Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich zu dem verheerenden Anschlag in Paris bekannt. Alle weiteren Entwicklungen nach der Terrorserie, die nicht nur die französische Hauptstadt, sondern die ganze Welt bis ins Mark erschüttert hat, lesen Sie in unserem Liveblog.

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Terroristen haben am Freitagabend in Paris mindestens 129 Menschen getötet. Frankreichs Präsident François Hollande machte am Samstagvormittag die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich und sprach von einem "Kriegsakt". Der IS bekannte sich in einer zunächst nicht verifizierbaren Erklärung im Internet zu den Anschlägen. Alle Meldungen zu aktuellen Entwicklungen bei uns im Liveblog.

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+++ Manuel Valls: "Ja, wir sind im Krieg (22:05 Uhr) +++

+++ Verdächtiger aus Belgien war am Freitag in Paris (19:49 Uhr) +++

+++ Kam einer der Terroristen als Flüchtling aus der Türkei nach Griechenland? (19:24) +++

+++ Einer der Terroristen wollte offenbar ins Stadion (18:54 Uhr) +++

+++ Ägyptischer Ausweis am Stade de France gefunden (17:29 Uhr) +++

22:05 Uhr: Frankreichs Premierminister Manuel Valls sieht sein Land im Krieg mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). "Ja, wir sind im Krieg", sagte der Regierungschef am Samstag dem Sender TF1. Frankreich werde handeln, um diesen Feind zu zerstören. "Wir ergreifen daher außergewöhnliche Maßnahmen. Und diesen Krieg werden wir gewinnen", schrieb Valls auf Twitter.

21:03 Uhr: Nach den Anschlägen von Paris haben die Foo Fighters ihre Europatournee abgebrochen. "Mit großer Trauer und tief empfundener Sorge für jeden in Paris sehen wir uns gezwungen, den Rest unserer Tour abzusagen", erklärte die US-Rockband am Samstag. Eigentlich wollte sie nach einem Konzert am Samstag in Turin am Montag in Paris und anschließend noch in Lyon und Barcelona spielen.

20:43 Uhr: Der Fußball-Verband der Niederlande (KNVB) stellt sich anscheinend weiter auf eine Austragung des Länderspiels in Deutschland ein. Bondscoach Danny Blind werde am Montag mit 20 Spielern die Reise nach Hannover antreten, hieß es am Samstag auf der Verbandsseite. Nach den Terroranschlägen in Paris stünde Sportdirektor Bert van Oostveen in engem Kontakt mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Der KNVB äußerte sich "schockiert" über die Terrorakte mit mehr als 120 Toten in Paris, wo die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend gegen Frankreich gespielt hatte (0:2). Die DFB-Spitze hat für Sonntag eine Entscheidung angekündigt, ob das Länderspiel gegen Holland am Dienstag (20.45 Uhr) wie geplant stattfindet.

20:18 Uhr: Der französische Fußball-Nationalspieler Lassana Diarra trauert um eine bei den Terrorakten in Paris getötete Cousine. Der 30 Jahre alte Profi von Olympique Marseille wandte sich am Samstagabend mit einer Botschaft via Twitter und Facebook an seine Fans und bestätigte die schreckliche Nachricht. Mit schwerem Herzen ergreife er das Wort, schrieb Diarra. Sein Cousine sei für ihn ein Bezugspunkt gewesen, eine große Schwester.

"In diesem Klima des Terrors ist es für uns alle wichtig, die wir dieses Land mit seiner Vielfältigkeit repräsentieren, das Wort zu ergreifen und vereint zu bleiben gegen einen Horror, der weder Farbe noch Religion hat", schrieb Diarra. "Lasst uns alle zusammen die Liebe verteidigen, den Respekt und den Frieden."


19:49 Uhr: UPDATE: Nach den Anschlägen von Paris haben belgische Anti-Terror-Ermittler eine Person festgenommen, die am Freitagabend in der französischen Hauptstadt war. Das bestätigte der belgische Premierminister Charles Michel am Samstagabend nach einem Großeinsatz der Polizei im Brüsseler Stadtteil Molenbeek.

19:30 Uhr: Die Terrorwelle in Paris hat nach einer neuen Bilanz der Staatsanwaltschaft 129 Tote gefordert. Diese Zahl sei angesichts der großen Zahl von Schwerverletzten allerdings vorläufig, sagte Staatsanwalt François Molins am Samstag in Paris. Es gebe 352 Verletzte, 99 davon akute Notfälle. Sieben Terroristen seien gestorben.

19:24 Uhr: Einer der mutmaßlichen Terroristen von Paris könnte Anfang Oktober als Flüchtling aus der Türkei nach Griechenland gekommen sein. "Der Inhaber des Passes, der an einem Tatort (in Paris) gefunden worden ist, war am 3. Oktober 2015 nach den Regelungen der EU auf der Insel Leros (als Flüchtling) registriert worden", teilte das Ministerium für Bürgerschutz in Athen am Samstagabend mit. Das Ministerium wisse nicht, durch welche andere Länder der Inhaber des Passes weitergereist sei, hieß es.

Die französischen Behörden hatten in der Nähe der Leiche eines der mutmaßlichen Terroristen einen syrischen Pass gefunden, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise berichtete.


18:54 Uhr: Die Attentäter von Paris wollten einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge offenbar einen Anschlag direkt im Fußballstadion beim Länderspiel Deutschland-Frankreich verüben. Mindestens ein Attentäter habe ein Ticket für das Spiel gehabt. Er sei von einem Ordner beim Sicherheitscheck aufgehalten worden, berichtet die Zeitung am Samstag (Online) unter Berufung auf einen anderen Ordner und einen Polizisten.

Bei dem Attentäter sei etwa eine Viertelstunde nach Spielbeginn am Stadioneingang eine Sprengstoff-Weste entdeckt worden. Beim Versuch zu entkommen, habe der Mann den Sprengstoff zur Explosion gebracht.

Der Polizist vermutetet laut "Wall Street Journal", dass der Angreifer den Sprengstoff im Stadion zünden wollte. Ziel sei vermutlich eine Massenpanik bei den Zuschauern gewesen, hieß es weiter.

18:34 Uhr: UPDATE: Die belgische Polizei hat bei einem Großeinsatz nach den Anschlägen von Paris mehrere Menschen festgenommen. Das sagte ein Sprecher von Justizminister Koen Geens am Samstagabend nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga.

18:25 Uhr: Eine Spur der Attentäter von Paris führt nach Behördenangaben nach Belgien. Nach den Anschlägen sei ein Mietwagen mit einer Verbindung in den Brüsseler Stadtteil Molenbeek in Paris entdeckt worden, sagte ein Sprecher von Justizminister Koen Geens nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga.


18:15 Uhr: Nach den Terroranschlägen von Paris hat die Polizei in Belgien einen Großeinsatz gestartet. Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga durchsuchten schwer bewaffnete Polizisten mehrere Wohnungen im Brüsseler Stadtteil Molenbeek. Nach Angaben des Rundfunksenders RTBF wurde mindestens ein Mensch festgenommen. Die Polizei wollte zunächst nicht bestätigen, dass der Einsatz in Verbindung mit den Anschlägen von Paris steht. Augenzeugen sollen dort allerdings am Freitagabend ein Fahrzeug mit belgischem Kennzeichen beobachtet haben, das mit den Taten in Verbindung stehen könnte.

18:12 Uhr: Vor der französischen Botschaft in Teheran hat es am Samstag eine spontane Trauerfeier für die Opfer der Terroranschläge von Paris gegeben. Dutzende iranische Jugendliche legten Blumen vor der diplomatischen Vertretung nieder, zündeten Kerzen an und klebten Schilder mit der Aufschrift "Nous sommes unis" ("Wir sind vereint") an die Wand des Botschaftsgebäudes. Die iranische Regierung hatte die Anschläge zuvor scharf verurteilt. Die verantwortlichen Islamisten seien keine Muslime, erklärte das Außenministerium in Teheran. Sie hätten auch nichts mit den Kriterien und Werten des Islams gemeinsam.

17:29 Uhr: Der Sender BFMTV berichtet von einem ägyptischen Ausweis, der in der Nähe des Körpers eines der Attentäter am Stade de France gefunden worden. Zuvor war bei einem Attentäter ein syrischer Pass entdeckt worden. Der Ausweis sei in der Nähe des Leichnams eines der Angreifer gefunden worden, hieß es.


Ebenfalls wurde bekannt, dass mindestens einer der Attentäter von Paris französischer Staatsangehöriger ist.

17:19 Uhr: Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat mit Entsetzen auf die Terrorserie in Paris reagiert. "Wir sind tief erschüttert über diesen feigen und perfiden Massenmord", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek laut einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung. "Die Terroristen führen Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam." Medien und Politiker rief der Zentralrat dazu auf, "den Terroristen nun nicht auf dem Leim zu gehen, indem ihre pseudo-religiösen Begründbarkeiten einfach unkritisch übernommen werden". Das leiste der Vereinnahmung des Islam Vorschub.


17:13 Uhr: Das Testspiel von EM-Gastgeber Frankreich am kommenden Dienstag im Londoner Wembley-Stadion gegen England soll trotz der Terrorattacken von Paris ausgetragen werden. Das berichtete die Sportzeitung "L'Équipe" auf ihrer Internetseite mit Berufung auf den Französischen Fußballverband FFF. Nur im Falle einer konträren Entscheidung der Sicherheitsbehörden müsste die Partie ausfallen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte nach der Rückkehr aus Paris angekündigt, am Sonntag eine Entscheidung über die Austragung seines Heimspiels gegen die Niederlande am Dienstag in Hannover treffen zu wollen. Die Verbandsführung wollte auch die Entscheidung der französischen Funktionärskollegen abwarten. Es ist zu erwarten, dass sie den eigenen Entscheidungsprozess beeinflusst. Die Interimsspitze mit Reinhard Rauball und Rainer Koch hatte sich bereits am Samstagvormittag für ein Festhalten an dem Spiel ausgesprochen.

17:10 Uhr: Nach einer anonymen Drohung ist am Samstag auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol ein Passagierflugzeug der Air France kurz vor dem Start nach Paris gestoppt worden. Die Maschine sei von Sicherheitskräften durchsucht worden, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Zuvor hätten alle Passagiere den Airbus verlassen müssen. Das Panoramadeck des Flughafens sei aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.

Die Drohung war laut Angaben des Grenzschutzes über Twitter eingegangen. "Das haben wir so ernst genommen, dass wir sicherheitshalber alle Passagiere von Bord geholt haben", sagte ein Behördensprecher. Über das Ergebnis der Durchsuchung wurde zunächst nichts mitgeteilt. Laut ANP wurde in dem Tweet auch gewarnt, dass nach den Anschlägen in Paris die Flughäfen von Amsterdam und Brüssel Angriffsziele sein könnten.

16:50 Uhr: Dieser Mann überlebte die Terror-Attacke im Bataclan:


16:33 Uhr: Die rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen hat nach der Terrorserie in Paris neue Grenzregelungen gefordert. "Frankreich und die Franzosen sind nicht mehr in Sicherheit", sagte die Chefin der Partei Front National (FN) laut französischen Medien. Es sei unerlässlich, dass Frankreich die Hoheit über seine Grenzen wiedererlange. "Ohne Grenzen gibt es weder Schutz noch mögliche Sicherheit", zitierte die Zeitung "Libération" die 47-Jährige. Die vorübergehende Wiedereinführung von Grenzkontrollen, die Präsident François Hollande beschlossen hatte, begrüßte sie.


16:28 Uhr: Der für Terrorismus zuständige französische Staatsanwalt François Molins hat für Samstagabend eine Pressekonferenz angekündigt. Molins will demnach um 19:00 Uhr im Justizpalast von Paris über die Anschläge vom Freitagabend mit mindestens 128 Toten informieren.

16:11 Uhr: Thomas de Maizière sieht Deutschland nach den Anschlägen von Paris weiter im Visier des internationalen Terrorismus. "Die Lage ist ernst. Jetzt gilt es, zusammenzustehen in Regierung und Parlament, in der Bevölkerung und in Europa", sagte er nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel und anderen zuständigen Ministern zu den Konsequenzen aus den Terrorattacken von Paris. "Auch Deutschland steht unverändert stark im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus."

Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen laut de Maizière mit Hochdruck möglichen Bezügen nach Deutschland nach. Er verwies dabei auf den Fall des 51-jährigen Autofahrers, der möglicherweise auf dem Weg nach Paris vor gut einer Woche in Oberbayern mit einem umfangreichen Waffen-Arsenal aufgeflogen war.


15:56 Uhr: Thomas de Maizière spricht zur Presse. Der Innenminister bezeichnet die Paris-Terroristen als "barbarische Mörder".

15:49 Uhr: Nach der verheerenden Anschlagsserie in Paris haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister in Berlin in ein Kondolenzbuch der französischen Botschaft eingetragen. "In tiefer Trauer und in großer Freundschaft", schrieb die Kanzlerin am Samstag.

In dem Kondolenzbuch unterschrieben auch Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD), Innenminister Thomas de Maizière (CDU), Justizminister Heiko Maas (SPD), Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU), Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wurde von Staatssekretär Stephan Steinlein vertreten.

Auf dem Weg in das Botschaftsgebäude am Pariser Platz hatte sich Merkel kurz zu den dort versammelten Menschen umgedreht und ihnen zugewunken. Sie erhielt spontan Beifall.

15:30 Uhr: Die Pariser Krankenhäuser haben nach der Terrorwelle 300 Menschen versorgt. 80 Opfer seien als akute Notfälle behandelt worden, teilte die Krankenhausverwaltung am Samstag mit. 43 Menschen wurden als Zeugen oder Angehörige von Opfern in Behandlung genommen.

Bis zum frühen Nachmittag hätten 53 Menschen die Krankenhäuser bereits wieder verlassen können. Die Mehrheit der Betroffenen stehe unter Schock und litt unter Traumata, die eine längerfristige Versorgung nötig machen könnten.

15:22 Uhr: Auch die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass mindestens einer der Attentäter von Paris französischer Staatsangehöriger ist. Sie beruft sich auf Polizeiermittler.

15:06 Uhr: Einer der mutmaßlichen Attentäter in der Pariser Konzerthalle Bataclan ist identifiziert worden. Das berichtet der Nachrichtensender "n-tv". Laut Ermittlerkreisen handele es sich um einen Franzosen, der dem Geheimdienst bekannt gewesen sei.


13:50 Uhr: Die Terrormiliz Islamischer Staat hat Frankreich mit weiteren Anschlägen gedroht. "Dieser Überfall ist nur der erste Tropfen Regen und eine Warnung", hieß es in einer am Samstag im Internet kursierenden Botschaft im Namen des IS.

13:45 Uhr: Bei einem der Attentäter von Paris ist ein syrischer Pass gefunden worden. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstagnachmittag unter Berufung auf Polizeikreise.

12:05 Uhr: Der IS hat sich zu Terror-Anschlägen in Paris bekannt. Die Terrormiliz veröffentlichte eine Erklärung, in der sie die Verantwortung für die Attentate in der französischen Hauptstadt übernahm.

11:10 Uhr: "Was sich gestern ereignet hat, ist ein Kriegsakt, und dem gegenüber muss das Land die angemessenen Entscheidungen treffen", sagte der französische Präsident Francois Hollande nach Angaben des offiziellen Twitter-Accounts des Elysée-Palasts von Samstagvormittag. "Das ist ein Akt absoluter Barbarei."

Mit Material der dpa
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