• Hier finden Sie die wichtigsten Corona-News vom 14. November in der Nachlese.
  • 16:56 Uhr: ➤ Söder fordert Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
  • 14:54 Uhr: Bundesregierung verschärft laut "Tagesspiegel" Corona-Regeln um 2G-Plus
  • 14:02 Uhr: Über 3.000 COVID-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung
  • 13:00 Uhr: Österreich beschließt Lockdown für Ungeimpfte
  • 11:19 Uhr: Forscher: Boosterimpfungen "katapultieren" Impfschutz nach oben

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➤ Söder fordert Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte

Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen in ganz Deutschland hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte für notwendig.

"Wir brauchen die Möglichkeit von Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte", sagte Söder am Sonntag vor einer Klausur seines Kabinetts in München. Es brauche dies als Zusatzinstrument - sonst werde man der steigenden Corona-Infektionszahlen nicht Herr. Zudem soll in Bayern künftig auch überall dort eine Maskenpflicht gelten, wo nur Geimpfte und Genesene Zugang haben. Außerdem forderte Söder zahlenmäßige Personen-Obergrenzen für Veranstaltungen.

In einem eindringlichen Appell forderte Söder einen Schulterschluss von Bund und Ländern - und rief die Ampel-Verhandlungspartner zu einem deutlichen Nachschärfen des Infektionsschutzgesetz-Entwurfs auf. "Die Lage droht im gesamten Land zu entgleiten. Wegducken allein reicht nicht. Wir müssen jetzt alle - Bund, Länder - zusammen entschlossen handeln. Wir brauchen einen Schulterschluss und kein Hin- und Herschieben", verlangte er und betonte: "Das Ausrufen des Endes der epidemischen Lage ist in jeder Beziehung der falsche Weg."

Konkret forderte Söder eine Impfpflicht für bestimmte Berufe, 2G - das heißt Zutritt nur für Geimpfte und Genesene - in ganz Deutschland, 2G plus - geimpft oder genesen plus Test - für alle Diskotheken und Clubs und eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht im Fernverkehr. Und er werde sich sehr dafür einsetzen, dass es Obergrenzen für Veranstaltungen gebe, insbesondere beim Fußball, aber auch anderswo. "Wir brauchen Obergrenzen, das muss man bei einheitlich machen." Sollte der Bund nicht aktiv werden, werde Bayern dies sonst selbstständig machen.

Dramatischer Mediziner-Appell: "Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben"

35 führende Medizinerinnen und Mediziner sowie Fachleute aus ganz Deutschland haben die Regierungen von Bund und Ländern zu einem Umsteuern in der Corona-Politik aufgefordert.

Die weiteren Corona-News des Tages


DOSB-Präsident Hörmann mit Corona infiziert

19:18 Uhr: Der scheidende DOSB-Chef Alfons Hörmann (61) hat sich mit Corona infiziert. Der bereits dreimal geimpfte Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes habe sich aufgrund von leichten Symptomen auf das Virus testen lassen, teilte der Dachverband am Sonntag mit. Hörmann hat sich demnach vorerst in Quarantäne begeben.

Der umstrittene Spitzenfunktionär wird sein Amt am 4. Dezember bei der Mitgliederversammlung in Weimar räumen. Er hatte nach der Affäre um einen anonymen Brief aus dem Mitarbeiterkreis, in dem eine "Kultur der Angst" in der Verbandszentrale beklagt worden war, seinen Rückzug angekündigt.

Bundesregierung verschärft laut "Tagesspiegel" Corona-Regeln um 2G-Plus

14:54 Uhr: Die Bundesregierung verschärft nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels" die bisher vorgesehenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. So werde im überarbeiteten Infektionsschutzgesetz nun auch eine 2G-Plus-Regelung für Veranstaltungen aufgenommen, berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf die ihr vorliegenden Änderungsentwürfe. Damit könnten bestimmte Veranstaltungen nur noch von Geimpften und Genesenen mit einem zusätzlichen negativen Coronatest besucht werden.

Außerdem soll es demnach zu einer erheblichen Verschärfung der Kontrolle am Arbeitsplatz kommen. Dem Bericht zufolge müssen Arbeitnehmer dann bei Betreten ihrer Arbeitsstelle ihren Impfstatus offenlegen. Wer nicht geimpft oder genesen sei, brauche täglich einen negativen Corona-Test, berichtete die Zeitung. Arbeitgeber sollen ein Auskunftsrecht bekommen, zu diesem Zweck dürfen "personenbezogene Daten sowie Daten zum Impf-, Sero- und Teststatus in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), verarbeitet werden", heiße es in dem Entwurf.

Der "Tagesspiegel" bezieht sich auf Änderungsentwürfe der amtierenden Bundesregierung für das überarbeitete Infektionsschutzgesetz und weiterer Gesetze zur Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Die Änderungsentwürfe gehen demnach auf Vorschläge der geplanten Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP zurück. Die 2G-Plus-Regelung hatte auch der amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gefordert.

Dem Bericht zufolge soll in das Infektionsschutzgesetz folgender Passus ergänzt werden: "In der Rechtsverordnung kann vorgesehen werden, dass Erleichterungen und Ausnahmen für Personen, bei denen von einer Immunisierung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 auszugehen ist, nur bestehen, wenn sie ein negatives Ergebnis eines Tests auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorlegen können."

Bund schickt Millionen Masken und Tests nach Sachsen

14:39 Uhr: Sachsen bekommt wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage kurzfristig 4,5 Millionen FFP2-Masken und eine Million Schnelltests kostenlos von der Bundesregierung.

Die Masken aus den Beständen des Bundes stammten aus deutscher Produktion und würden für die besonders von der Pandemie betroffenen Regionen im Freistaat zur Verfügung gestellt, erklärte das Bundesgesundheitsministerium der "Sächsischen Zeitung" (Montagausgabe).

Demnach hatte die sächsische Landesregierung den Bund bei der Beschaffung um Unterstützung gebeten. "Es zeigt sich, dass es gut war, über den Sommer Reserven an Schutz- und Testmaterial aufzubauen. Das hilft nun", sagte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Sächsischen Zeitung". Unabhängig davon liefert der Bund den Angaben zufolge zur Zeit erneut kostenlos Schutzmasken an alle Pflegeheime in Deutschland.

Über 3.000 COVID-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung

14:02 Uhr: In deutschen Kliniken müssen immer mehr COVID-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Die Zahl stieg nach Angaben des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Sonntag auf mehr als 3.000. Laut Divi-Tagesreport kamen 93 Intensivpatienten hinzu, somit befinden sich nun 3.034 Menschen wegen Corona in intensivmedizinischer Behandlung. Innerhalb von zwei Wochen stieg die Zahl um rund 1.000.

Der Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, hatte am Samstag auf Twitter von einer "eingeschränkten Betriebsfähigkeit" der Intensivstationen gesprochen. "Die Mitarbeiter:innen rackern gerade weg, was sie können, aber sie sind zunehmend am Limit", schrieb Karagiannidis.

In der rbb-"Abendschau" warnte der Mediziner: "Uns rennt im Moment wirklich die Zeit davon." Auf den Intensivstationen lägen zum "allergrößten Teil" Ungeimpfte. Zunehmend gebe es hier aber auch doppelt Geimpfte - dies seien aber vielfach ältere Menschen sowie Patienten mit Medikamenten, die das Immunsystem dämpften.

Österreich beschließt Lockdown für Ungeimpfte

13:00 Uhr: Im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie gilt in Österreich von diesem Montag an ein Lockdown für Ungeimpfte. Das haben Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschefs der Länder am Sonntag in Wien beschlossen. Die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen sind zunächst auf zehn Tage befristet. Betroffen sind etwa zwei Millionen Menschen.

Mehr dazu lesen Sie hier: Österreich beschließt "Lockdown für Ungeimpfte"

Homeoffice-Pflicht soll wieder eingeführt werden

11:57 Uhr: Angesichts der verschärften Corona-Lage in Deutschland gibt es in der Bundesregierung den Plan, die Homeoffice-Pflicht für Arbeitnehmer wieder einzuführen. Ein Entwurf des Bundesarbeitsministeriums für ein geändertes Infektionsschutzgesetz sieht dies vor.

In dem Entwurfstext von Freitagabend, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: "Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten haben dieses Angebot anzunehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen."

Zuvor hatten die "Bild am Sonntag" und das "Handelsblatt" über das Vorhaben berichtet. Aus informierten Kreisen hieß es am Sonntag, zwischen den Fraktionen aus SPD, Grünen und FDP, die zurzeit über eine neue Bundesregierung verhandeln, gebe es noch keine endgültige Einigung. Die geplante Regelung zur Homeoffice-Pflicht ist Teil des Gesetzentwurfs für die 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Demnach sollen künftig nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zur Arbeit gehen dürfen.

Die in der Bundes-Notbremse verankerte Homeoffice-Pflicht war Ende Juni ausgelaufen. Unternehmen müssen seitdem dennoch weiterhin Corona-Maßnahmen aufrechterhalten und zwei Tests pro Woche anbieten sowie Hygienepläne erstellen. Geregelt ist das in der Corona-Arbeitsschutzverordnung für Unternehmen und ihre Beschäftigten.

Österreich berät über Lockdown für Ungeimpfte

11:28 Uhr: In Österreich sind am Sonntagaber er Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschef der Länder zu einer Videokonferenz zusammengekommen, um über einen Corona-Lockdown für Ungeimpfte zu beraten. Nach dem bereits an die Öffentlichkeit gelangten Entwurf sollen die Ausgangsbeschränkungen per Verordnung bereits am Montag in Kraft treten. Sie sollen vorerst bis 24. November gelten. Ungeimpfte dürften Haus oder Wohnung dann nur noch aus dringenden Gründen verlassen.

Schon jetzt sind die Einschränkungen für diese Gruppe groß - etwa durch die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel im öffentlichen Leben. Der Beschluss soll die Impfbereitschaft erhöhen sowie die sozialen Kontakte verringern und damit die vierte Corona-Welle eindämmen. Bei den Corona-Neuinfektionen werden in Österreich fast täglich Rekorde verzeichnet. Am Samstag wurden mehr als 13.000 Infektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stieg auf 814,6.

Forscher: Boosterimpfungen "katapultieren" Impfschutz nach oben

11:19 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben Forschende die Bedeutung von Auffrischungsimpfungen betont. "Die Boosterimpfungen katapultieren den Impfschutz erneut deutlich nach oben", erklärte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen.

Der Schutz vor einem schweren Verlauf sei nach vorliegenden Daten sogar effektiver als der kurz nach der zweiten Impfung. "Und auch der Schutz vor Ansteckung und Weitergabe einer Infektion ist sehr ausgeprägt und deutlich besser als bei Geimpften ohne die Auffrischung."

Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen verwies auf Israel. Dort sei es im Sommer gelungen, die Welle bei einer ähnlichen Impfquote wie in Deutschland zu stoppen, indem rund 50 Prozent der Menschen eine Boosterimpfung bekommen haben.

"Der Effekt wäre in Deutschland möglicherweise nicht ganz so stark, da der erste Impfabstand länger war und die Impfungen nicht ganz so lange her sind wie in Israel", erläuterte sie. "Aber wir erwarten auch hier eine deutliche Wirkung."

Corona-Update: Infektionen - Fünf-Millionen-Marke erreicht

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke überschritten. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 33.498 Corona-Neuinfektionen, so dass nun seit Beginn der Pandemie 5.021.469 Ansteckungen erfasst wurden.

Österreich, Tschechien und Ungarn gelten als Hochrisikogebiete

09:54 Uhr: Fast ganz Österreich, Tschechien und Ungarn gelten ab Sonntag als Hochrisikogebiete. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Rückkehr aus diesen Ländern nach Deutschland in Quarantäne. Die häusliche Isolation kann erst nach fünf Tagen durch einen Test beendet werden. Die USA dagegen gelten ab Sonntag nicht mehr als Hochrisikogebiet.

Die Bundesregierung hatte Österreich - mit Ausnahme von zwei Gemeinden und dem Rißtal am Achensee - sowie Tschechien und Ungarn am Freitag wegen der hohen Corona-Neuinfektionen neu als Hochrisikogebiete eingestuft. In Österreich wurden am Samstag mehr als 13.000 Neuinfektionen verzeichnet, ein neuer Höchststand. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg auf 814,6. Österreich wie auch Tschechien liegen bei der Impfrate zugleich unter dem EU-Durchschnitt.

3G-Regel in Zügen gefordert - Habeck: Lage mit "äußerster Dramatik"

08:37 Uhr: Wegen der zugespitzten Corona-Lage fordern Politiker nun die Anwendung der 3G-Regel im Zugverkehr. Reisende müssten dann geimpft, genesen oder getestet sein. "Ja, auch das Bahnfahren muss sicherer werden. Aus meiner Sicht sollte hier 3G hier gelten, darüber werden wir reden müssen", sagte Grünen-Chef Robert Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).

Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich dafür aus. "3G sollte auch in Zügen gelten. In dieser Corona­Situation ist es unverantwortlich, dass Menschen ungeimpft und ­ungetestet in vollen Zügen im Fernverkehr stundenlang eng neben anderen Passagieren sitzen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag".

Habeck hält zudem Freiheitsbeschränkungen für Ungeimpfte für möglich. "Kontaktbeschränkungen sind schmerzliche Einschnitte, das wissen wir alle noch zu gut. Aber angesichts der dramatischen Lage können sie für Ungemipfte regional nötig werden. Entsprechendes sollte in das Infektionsschutzgesetz aufgenommen werden." Auch halte er Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen für sinnvoll.

Nötig seien strikte 2G-Regeln für Geimpfte und Genesene durch die Länder, betonte Habeck. Auch müsse die Einhaltung konsequent kontrolliert werden. "Die Erhöhung der Sicherheit auf 2G plus, also das Testen von Geimpften, ist der logisch nächste Schritt, sobald die Testzentren wieder flächendeckend aufmachen", fügte der Grünen-Chef hinzu. Dringend geboten seien auch 3G-Maßnahmen am Arbeitsplatz und wieder eine stärkere Nutzung von Homeoffice.

"Die Lage in Deutschland hat eine äußerste Dramatik", machte Habeck deutlich. "Wenn die vierte Welle nicht schnell gebrochen wird, droht das Krankenhaussystem im Dezember zusammenzubrechen", warnte er.

Kretschmer: Mehr Tote in vierter Corona-Welle

07:24 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer befürchtet mehr Tote durch die aktuelle Verschärfung der Corona-Pandemie als bei den bisherigen Wellen. "Wir stehen erst am Anfang eines harten Winters: Die Welle, die wir vor uns haben, wird alle bisherigen Wellen in den Schatten stellen", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag".

"Diese vierte Welle wird mehr Opfer, auch mehr Todesopfer, verlangen als alles, was wir bisher kannten." Kretschmer stellte die Menschen zugleich darauf ein, dass die angespannte Situation noch Monate andauert. "Aus dem vergangenen Jahr wissen wir: Wir müssen bis Ostern durchhalten. Vorher wird diese Welle nicht zu Ende sein."

Noch habe Deutschland die Chance, einen Lockdown in der Weihnachtszeit zu verhindern, betonte der Regierungschef. "Aber die Zeit läuft uns davon." Er forderte eine 2G-Regel in ganz Deutschland, um Ansteckungen von Ungeimpften zu vermeiden. Auch müssten Kontakte reduziert und möglichst viele größere Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte im ganzen Land abgesagt werden.

Bund und Länder wollen am kommenden Donnerstag wieder über die Corona-Lage sprechen. Aus Sicht von Kretschmer kommt das Treffen zu spät. "18 Monate haben Bund und Länder gemeinsam diese Pandemie bekämpft. Jetzt will die Ampel erst ihr Gesetz verabschieden und dann mit den Ministerpräsidenten sprechen. Das ist schlechter Stil."

Über fünf Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen - Inzidenz 289,0

07:10 Uhr: Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke überschritten. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 33.498 Corona-Neuinfektionen, so dass nun seit Beginn der Pandemie 5.021.469 Ansteckungen erfasst wurden. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:02 Uhr am Sonntag wiedergeben. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 289,0 an, was erneut ein Höchstwert ist. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 277,4 gelegen, vor einer Woche bei 191,5 (Vormonat: 67,0). Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 55 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 37 Todesfälle gewesen.

Den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter, die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, gab das RKI am Freitag mit 4,70 an (Donnerstag: 4,65). Der Wert wird am Wochenende nicht veröffentlicht. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.477.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.672.

Hendrick Streeck

"Erneut sehr unvorbereitet": Streeck gibt düstere Prognose für den Winter ab

Seit Anfang Oktober steigt wieder die Zahl der Neuinfektionen. Viele Experten warnen deshalb vor einer Wiederholung der Situation wie im vergangenen Winter mit vollen Intensivstationen und vielen Corona-Toten. Auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck findet, dass Deutschland nicht genug auf die kommenden Monate vorbereitet ist.

Viele Corona-Tote in Bayern waren vollständig geimpft

07:02 Uhr: Unter der rasch steigenden Zahl von Corona-Toten in Bayern ist ein vergleichsweise hoher Anteil vollständig Geimpfter. Nach Daten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel (LGL) lag die Quote in den vier Wochen vom 4. bis 31. Oktober bei knapp 30 Prozent. 108 der insgesamt gezählten 372 Todesopfer hatten beide Impfungen erhalten, wie die Erlanger Behörde auf dpa-Anfrage mitteilte. In der ersten Novemberwoche war der Anteil mit gut 26 Prozent etwas niedriger - 23 der 88 Corona-Toten waren da vollständig geimpft.

In den vergangenen Wochen hatten auch die Krankenhäuser über eine gestiegene Zahl vollständig geimpfter Intensivpatienten berichtet. Das LGL betonte indes, dass die Zahlen mit Vorsicht interpretiert werden müssten: Als Corona-Todesopfer zählt, wer mit dem Virus infiziert war. Das bedeutet aber nicht, dass Corona auch unbedingt die Todesursache ist. Die Mehrzahl der Corona-Toten sind 80 und älter, dementsprechend litten viele auch an anderen Krankheiten. Einer Auswertung der Todesfälle nach Vorerkrankungen ist jedoch laut LGL nicht möglich.

Das LGL wies auch darauf hin, dass insbesondere die Älteren schon früh im Jahr geimpft worden seien. Damit steige das Risiko einer abnehmenden Immunität. Das mache Auffrischungsimpfungen besonders wichtig.

Ganz aktuelle Zahlen zum Anteil der vollständig Geimpften unter den Corona-Toten in der zweiten Novemberwoche gab es am Sonntag noch nicht. Klar ist jedoch, dass die Zahl der Toten in Bayern ebenso schnell steigt wie die Zahl der Infektionen. Laut Corona-Portal der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität wurden in den vergangenen sieben Tagen 309 Todesfälle im Freistaat gemeldet, was im Vergleich zu Mitte Oktober mehr als eine Verdoppelung bedeutet.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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