- 21:00 Uhr: ➤ Schwesig kritisiert Bund scharf wegen fehlender Corona-Selbsttests
- 17:11 Uhr: Rund 200 Menschen nach Corona-Ausbruch in Kindergarten in Quarantäne
- 13:14 Uhr: Baden-Württemberg stoppt Impfstoff-Lieferungen an Krankenhäuser
- 10:21 Uhr: WHO-Europa-Direktor: "Die Pandemie ist Anfang 2022 vorbei"
- 08:13 Uhr: Kanzerlamtschef Braun: Skepsis beim Osterurlaub, Optimismus für den Sommer
- 07:40 Uhr: RKI: 9.557 Corona-Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle
➤ Fehlende Selbsttests: Schwesig übt scharfe Kritik an der Bundesregierung
21:00 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin
Es könne in der Corona-Pandemie nicht sein, dass der Markt über den Schutz für Kinder und Jugendliche bestimme. Dies hätte der Staat tun müssen, sagte Schwesig. Mit mehr Selbsttests seien Lockerungen in Kitas und Schulen eher möglich.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Rund 200 Menschen nach Corona-Ausbruch in Kindergarten in Quarantäne
17:11 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Kindergarten in Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg müssen etwa 200 Menschen in Quarantäne. Bei insgesamt neun Kindern und Erziehern aus mehreren Gruppen des Kindergartens sei das Coronavirus nachgewiesen worden, wobei es sich in mindestens zwei Fällen um die zunächst in Großbritannien entdeckte ansteckendere Corona-Variante handle, teilte das Landratsamt Göppingen am Samstag mit.
Zudem sei das Virus bereits in mindestens fünf Fällen im familiären Umfeld einzelner Kindergartenkinder oder -mitarbeiter entdeckt worden, auch hier teils in mutierter Form.
Das Gesundheitsamt ordnete daraufhin laut Landratsamt eine Quarantäne für alle positiv getesteten Kinder und Erwachsene, deren Kontaktpersonen sowie weitere Haushaltsangehörige an. Alleine in der Stadt Geislingen seien in diesem Zusammenhang mindestens 200 Quarantänen notwendig.
Aldi und Lidl überrascht von Nachfrage nach Corona-Selbsttests
14:45 Uhr: Die Discounter Aldi und Lidl haben sich vom riesigen Ansturm auf die ersten Corona-Selbsttests im Einzelhandel am Samstag überrascht gezeigt.
"Die Artikel, die wir stationär in den Filialen vorrätig hatten, waren am Vormittag in den meisten unserer Filialen erwartungsgemäß ausverkauft", teilten Aldi Süd und Aldi Nord mit. Das Interesse an den Tests habe den Discounter "in dieser Intensität doch überrascht".
Beim Konkurrenten Lidl, der die Schnelltests zunächst nur online anbot, brach zeitweise die Internetseite zusammen. "Unsere Webseite ist derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut", war über Stunden auf der Website zu lesen. Der Konzern aus Neckarsulm teilte auf Anfrage mit: "Aufgrund des aktuell hohen Besucheraufkommens in unserem Onlineshop sind die Zugriffe teilweise kurzzeitig eingeschränkt." Lidl bat seine Kunden um Entschuldigung. Man arbeite dran, "den gewohnten Service schnellstmöglich und vollumfänglich wieder herzustellen".
Auch Aldi bat Kunden, die leer ausgingen, um Verständnis. In der neuen Woche werde bereits mit den nächsten Lieferungen gerechnet. Schon vorab hatte der Discounter darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bereits am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte.
Lidl kündigte an, "in Kürze" Corona-Schnelltests nicht mehr nur online, sondern auch in allen Filialen verkaufen zu wollen. Auch die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf beginnen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.
Baden-Württemberg stoppt Impfstoff-Lieferungen an Krankenhäuser
13:14 Uhr: Angesichts eines weiter großen Mangels an Corona-Impfstoffen stellt die baden-württembergische Landesregierung den Krankenhäusern im Südwesten vorerst keine gesonderten Impfdosen mehr für das Personal zur Verfügung.
Man habe entschieden, "zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Impfstoff mehr exklusiv an die Krankenhäuser zu geben", teilte das Landesgesundheitsministerium am Samstag in Stuttgart auf Anfrage mit. Stattdessen wolle man neue Impfdosen komplett an die Impfzentren liefern. "Noch immer ist der Impfstoff knapp und die dem Land zur Verfügung gestellten Impfdosen sind über Wochen in den Impfzentren verplant", hieß es zur Begründung.
Klinik-Mitarbeiter, die noch keine Erstimpfung erhalten haben, müssen sich nun in Impfzentren um Termine bemühen. Der Chefvirologe des Universitätsklinikums Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, kritisiert dieses Vorgehen. "Wir sind darüber nicht glücklich, können es auch nicht wirklich nachvollziehen", sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Wir würden zum Beispiel auch gerne die Studierenden im klinischen Semester impfen, ebenso weitere Mitarbeiter. Jetzt müssen sich wieder alle im Impfzentrum anmelden, wo die Belastung ohnehin schon hoch ist."
Das Gesundheitsministerium im Land verwies darauf, dass das Krankenhaus-Personal mit der höchsten Priorität "bereits vollständig" geimpft sei. In den ersten Wochen nach Start der Impfkampagne hätten besonders gefährdete Mitarbeiter Impfstoffe der Anbieter Biontech und Moderna bekommen; später seien dann die ersten beiden Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs, die das Land erhalten habe, "nahezu komplett" an die Krankenhäuser gegangen. Es habe sich allein bei Astrazeneca um rund 72.000 Impfdosen gehandelt.
Scholz fordert mehr Anstrengung bei Impfkampagne
11:42 Uhr: Bundesfinanzminister
Die vorab aufgezeichnete Rede von Scholz wurde in das Programm eingespielt. Scholz räumte Anfangsfehler bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen ein. Jetzt aber müssten "alle Kräfte auf die Beschaffung von so viel Impfstoff wie möglich konzentriert werden".
Die künftig verfügbaren Schnell- und Selbsttests machen laut Scholz Hoffnungen. "Wir sorgen jetzt dafür, dass wir mit dem Testen neue Möglichkeiten für Öffnungsstrategien finden." Das gebe den Menschen Hoffnung, aus dem Lockdown herauskommen zu können, "dass wir im Sommer auch mal wieder auf einer Bierbank sitzen können, dass wir Fußball sehen können, wenn die nächste Saison beginnt".
Merkel warnt davor, in Pandemie in alte Rollenmuster zurückzufallen
10:46 Uhr:
Im Gesundheitsbereich seien über 75 Prozent der Beschäftigten Frauen, aber nur knapp 30 Prozent in den Führungspositionen, bemängelte Merkel. "Es kann nicht sein, dass Frauen unsere Gesellschaften maßgeblich tragen und gleichzeitig nicht gleichberechtigt an wichtigen Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beteiligt sind."
Die Bundesregierung werde immer wieder daran arbeiten, dass Familie und Beruf besser zu vereinbaren seien. Dafür sei der Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder im Vorschulalter von großer Bedeutung. Es gehe um nicht mehr, aber auch nicht weniger als um gleiche Chancen von Männern und Frauen, sagt die Bundeskanzlerin weiter. "Dazu gehört auch: Frauen müssen endlich so viel verdienen können wie Männer!", forderte Merkel. "Deshalb brauchen wir Parität in allen Bereichen der Gesellschaft."
WHO-Europa-Direktor: "Die Pandemie ist Anfang 2022 vorbei"
10:21 Uhr: Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, rechnet damit, dass die Corona-Pandemie in rund zehn Monaten zu Ende sein werde.
Kluge gehe davon aus, dass 2021 ein weiteres COVID-19-Jahr werde, 2020 sei "Terra Incognita" gewesen. "Ein Jahr später wissen wir viel mehr. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Pandemie Anfang 2022 vorbei ist", sagte der 52-jährige Belgier in einem Interview mit der "Welt".
Das heiße aber nicht, dass das Virus weg sei. "Aber hoffentlich braucht es dann keine der disruptiven Interventionen mehr", erklärte der Arzt. Kluge warnte zudem davor, Corona-Mutationen nicht ernst genug zu nehmen, weil sich manche sehr schnell verbreiten könnten und schwere Krankheitsverläufe auslösten. "Wenn dies nun zusammenfällt mit einer nur langsamen Impfkampagne, dann verlieren wir das Momentum. Dann kann das Virus wieder die Oberhand gewinnen." Jetzt sei noch nicht die Zeit für die Menschen in Europa, sich zurückzulehnen.
Am Donnerstag hatte Kluge mitgeteilt, dass die Zahl der Neuansteckungen in Europa nach einem sechswöchigen Rückgang um neun Prozent auf mehr als eine Million gestiegen ist. Damit habe der vielversprechende Rückgang der letzten sechs Wochen gestoppt. Die Virusvariante B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien auftrat, sei inzwischen in 43 der 53 europäischen Länder aufgetreten.
Niedersachsens Ministerpräsident schließt neuen Lockdown zu Ostern nicht aus
09:25 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident
Eine klare Zusage, ob Reisen zu Ostern wieder möglich sein werden, machte der niedersächsische Ministerpräsident der Zeitung zufolge nicht. "Ich kann Ihnen darauf noch keine verlässliche Antwort geben", sagte Weil. Er kritisierte den späten Termin der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz, die am 22. März stattfinden soll. Das mache es für viele schwer, Pläne zu machen. "Ich setze aber darauf, dass wir bis zum 22. März deutlich mehr darüber wissen, was wir durch neue Testkonzepte zusätzlich möglich machen können", sagte Weil. In Frage kämen etwa die Öffnung von Ferienwohnungen und Hotels.
Kanzerlamtschef Braun: Skepsis beim Osterurlaub, Optimismus für den Sommer
08:13 Uhr: Kanzleramtschef
Braun betonte aber: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns im Sommer - wie im vergangenen Jahr - draußen ziemlich normal bewegen können." Das Thema Reisen sei komplizierter, weil sich das Virus durch die Mobilität der Menschen verbreite. "Aber ich gehe davon aus, dass wir ab Pfingsten über Reisen und Freizeit deutlich entspannter reden können", sagte der Kanzleramtschef.
"Wenn wir jedem in Deutschland ein Impfangebot gemacht haben, dann können wir zur Normalität in allen Bereichen zurückkehren", betonte Braun. Als Zwischenstadium zur Normalität könne er sich vorstellen, dass "Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete" ihre Freiheitsrechte schon früher nutzen können, fügte Braun hinzu. Voraussetzung sei, dass sie niemanden gefährdeten. "Dafür gibt es Anzeichen. Wir brauchen aber weitere Studien", sagte er.
Nach den Worten von Braun werden die Impfstofflieferungen "ab Mai deutlich ansteigen". Ende Juni, Anfang Juli werde man das Zehnfache pro Tag zu verimpfen haben. Alle Hausärzte, Betriebsärzte und Impfzentren würden im Vollbetrieb arbeiten. "Dann sind wir mit der gesamten impfbereiten Bevölkerung zügig durch."
RKI: 9.557 Corona-Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle
07:40 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.557 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 300 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Samstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.762 Neuinfektionen und 369 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.11 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 65,6 - und damit im Vergleich zum Vortag (65,4) und zum Samstag letzter Woche (63,8) etwas höher.
Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.
Vor vier Wochen, am 6. Februar, hatte die Inzidenz bei 77 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.492.079 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.299.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.804.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,04 (Vortag 0,99). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 104 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Heidelberger Chefvirologe: Teilimmunität könnte Mutationen fördern
06:10 Uhr: Der Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Hans-Georg Kräusslich, hat Sorge, dass sich in der Phase zwischen Erst- und Zweitimpfung weitere Corona-Varianten bilden könnten. Mit Blick auf die von Bund und Ländern geplanten Lockerungen sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag): "Besorgniserregend wäre insbesondere, wenn wir in den nächsten Wochen in eine Situation kämen, dass zahlreiche Menschen nach der Erstimpfung einen inkompletten Schutz haben und gleichzeitig sehr viele Infektionen stattfinden. Das wäre eine Brutstätte für die Selektion von Varianten, die möglicherweise dem Impfstoff entkommen könnten."
Wenn sich viele Menschen infizieren würden, die teilimmun, aber noch nicht richtig immun sind, dann sei die Warscheinlichkeit, dass sich das Virus dort festsetzen kann und resistente Varianten auftreten, höher, sagte der Virologe.
Stiko-Chef: Knappheit beim Impfen wird bald vorbei sein
04:23 Uhr: Der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, erwartet nach April ein deutlich höheres Impftempo in Deutschland. Er verstehe den Frust der Menschen über das Impfmanagement, sagte Mertens der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Kern des Problems ist aber fraglos der bisher mangelnde Impfstoff. Ich gehe jedoch davon aus, dass im zweiten und dritten Quartal so viel zur Verfügung stehen wird, dass ihn die Zentren nicht mehr verimpfen können", sagte der Vorsitzende der am Robert Koch-Institut angesiedelten Expertengruppe.
Kritik, dass Hausärzte nicht eher bei den Impfungen eingesetzt würden, wies er zurück. Es habe gute Argumente gegeben, die Praxen erst einzubeziehen, wenn genug Impfstoff ausgeliefert werde. Neben der ausreichenden Kühlung der Impfdosen müsse auch die korrekte Impfreihenfolge sichergestellt werden, gab Mertens zu bedenken. "Mancher könnte sich dabei gegenüber "seinen Patienten" schwertun."
Lockerungen für Geimpfte etwa mittels ihres Impfpasses sind aus Mertens' Sicht nur schwer zu verhindern, auch wenn sich die Impfkommission, Politik und Ethikrat gegen eine Impfpflicht ausgesprochen hätten. Ärzte müssten sowieso jede Impfung dokumentieren. "Bei Dingen, die einer freien Vertragsgestaltung unterliegen, vom Konzertbesuch bis zu einer Reise, wäre der Staat schlecht beraten, wenn er sich einmischen würde", sagte Mertens der Zeitung. Er nannte aber einen entscheidenden Unterschied: "Elementare Dinge des Alltags müssen auch ohne Impfschutz möglich sein, die ÖPNV-Nutzung oder der Aufenthalt in einem Krankenhaus."
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