• 16:53 Uhr: Lauterbach fordert Schulstopp bis Ostern
  • 12:40 Uhr: Bericht: Unter Empfängern von Corona-Hilfen offenbar islamistische Extremisten
  • 10:52 Uhr: EU-Kommissionsvize räumt Versäumnisse bei Impfstoffstrategie ein
  • 10:41 Uhr: Fast 11.000 Neuinfektion - Inzidenz bei 79
  • 01:01 Uhr: Experten warnen vor verschärftem Mangel an Pflegepersonal

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➤ Lauterbach fordert Schulstopp bis Ostern

16:53 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eindringlich vor Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. "Die dritte Welle ist nicht mehr verhinderbar", schrieb er am Samstag bei Twitter. Wie sie verlaufe, liege an uns: "Wie wir reagieren, bestimmt die Zahl der Todesfälle."

Besonders davon betroffen sei die Altersgruppe der 50- bis 80-Jährigen. Sie seien einerseits zu jung, um bereits immunisiert zu sein gegen das Coronavirus, andererseits seien sie zu alt für einen milden Krankheitsverlauf im Falle einer Infektion.

"Wer jetzt lockert, nimmt viele schwere und tödliche Verläufe in Kauf, besonders bei den 50- bis 80-Jährigen", schrieb Lauterbach weiter. Die konsequente Anwendung der "Notbremse" sei ein Muss.

Zudem forderte Lauterbach einen Schulstopp bis Ostern. "Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). Als Grund für seine Forderung nannte Lauterbach die Virusmutationen, die sich "insbesondere bei den Jüngeren rasant ausbreiten".

Die erneute Schließung von Schulen könne nur abgewendet werden, wenn Schüler zweimal pro Woche mit Schnelltests auf das Coronavirus getestet würden. Schulen, die dies noch nicht vorbereitet haben, sollten wieder geschlossen werden, sagte Lauterbach.

"Es war ein Fehler, die Schulen ohne flächendeckend funktionierende Testabläufe zu öffnen. Bis Ostern sollten Lehrer und anderes Schulpersonal darin trainiert werden, die Schüler an allen Schulen an den Schnelltests anzuleiten."

Corona-Lage in Deutschland: RKI meldet fast 11.000 Neuinfektionen am Samstag

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 10.790 Corona-Neuinfektionen gemeldet - 2.687 mehr als noch vor einer Woche. (Teaserbild: dpa/picture alliance)

Die weiteren Corona-News des Tages:

Infektionen steigen weiter

17:31 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.790 Corona-Neuinfektionen gemeldet - 2.687 mehr als noch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - kletterte auf 79 (Vortag: 76,1), wie das RKI am Sonntag mitteilte. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 70 weitere Todesfälle verzeichnet.

Am vorigen Sonntag hatte das RKI binnen eines Tages 8103 Neuinfektionen und 96 Todesfälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 66,1. Nach einem deutlichen Rückgang im Januar und Februar setzt sich die seit einigen Tagen festgestellte Zunahme der Neuinfektionen damit fort. Für diesen Trend ist dem RKI zufolge unter anderem die Ausbreitung der Coronavirus-Variante B.1.1.7 verantwortlich. Laut einer Prognose des Instituts könnte die Zahl der Neuinfektionen um Ostern herum höher liegen als an Weihnachten.

Der Höchststand bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle erreichte am 14. Januar mit 1244 einen Höchstwert.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 569 245 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 73 371.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,19 (Vortag ebenfalls 1,19). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 119 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Fauci: Erwägen Ein-Meter-Abstandsregel

16:46 Uhr: Die US-Behörden erwägen nach Angaben des Virologen Anthony Fauci eine Änderung der Corona-Abstandsregel von bisher zwei auf einen Meter. Der international anerkannte Experte sagte am Sonntag im Fernsehsender CNN, die US-Gesundheitsbehörde CDC prüfe derzeit eine Studie aus Massachusetts, wonach es bei den Corona-Zahlen "keinen substanziellen Unterschied" gebe, wenn in Schulen ein Abstand von einem oder zwei Metern vorgeschrieben sei - bei gleichzeitiger Maskenpflicht.

Auf die Frage, ob dies bedeute, dass ein Abstand von einem Meter ausreichend sei, sagte Fauci: "So ist es, in der Tat". Er betonte in der Sendung "State of the Union" aber auch, dass die CDC die neuen Daten noch analysiere und eigene Tests vornehme. Die Ergebnisse würden jedoch "bald" vorliegen.

Gastgewerbe dringt auf Öffnung: "Wut und Verzweiflung wachsen"

16:39 Uhr: Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca und andere Urlaubsgebiete im Ausland dringt das einheimische Gastgewerbe auf eine Öffnungsperspektive auch im Inland. "Es ist nicht erklärbar, der einheimischen Tourismusbranche keine Perspektive zu geben, während das Reisen ins Ausland ermöglicht wird", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

"Wut und Verzweiflung wachsen ohne Ende. Das ist bitter wie inakzeptabel, dass es keine Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe im Inland gibt."

Seit Sonntag ist Urlaub auf Mallorca und in anderen Regionen Spaniens, Portugals und Dänemarks wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich - zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern. Die Hotels in Deutschland sind dagegen mindestens noch bis zum 28. März geschlossen. Wie es weitergeht, soll erst am 22. März von Bund und Ländern entschieden werden.

"Das ist nicht das erste Mal, dass Maßnahmen nicht nachvollziehbar sind", sagte Hartges zur Diskrepanz zwischen der Aufhebung der Reisewarnungen für Regionen im Ausland und der fehlenden Perspektive im Inland. "Wir möchten nicht das eine gegen das andere ausspielen, aber wir erwarten Gleichbehandlung."

Die heimische Hotellerie verfüge über ausgezeichnete Hygiene- und Schutzkonzepte, die Gesundheit der Gäste wie Mitarbeiter habe höchste Priorität. Nun erwarte man, dass die Bundesregierung und die Landesregierungen ihre Hausaufgaben machten. "Konkret: mehr Tempo beim Impfen und Testen ist jetzt überfällig", forderte Hartges.

Fauci warnt vor vorschnellen Lockerungen

16:02 Uhr: Der US-Immunologe Anthony Fauci hat angesichts der stabilen Corona-Neuinfektionszahlen in den Vereinigten Staaten vor vorschnellen Lockerungen und einer Entwicklung wie in Europa gewarnt. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen sei in den letzten Wochen zwar gesunken und habe sich auf einem Niveau eingependelt, sagte Fauci am Sonntag dem Sender Abc News. Mit rund 60 000 neuen Fällen pro Tag seien die USA aber sehr anfällig für einen erneuten Anstieg.

"Und genau das ist in Europa passiert: Die Zahl der Fälle ging zurück, es gab eine Stabilisierung, und die Gesundheitsvorkehrungen wurden zurückgefahren." Die Folge sei ein plötzlicher Anstieg der Neuinfektionen gewesen. "Wir können das vermeiden, wenn wir die Menschen weiter impfen und so immer mehr Schutz bekommen, ohne auf einmal die Gesundheitsmaßnahmen zurückzufahren", sagte Fauci.

Die Impfkampagne in den USA kommt rasch voran. Nach Angaben von Fauci - der das Weiße Haus in Corona-Fragen berät - wurden allein am Samstag drei Millionen Impfdosen verabreicht. Insgesamt liegt die Zahl nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bei mehr als 105,7 Millionen. 20,7 Prozent der Gesamtbevölkerung hat mindestens eine Impfung bekommen. 11,1 Prozent gelten als voll geimpft.

Lockdown-Protest: Frankreichs Kulturwelt erhöht Druck auf Regierung

14:24 Uhr: Mit immer mehr Theaterbesetzungen und neuen Aktionen verleiht Frankreichs Kulturwelt ihrer Forderung nach Wiedereröffnung der Kulturstätten Nachdruck. Seit mehreren Tagen wurden landesweit über 30 Schauspielhäuser illegal in Besitz genommen, darunter bedeutende Einrichtungen in Paris und Straßburg. Aus Protest gegen den coronabedingten Kultur-Lockdown öffneten am Wochenende rund 20 Kinos ihre Säle und boten kostenlos Vorführungen an.

Ihrem Unmut über die Schließung der Kinos machten auch zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler anlässlich der Vergabe der französischen Filmpreise César Luft. Es reiche nun, sagte Leinwandstar Isabelle Huppert bei der Gala am Freitagabend.

Es sei nun an der Zeit, so schnell wie möglich die Kinos wieder zu öffnen. Und die Darstellerin Corinne Masiero zog sich nackt aus - in Anspielung auf eine Kulturszene, die von der Regierung im Stich gelassen wird.

In Frankreich sind Museen, Schauspielhäuser und Kinos seit Ende Oktober geschlossen. Die Kulturschaffenden werfen der Regierung vor, sie im Vergleich zu anderen Ländern ohne jegliche Wiedereröffnungsperspektive zu lassen.

Bericht: Unter Empfängern von Corona-Hilfen offenbar islamistische Extremisten

12:41 Uhr: Unter den Empfängern der Corona-Soforthilfen der Bundesregierung befinden sich einem Medienbericht zufolge offenbar auch islamistische Extremisten. In Einzelfällen bestehe der Verdacht der "direkten Terrorismusfinanzierung", berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Quelle im Umfeld der Berliner Strafverfolgungsbehörden.

Staatsschutz und Staatsanwaltschaft führen dem Bericht zufolge in Berlin mehr als hundert Ermittlungsverfahren gegen rund 60 Menschen, Moscheevereine und Vereinigungen, die dem islamistischen Spektrum zugerechnet werden, durch. Die Behörden prüfen demnach, ob und in welchem Ausmaß Corona-Soforthilfen kassiert wurden, ohne dass ein Anspruch bestand.

In mindestens drei Fällen soll es Hinweise geben, dass Corona-Hilfen in Kriegsgebieten des Nahen Ostens zur Terrorismusfinanzierung genutzt worden seien. Insgesamt liege die Schadenssumme aller verfolgter Fälle bei rund einer Million Euro. 250.000 Euro wurden der Zeitung zufolge bei Durchsuchungen bereits sichergestellt.

Das Landeskriminalamt (LKA) hatte in den vergangenen Monaten mit einem Großaufgebot an Ermittlern mehrere Moscheen, Büros von Moscheevereinen und Privatwohnungen in Berlin durchsucht. Subventionsbetrug kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, in schweren Fällen von bis zu zehn Jahren bestraft werden.

Masken-Affäre: Gesundheitsministerium will auf Abgeordnete zugehen

12:26 Uhr: Das Gesundheitsministerium will in der Maskenaffäre der Union auf Bundestagsabgeordnete zugehen, die konkrete Verträge zwischen Maskenherstellern und der Bundesregierung vermittelt haben. Das geht aus einem Schreiben von Staatssekretär Thomas Steffen an den Direktor des Bundestages, Lorenz Müller, hervor, das der "Bild am Sonntag" vorliegt.

Das Gesundheitsministerium bestätigte den Inhalt des Schreibens der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Konkret will das Ministerium laut Zeitung auf jene Abgeordneten zugehen, die "im Kontext tatsächlich abgeschlossener Verträge über Schutzausrüstung mit dem BMG kommuniziert haben".

Nach Angaben der Bundestagsverwaltung vom Sonntag bat das Ministerium Bundestagsdirektor Müller, bis zum 16. März mitzuteilen, falls es Bedenken geben sollte, auf die betreffenden Abgeordneten zuzugehen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, die Namen aller Abgeordneten öffentlich machen zu wollen, die an der Vermittlung von Maskengeschäften beteiligt waren. Die Bundestagsverwaltung hatte ihn daraufhin vergangene Woche darauf aufmerksam gemacht, dass Abgeordnete nach einschlägiger Rechtsprechung ein berechtigtes Interesse an der Vertraulichkeit personenbezogener Daten hätten, die von der Freiheit des Mandats geschützt seien.

"Solche Daten dürfen daher nur in eng begrenzten Ausnahmefällen herausgegeben werden", teilte ein Sprecher damals mit. Rechtlich unbedenklich erscheine die Herausgabe, wenn dem Ministerium eine Einwilligung der Betroffenen vorliege.

Mehr als 50 Anzeigen nach Corona-Demonstrationen in München

11:44 Uhr: Nach mehreren Demonstrationen in München gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen am Samstag gab es mehr als 50 Anzeigen. Wie die Polizei mitteilte, waren darunter mehr als 30 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen das Versammlungs- und Infektionsschutzgesetz sowie über 20 Straftaten wie der Gebrauch unrichtiger Atteste und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Außerdem wurde ein Mann festgenommen, der im Verdacht steht, bei einer früheren Veranstaltung einen Journalisten angegriffen zu haben.

500 Beamte waren den Angaben zufolge am Samstag bei drei Kundgebungen in der Landeshauptstadt im Einsatz. Die größte davon wurde von der Polizei in der Nähe des bayerischen Landtags aufgelöst, weil "der überwiegende Teil dieser Personen (...) die vorgegebenen Auflagen, wie eine Maskentragepflicht und ausreichende Abstände zueinander nicht" eingehalten habe. Statt der angemeldeten 500 waren laut Polizei rund 2.500 Menschen zu der Protestaktion gekommen.

Iran: Über eine Million Arbeitsplatz wegen Corona verloren

11:31 Uhr: In den vergangenen zwölf Monaten haben wegen der Corona-Pandemie über eine Million Menschen im Iran ihren Arbeitsplatz verloren. "Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in dieser Zeit waren extrem hart und führten zu einer Arbeitslosigkeit von über einer Million im Land", sagte Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli laut Medienberichten am Sonntag.

Neben den direkt Betroffenen gab es in fast allen Branchen – unter anderem Tourismus, Gastronomie, Hotelgewerbe und Schönheitssalons - starke Einschränkungen.

Schon die 2018 verhängten US-Sanktionen hatten den Iran in eine Wirtschaftskrise gestürzt, die dann seit Februar 2020 noch weiter verschärft wurde. Ohne eine politische Einigung mit den USA droht dem Gottesstaat im neuen persischen Jahr, das am 21. März beginnt, ein politischer Kollaps. Wegen der Sanktionen haben sich im Iran auch die Corona-Impfungen verzögert, da das Land wegen der Banksanktionen keinen Zahlungskanal für den Kauf der Impfstoffe hat.

Bislang konnte der Iran nur 1,26 Impfdosen aus Russland, China und Indien einführen. Die reichten gerade mal für die Impfung von Ärzten, Pflegepersonal und Menschen in einigen Seniorenheimen. Das Land arbeitet auch an eigenen Impfstoffen, die aber noch in der Testphase sind. Geplant ist eine Impfung aller 83 Millionen Iraner bis Ende des Herbstes.

Zwar sind die Corona-Zahlen im Iran aufgrund strenger Regeln in den vergangenen fünf Monaten gesunken, aber das Gesundheitsministerium registriert weiterhin täglich etwa 80 bis 100 Todesfälle und über 7.000 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie im Februar vergangenen Jahres erfasste das Land im Zusammenhang mit dem Virus über 61.000 Todesfälle und mehr als 1,7 Millionen Infektionen.

Impfskandal in den USA: Patienten erhielten leere Spritzen

Mehrere Kunden einer Apotheke in dem Ort Midlothian im US-Bundesstaat Virginia wurden Anfang der Woche mit leeren Spritzen gegen das Coronavirus geimpft. Das Personal hatte die Dosen bei der Vorbereitung verwechselt.

Irische Impfkommission rät zur Aussetzung von Astrazeneca-Impfungen

11:15 Uhr: Die Impfkommission in Irland hat sich für einen vorübergehenden Stopp der Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca ausgesprochen. Grund seien neue Berichte der norwegischen Arzneimittelbehörde über vier Fälle von schweren Blutgerinnseln nach Verabreichung des Mittels, hieß es in einer Mitteilung am Sonntag.

Es werde nicht gefolgert, dass es irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Astrazeneca-Impfstoff und diesen Fällen gebe. Als Vorsichtsmaßnahme werde aber dennoch vorübergehend von der Verabreichung des Präparats abgeraten, bis weitere Informationen verfügbar seien.

EU-Kommissionsvize räumt Versäumnisse bei Impfstoffstrategie ein

10:52 Uhr: Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat Versäumnisse bei der Corona-Impfstoffstrategie der Europäischen Union eingeräumt. "Es stimmt, dass bei der Bestellung der Impfstoffe sowohl in Brüssel als auch in den Mitgliedstaaten Fehler gemacht wurden", sagte Timmermans dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er kündigte seine Bereitschaft an, am Ende der Pandemie Bilanz zu ziehen.

"Dann können wir ja sehen, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben", sagte er der Zeitung. In der jetzigen Situation gehe es aber darum, "dass ganz Europa Impfstoff bekommt", mahnte Timmermans. Er verstehe "den Anspruch der Bürgerinnen und Bürger, dass wir den Impfstoff schnellstens liefern müssen".

Im Gespräch mit der Zeitung verteidigte Timmermans die gemeinschaftliche Impfstoff-Bestellung durch die EU. Ein europäisches Vorgehen sei "auch im Interesse der reicheren Staaten" wie Deutschland erfolgt, sagte er.

In der EU zugelassen sind bisher vier Impfstoffe von Biontech und Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Unter anderem Österreich hatte die Impfstoffstrategie der EU kürzlich kritisiert und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vorgeworfen, sie sei bei den Zulassungen von Vakzinen "zu langsam" gewesen.

Fast 11.000 Neuinfektion - Inzidenz bei 79

10:41 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.790 Corona-Neuinfektionen gemeldet - 2.687 mehr als noch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - kletterte auf 79 (Vortag: 76,1), wie das RKI am Sonntag mitteilte. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 70 weitere Todesfälle verzeichnet.

Am vorigen Sonntag hatte das RKI binnen eines Tages 8.103 Neuinfektionen und 96 Todesfälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 66,1.

Nach einem deutlichen Rückgang im Januar und Februar setzt sich die seit einigen Tagen festgestellte Zunahme der Neuinfektionen damit fort. Für diesen Trend ist dem RKI zufolge unter anderem die Ausbreitung der Coronavirus-Variante B.1.1.7 verantwortlich. Laut einer Prognose des Instituts könnte die Zahl der Neuinfektionen um Ostern herum höher liegen als an Weihnachten.

Der Höchststand bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle erreichte am 14. Januar mit 1244 einen Höchstwert.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.569.245 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 73 371.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,19 (Vortag 1,11). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 119 weitere Menschen anstecken.

Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

RKI: Mehr Infektionen an Ostern als an Weihnachten

Das Robert-Koch-Institut prognostiziert in der Woche nach Ostern höhere Neuinfektionszahlen als rund um Weihnachten. Grund dafür ist die immer weiter verbreitete Virus-Variante. Fotocredit: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Mehr als 10.000 Verfahren wegen Coronavorschriften

09:20 Uhr: In der Corona-Pandemie haben die Verfassungs- und Verwaltungsgerichte in Deutschland im vergangenen Jahr in mehr als 10.000 Verfahren die Verordnungen von Bund, Ländern und Gemeinden überprüft. Das geht aus Zahlen des Deutschen Richterbundes hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Ein deutlicher Rückgang zeichne sich auch in diesem Jahr nicht ab.

Die Verfahren drehen sich zum Beispiel um Kontaktverbote und Schulschließungen, Testpflichten und Quarantäne-Auflagen. Aber auch Kinos oder Restaurants wollen vor Gerichten erreichen, dass sie ihre Betriebe wieder öffnen dürfen.

Zum größten Teil hätten die Gerichte die jeweiligen Corona-Beschränkungen bislang bestätigt, erklärte der Richterbund. Unter den Bundesländern liegt laut den Zahlen Nordrhein-Westfalen an der Spitze. Die sieben Verwaltungsgerichte und das Oberverwaltungsgericht des Landes haben demnach 2020 rund 2000 Corona-Verfahren erreicht.

Experten warnen vor verschärftem Mangel an Pflegepersonal

01:01 Uhr: Intensivmediziner und Pflegeexperten befürchten eine massive Verschärfung des Personalmangels auf Intensivstationen. "Die Krise der deutschen Pflege hat sich durch die Corona-Pandemie jetzt noch einmal erheblich verschärft und wird sich weiter verschärfen", sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag.

"Wir müssen die Flucht aus dem Pflegeberuf unbedingt stoppen." In der beginnenden dritten Welle der Pandemie hielten die Pflegenden derzeit aus Pflichtgefühl noch durch, die Frage sei aber, was danach komme, warnte Marx. Nach einer neuen Umfrage überlegten rund 32 Prozent der Pflegenden derzeit, aus dem Beruf auszusteigen.

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, ist ebenfalls alarmiert. Aufgrund der momentanen Arbeitsbedingungen spielten zahlreiche Pflegende mit dem Gedanken, aus ihrem Beruf auszusteigen, sagte Westerfellhaus den Funke-Zeitungen. "Das hätte katastrophale Folgen für unsere Gesundheitsversorgung", warnte er.

Der Präsident des Deutschen Pflegerates, Franz Wagner, hatte zuvor ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro für Pflegefachkräfte gefordert. "Das wäre eine angemessene Entlohnung. Damit wäre der Pflegeberuf konkurrenzfähig mit anderen Berufsgruppen", sagte er der "Passauer Neuen Presse" am Samstag.

Die Coronakrise habe viele Pflegekräfte an den Rand des Leistbaren gebracht, sagte Wagner, der auch Geschäftsführer des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe ist. "Die Erschöpfung geht bei einigen so tief, dass sie unter posttraumatischen Erschöpfungszuständen leiden. Viele denken daran, ihren Beruf aufzugeben."

Corona-Lockdown kostet deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 50 Milliarden Euro

00:11 Uhr: Der Corona-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 rund 50 Milliarden Euro. Das berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Insgesamt beläuft sich der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts durch die Coronakrise demnach auf bislang 250 Milliarden Euro.

"Die Coronakrise war und ist ein Schock für die deutsche Wirtschaft, der seinesgleichen sucht", sagte IW-Direktor Michael Hüther der Zeitung. Die Hilfspakete der Bundesregierung und das Kurzarbeitergeld hätten noch schlimmere Folgen abwenden können. "Allerdings haben die Auszahlungen der Hilfen lange, teilweise zu lange, auf sich warten lassen", kritisierte er.

Das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt die Zahl sogenannter "Zombie"-Unternehmen, die nur noch existieren, weil die Insolvenzregeln ausgesetzt wurden, auf rund 5.000. Die Bundesregierung hatte wegen der Corona-Pandemie die Pflicht zur Anmeldung von Firmenpleiten ausgesetzt und diese Frist zuletzt noch einmal bis Ende April verschoben.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.








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