch für das Cha-Cha-Cha-Finale einen klaren Favoriten. Lange bevor auf dem von
Aber das hat man letztes Jahr beim GNTM-Finale ebenfalls gedacht. Klare Titelaspirantin war damals Selma May. Und was soll ich sagen: Das gnadenlose Modeltraum-Fallbeil
Bügelbrett vor dem Kopf
Stichwort Enttäuschung: Die größte erlebte in dieser Staffel vermutlich
Um die Demütigung perfekt zu machen, spendierte RTL ihr in der Finalshow, bei der die elf zuvor bereits ausgeschiedenen Kandidaten ihr Comeback als Deko-Staffage gaben, zwar viereinhalb lange Stunden, in denen sie sich auf der Vicky-Swarovski-Showbühne die Beine in den Bauch stehen musste, aber kein einziges Wort, das sie in irgendeine Kamera sagen durfte. Ein Abend für Maria Clara Groppler, noch bitterer als der Auftritt von Oliver Pocher beim SWR.
Das Highlight des Finalabends steht dagegen schon recht früh fest. Eigentlich sogar schon, bevor überhaupt der erste Wertungstanz absolviert ist. Der stets um möglichst unauffällige, biedere und schlichte Outfits bemühte Jury-Paradiesvogel
Er erscheint mit einer graumelierten Wuschelfrisur, für die es eine schier endlose Reihe passender Beschreibungen gäbe. Da dieser Skandal-Hairstyle bei mir für den Rest des Abends immer wieder neue Assoziationen weckt, möchte ich die Top Sieben hier nicht vorenthalten. Jorge González sieht heute aus ...
1. ... wie als Kind in einen Topf mit grauer Zuckerwatte gefallen
2. ... wie ein ergrauter Rainer Langhans
3. ... als wären 31 Waschbären auf seinem Kopf explodiert
4. ... wie Albert Einstein, der im Windkanal eingeschlafen ist
5. ... als könnten 28 Fischreiher in seinem Hinterkopf nisten
6. ... wie das uneheliche Kind von Cruelle de Vil und Don King
7. ... wie dem Prinz aus Zamunda sein Vadder
"Let's Dance"-Finale: Jurytanztee
Trotz größter Anstrengungen gelingt es da selbst Jorges traditionell durchaus frisuroriginell aufgestellten Mitjurorin
Um den Gesamtsieger des Schwof-Jahrgangs 2024 zu ermitteln, tanzen die drei Finalisten Gabriel Kelly,
Wer welchen Jurytanz bekommt, das erfahren die Promis und ihre Profitänzer via persönlicher Nachrichtenübergabe durch einen Juror, der geistesgegenwärtig die Gelegenheit nutzt, dem jeweiligen Finalpärchen ein wenig beim Training unter die Steppschuhe zu greifen. Eine Maßnahme, die RTL vermutlich demnächst vor der Genfer Konvention rechtfertigen muss. Denn die Auswirkungen sind verheerend. So muss die wirklich nicht zu beneidende
Die ersten Standing Ovations des Abends gehen an den von der Wettmafia prognostizierten späteren Sieger Gabriel Kelly. Die erste Standing Ovulation hingegen durchlebt gleichzeitig Motsi Mabuse. Sie schleppt sich schnappatmend vor Verzückung zurück auf ihren Jurystuhl und holt direkt zum Superlativ aus: "Es gab bei 'Let's Dance' niemals eine bessere Samba, ever!" Gabriel-Fan Llambi ergänzt: "Du hast so viele Botafogos getanzt!" Was auch immer das ist, wenn nicht ein brasilianischer Fußballverein. Auf den Rängen jubeln Oma, Mama, Papa und Freundin Tanztalent Gabriel euphorisch zu. Der Rest der Kelly Family durfte nicht kommen: Das Studio verfügt lediglich über knapp 1.000 Zuschauerplätze.
Es kann nur einer Dancing Star 2024 werden
In der Verschnaufpause zwischen Runde 1 und Runde 2 gibt es diverse Tanzdarbietungen ohne Beteiligung der Finalisten. Dabei wird dem neutralen Beobachter schmerzhaft deutlich: Irgendwann in grauer Vorzeit (also Februar) waren bei "Let's Dance" noch Stefano Zarrella, Lina Larissa Strahl, Eva Padberg oder Tillman Schulz dabei. Namen, die schon längst in den ewigen Tanzjagdgründen verschollen sind.
RTL muss bei nur noch drei verbliebenen Kandidaten während der über vier Stunden langen Finalshow so viel Zeit schinden, dass zwischendurch sogar noch Zeit für Programmhinweise bleibt:
Anschließend wird klar: Das Sprichwort "It takes Two to Tango" mag stimmen, aber perfekt wird besagter Tango nur, wenn diese Two Gabriel Kelly und Malika Dzumaev sind. Llambi schwärmt, Kelly wäre "der beste Tänzer dieses Jahr". Auf dem Dancefloor steht irgendwann kurz vor Mitternacht die letzte Tanzrunde an. Detlef Soost freestyled zum Song "Who let the Dogs out" - Profipartnerin Ekaterina Leonova trägt passend dazu Hundeohren und -schwanz. Karneval in Köln dieses Jahr leicht verfrüht.
Was ich Soost jedoch hoch anrechne, ist, dass er in den gesamten 13 Wochen kein einziges Mal erwähnt hat, dass er ja ziemlich groß und schon älter ist, so mit 1,90 Meter und 100 Kilo, und es daher bei filigranen Tanzschritten womöglich schwerer hat als jemand, der so kompakt ist wie beispielsweise
Am Ende steht Gabriel Kelly nach drei Tänzen mit lupenreinen 90 Jurypunkten dar. Optimale Ausbeute. Jeweils vier Punkte dahinter liegen gleichauf Detlef D! Soost und Jana Wosnitza. In einem Fotofinish, in dem die Zuschauer das letzte Wort haben, schnappt sich das Duo Soost/Leonova die Bronzemedaille. Silber geht an Wosnitza/Garbuzov.
Das bedeutet im logischen Umkehrschluss natürlich: Die Zuschauer krönen erwartungsgemäß den Kelly-Family-Nachwuchs mit Tanzpartnerin Malika Dzumaev zum Tanzkaiser des Jahres 2024. Drei Monate Tanzakrobatik von mal mehr, mal weniger bekannten Prominenten gehen zu Ende. Aber in der heutigen Zeit vergehen die Monate so schnell: Schon im Februar 2025 geht es weiter mit "Let's Dance". Treffen wir uns dann alle wieder hier?
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