• 14:48 Uhr: Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung
  • 14:31 Uhr: Erste Details zum Täter bekannt
  • 14:18 Uhr: Faeser: Rechtsstaat muss "maximale Härte" zeigen
  • 14:14 Uhr: Scholz: Täter von München muss das Land verlassen
  • 13:23 Uhr: Verdi verzichtet auf Kundgebung
  • 13:14 Uhr: Herrmann: Kein Zusammenhang mit Sicherheitskonferenz
  • 12:54 Uhr: Polizei: Mindestens 28 Verletzte
  • 12:49 Uhr: Ministerpräsident Söder geht von Anschlag aus

Live-Ticker zur Attacke in München hier aktualisieren

Ein Autofahrer ist in München in einen Demonstrationszug gefahren, mindestens 28 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt. Bayerns Ministerpräsident Söder spricht von einem "mutmaßlichen Anschlag". Der Tatverdächtige wurde gefasst.

➤ Erste Details zum Täter bekannt

  • 14:31 Uhr

Der junge Afghane, der in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, war nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein abgelehnter Asylbewerber. Der Mann sei als Asylbewerber ins Land gekommen, sein Asylantrag sei aber "wohl" abgelehnt worden. Gleichzeitig sei festgestellt worden, "dass er eben im Moment nicht abgeschoben werden kann und er deshalb sich weiter in unserem Land aufhalten durfte".

"Bislang haben wir die Erkenntnis, dass er mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen ist, nach gegenwärtigem Ermittlungsstand aber bislang keinerlei Gewalttätigkeit erkennbar war", sagte Herrmann weiter. All dies werde aber derzeit ständig weiter überprüft.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der Tatverdächtige Ende 2016 als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland gekommen und von einer Jugendhilfe-Einrichtung in Obhut genommen worden. Zuvor soll er sich in Italien aufgehalten haben. Wenige Wochen nach seiner Ankunft stellte der Jugendliche nach dpa-Informationen einen Asylantrag, der im September 2017 abgelehnt wurde, wogegen er klagte - allerdings ohne Erfolg. Seit Herbst 2020 war er ausreisepflichtig.

Der 24-Jährige soll vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte er einen entsprechenden Inhalt in sozialen Netzwerken geteilt. Der "Spiegel" hatte zuvor von mutmaßlich islamistischen Beiträgen des Verdächtigen berichtet. (dpa/bearbeitet von ng)

+++

+++

Weitere News zur Lage in München

Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung

  • 14:48 Uhr

Außenministerin Annalena Baerbock warnt nach dem mutmaßlichen Anschlag von München in der Endphase des Wahlkampfes vor einer Spaltung der demokratischen Gesellschaft.

Angesichts der Herausforderungen im Äußeren wie im Innern sei es umso wichtiger, "dass wir auch in unserem Land als Demokraten zusammenstehen. Dass wir uns nicht spalten lassen, weder von Rechtsextremisten noch von Islamisten, die unseren Rechtsstaat von innen herausfordern", sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Besuches in der französischen Hauptstadt Paris. (dpa)

+++

+++

Faeser: Rechtsstaat muss "maximale Härte" zeigen

  • 14:18 Uhr

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat nach dem mutmaßlichen Anschlag in München Härte gefordert. "Erneut ist der mutmaßliche Täter ein junger Mann aus Afghanistan", erklärte die SPD-Politikerin in Berlin. "Die Antwort kann nur sein: Der Rechtsstaat muss maximale Härte zeigen."

Die Bundesregierung habe die Gesetze zur Ausweisung von Gewalttätern und für mehr Abschiebungen "massiv verschärft", betonte Faeser. Jetzt müssten sie mit aller Konsequenz durchgesetzt werden. "Als einziger Staat in Europa schieben wir trotz der Taliban-Herrschaft wieder nach Afghanistan ab und werden das weiter tun."

Faeser erklärte: "Jetzt geht es darum, Leben zu retten und alle Hintergründe aufzuklären." Die Gedanken seien bei den Menschen, die durch den erschütternden mutmaßlichen Anschlag in München verletzt worden seien. "Wir hoffen und beten, dass die Verletzten und Schwerverletzten wieder gesund werden können. Den Einsatzkräften der Polizei danke ich für das schnelle und entschlossene Eingreifen, das noch Schlimmeres verhindert hat." (dpa)

+++

Scholz: Täter von München muss das Land verlassen

  • 14:14 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Verdi-Kundgebung in München hartes Durchgreifen angekündigt. "Dieser Täter kann nicht auf irgendeine Nachsicht rechnen. Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen", sagte der SPD-Politiker vor einem Wahlkampf-Auftritt in Fürth.

Eine Tat wie in München könne man weder dulden noch hinnehmen. "Deshalb muss ganz klar sein, dass die Justiz mit all ihren Möglichkeiten hart vorgeht gegen diesen Täter", sagte Scholz. "Wer Straftaten in Deutschland begeht, wird nicht nur hart bestraft und muss ins Gefängnis, sondern er muss auch damit rechnen, dass er seinen Aufenthalt in Deutschland nicht fortsetzen kann." Das gelte auch für Länder, in die Rückführungen schwierig seien.

Scholz äußerte sich zugleich tief betroffen und sprach von einem "furchtbaren Anschlag". Er sei an der Seite der Verletzten und ihrer Angehörigen. (dpa)

+++

Verdi verzichtet auf Kundgebung

  • 13:23 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi hat nach der Fahrt eines Autos in eine Demonstration in München auf eine in Berlin geplante Kundgebung anlässlich eines Streiks im öffentlichen Dienst verzichtet. Während einer Demonstration vom Bundesfinanzministerium zum Spittelmarkt sei die Nachricht aus München gekommen, sagte Verdi-Sprecher Kalle Kunkel. Daraufhin habe Verdi entschieden, die am Spittelmarkt geplante Abschlusskundgebung mit Rednern und Musik nicht abzuhalten.

Man habe Mitgefühl mit den Opfern in München. "Niemand ist jetzt in der Stimmung, kämpferische Reden zu halten." (dpa)

Auto in München in Menschengruppe gefahren
In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. © Matthias Balk/dpa

+++

Herrmann: Kein Zusammenhang mit Münchner Sicherheitskonferenz

  • 13:14 Uhr

Der mutmaßliche Anschlag mit einem Auto auf eine Gewerkschaftsdemonstration in München steht nach Einschätzung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in keinem Zusammenhang mit der bis Sonntag dort stattfindenden Münchner Sicherheitskonferenz. "Wir gehen im Moment nicht davon aus, dass es einen Zusammenhang mit der Sicherheitskonferenz gibt", sagte Herrmann am Donnerstag in der bayerischen Landeshauptstadt. Das Motiv des Täters müsse erst noch näher untersucht werden. An der Sicherheitskonferenz nehmen rund 60 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als hundert Ministerinnen und Minister aus aller Welt teil. (dpa)

+++

Polizei: Mindestens 28 Verletzte

  • 12:54 Uhr

Laut Polizei sind mindestens 28 Menschen verletzt worden. Der Fahrer des Wagens sei hinter der Gruppe und einem Polizeiauto gefahren, habe dieses dann überholt, beschleunigt und sei in das Ende der Gruppe gefahren, sagte ein Polizeisprecher.

Bei dem Fahrer handelte es sich laut Polizei um einen 24 Jahre alten Afghanen. Polizisten hätten einen Schuss auf seinen Wagen abgegeben, um ihn zu stoppen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Von ihm gehe derzeit keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher. Es gibt nach Polizeiangaben keine Hinweise auf weitere Beteiligte. (dpa)

+++

Ministerpräsident Söder geht von Anschlag aus

  • 12:49 Uhr

Nach der Fahrt eines Autos in eine Demonstration in München geht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von einem Anschlag aus. Der Tatverdächtige wurde gefasst. "Es handelt sich wohl mutmaßlich um einen Anschlag", sagte Söder am Mittag vor Ort.

"Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert", sagte Söder am Ort des Geschehens in der Innenstadt. Neben der Aufarbeitung des Einzelfalls und der Anteilnahme müsse der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen, betonte Söder.

Die Ermittlungen übernahm die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft. (dpa/bearbeitet von ng)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann und Münchens Bürgermeister Dieter Reiter gaben am Einsatzort ein Statement. © picture alliance/dpa/Christoph Trost

+++

Dieter Reiter: Auch Kinder unter den Verletzten

  • 12:14 Uhr

Laut "Bild" und Bayerischem Rundfunk (BR) soll es mehrere Verletzte geben, man geht von mindestens 28 Verletzen aus. Darunter sei auch eine "unbestimmte Zahl" Schwer- und Schwerstverletzter, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr München. Lebensgefahr sei bei einigen der Verletzten bislang nicht auszuschließen.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. "Ich bin tief erschüttert", sagte Reiter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten." (tas/nap)

+++

Polizei richtet Zeugensammelstelle und Internetportal ein

  • 12:13 Uhr

Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise zu dem Vorfall in München. Die Ermittler richteten ein sogenanntes Uploadportal ein, auf das Fotos und Videos von dem Vorfall hochgeladen werden können. Hilfreiche Videos und Fotos vom Geschehen können hier hochgeladen werden. Zeugen wurden außerdem gebeten, zu einer Sammelstelle im Löwenbräukeller zu kommen. (dpa)

+++

Autofahrer von der Polizei festgenommen

  • 12:03 Uhr

Dem BR zufolge ist das Auto bei einer Kundgebung in der Münchner Innenstadt in streikende Menschen gefahren. Aus Polizeikreisen hat der BR erfahren, dass man nicht von einem Unfallgeschehen ausgehe. Der Fahrzeuglenker wurde Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) zufolge festgehalten. "Im Moment geht keine weitere Gefahr von ihm aus", sagte der Sprecher. "Wir haben keinen Anlass zur Annahme, dass eine Gefahr für die Bevölkerung besteht."

Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10:30 Uhr eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. (tas/nap)

+++

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © AFP/MICHAELA STACHE