Das Sturmtief "Sabine" fegt mit Wucht über Europa und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Bislang gab es vor allem Sachschäden: Alle News und Entwicklungen zum Sturmtief können Sie in unserem Blog nachlesen.

Blog zum Sturm "Sabine" zum Nachlesen

  • Der in den Frankfurter Dom gekrachte Kran wird voraussichtlich erst Mitte der Woche entfernt.
  • In Polen hat das Orkantief "Sabine" zwei Menschenleben gefordert.
  • "Sabine" flaut im Norden bereits ab. Laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) steht dem Süden der schwerste Sturm noch bevor.

Ein Toter bei Verkehrsunfall in der Schweiz

18:28 Uhr: In der Schweiz ist ein Mann bei einem Verkehrsunfall gestorben, der nach Angaben der Polizei wahrscheinlich durch starken Wind ausgelöst wurde.

Wie die Kantonspolizei Freiburg mitteilte, geriet der Anhänger eines 35-Jährigen auf die Gegenfahrbahn und krachte dort mit dem Auto eines 36-Jährigen zusammen. Die Einsatzkräfte konnten nur noch den Tod des 36-Jährigen feststellen. Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass der Anhänger durch den Sturm auf die Gegenfahrbahn gedrückt wurde.

Bahn-Fernverkehr in Bayern wieder freigegeben

16:42 Uhr: Der Fernverkehr der Deutschen Bahn ist am Montagnachmittag auch in Bayern wieder freigegeben worden. Der Zugverkehr könne nach dem Orkantief "Sabine" mit Einschränkungen wieder anlaufen, berichtete die Bahn.

Am Vormittag war der Fernverkehr schon in Norddeutschland wieder freigegeben worden. In Bayern und Baden-Württemberg mussten die Züge aber noch stehenbleiben.

Auch der Regionalverkehr der DB und der privaten Eisenbahngesellschaften in Bayern lief am Montagnachmittag nach und nach wieder an. Besonders im südlichen Oberbayern und im Allgäu blockierten entwurzelte Bäume allerdings noch etliche Strecken.

Sturm reißt auf Wangerooge große Stücke vom Badestrand ab

16:06 Uhr: Sturmtief "Sabine" hat den Strand auf Wangerooge stark beschädigt. Die Abbruchkante sei teilweise bis zu zwei Meter hoch und erstrecke sich am Hauptstrand über eine Länge von etwa einem Kilometer, sagte am Montag der stellvertretende Ratsvorsitzende der Insel, Peter Kuchenbuch-Hanken (Grüne). Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) sagte, der Scheitelpunkt der Flut sei höher gewesen als vorausberechnet. "Wenn das drei Tage so anhält, dann werden wir vielleicht nachher gar keinen Strand mehr haben."

Kran-Bergung am Frankfurter Dom erst Mitte der Woche

14:58 Uhr: Der während des Sturms auf das Dach des Frankfurter Doms gekrachte Kran (Eintrag 6:20 Uhr) kann voraussichtlich erst Mitte der Woche entfernt werden. "Es wäre bei dieser Wetterlage viel zu gefährlich, das jetzt schon zu tun", sagte die Dombaumeisterin der Stadt, Julia Lienemeyer, am Montag.

Wichtig sei nun, den Kran abzusichern und das Dach provisorisch zu schließen, damit kein Wasser in das Gewölbe eindringen kann. Einsturzgefahr bestehe nicht, der Kran stecke fest. Wie hoch der Schaden ist, blieb unklar. "Wir sind einfach froh, dass niemand verletzt wurde", so Lienemeyer.

"Sabine" hatte den Baukran in der Nacht zu Montag umknicken lassen. Die Spitze krachte in das Dach des Doms. Die Feuerwehr sperrte das Gebiet weiträumig ab. Gefahr für Passanten bestehe nicht.

Storm low "Sabine" - Frankfurt am Main
"Sabine" hat einen Baukran in der Nacht zu Montag in Frankfurt umknicken lassen. © Boris Roessler/dpa

Sturmtief "Sabine" aktuell: LKW umgeblasen - und wieder aufgerichtet

14:41 Uhr: "Sabine" hat einen Anhänger eines Lastwagens auf der Autobahn 3 in der Oberpfalz umgekippt - und ihn kurze Zeit später wieder aufgerichtet. "Der Abschleppdienst war gerade vor Ort, da hat sich das Wetter wohl gedacht: Wir richten den Anhänger selbst wieder auf", sagte ein Sprecher der Polizei am Montag.

Eine Windböe habe den Anhänger auf Höhe Nittendorf im Landkreis Regensburg auf die Leitplanke zwischen den Fahrbahnen geweht. "Er hing komisch in der Luft und drohte, auf die Gegenfahrbahn zu kippen." Doch als der Abschleppdienst eintraf, erwischte eine Böe aus entgegengesetzter Richtung den Anhänger und richtete ihn wieder auf.

"Als wäre nichts passiert, konnte der Fahrer wieder in seinen Lkw einsteigen und losfahren", hieß es weiter.

S-Bahn kracht in der Schweiz in umgestürzten Baum

13:36 Uhr: Das Sturmtief Sabine hat auch in Österreich und der Schweiz für Beeinträchtigungen im Flug-, Bahn- und Straßenverkehr gesorgt. In der schweizerischen Gemeinde Wald krachte eine S-Bahn am Montagmorgen in einen umgestürzten Baum. Verletzt wurde niemand, wie die Nachrichtenagentur sda berichtete. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich am Sonntagabend in Moutier im Kanton Bern, auch dort gab es keine Verletzten.

An den Flughäfen Zürich, Basel-Mülhausen und Wien fielen durch den Sturm seit Sonntagabend zahlreiche Flüge aus: In Zürich wurden für Montagvormittag rund 100 Starts und Landungen abgesagt, in Wien etwa 30 von rund 600. Die Schweizerische Depeschenagentur berichtete zudem von Flugzeugen, die am Flughafen Zürich beim Landeversuch durchstarten mussten.

In beiden Alpenländern wurden Bahnstrecken gesperrt, Busse fielen aus und Bäume stürzten auf zahlreiche Straßen. In Österreich wurden vorsorglich viele Zoos, Parkanlagen und teils auch Friedhöfe gesperrt.

Zwei Menschen von Dachteilen erschlagen

13:10 Uhr: In Polen hat das Orkantief "Sabine" zwei Menschenleben gefordert: Eine Frau und ihre Tochter wurden auf einem Parkplatz von herabfallenden Dachteilen erschlagen. Das sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Zwei weitere Menschen, eine Frau und ein Junge, seien bei dem Unglück in dem Skiresort Bukowina Tatrzanska im Süden des Landes verletzt worden. Sie wurden mit leichteren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Sturm hinterlässt Spur der Verwüstung

12:21 Uhr: Orkantief "Sabine" - oder in Europa "Ciara" genannt - hinterlässt seine Spuren: Im britischen Brentwood ist ein Auto in einen kleinen Krater gestürzt, der über Nacht auf einer Straße entstanden ist.

Sturmtief "Ciara" - Großbritannien
Großbritannien, Brentwood: Ein Auto ist in einen kleinen Krater gestürzt, der über Nacht durch das Orkantief "Sabine" auf der Straße entstanden ist. © Nick Ansell/PA Wire/dpa

In einigen Regionen Großbritanniens hatte der Sturm innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gebracht wie sonst in eineinhalb Monaten fällt - Überschwemmungen und umgestürzte Bäume behinderten den Verkehr auf Straßen und Schiene erheblich. Mehr als 20.000 Haushalte waren in der Nacht zum Montag vom Strom abgeschnitten.

Neben Frankreich und Belgien (Eintrag 9:38 Uhr) waren auch zahlreiche Haushalte in Estland, Litauen, Polen und insbesondere Tschechien (etwa 100.000) ohne Elektrizität, weil Stromleitungen durch umstürzende Bäume beschädigt wurden, wie Energieversorger mitteilten.

Sturmtief "Sabine" kommt an "Kyrill" heran

11:33 Uhr: Orkan "Sabine" hat in tiefen Lagen rekordverdächtige Windgeschwindigkeiten erreicht. Bei Fürstenzell im niederbayerischen Landkreis Passau wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 154 Kilometer pro Stunde gemessen. "Das ist in solchen Tieflagen eine absolute Spitze", sagte der Meteorologe vom Dienst, Martin Schwienbacher, am Montag.

Über den Großen Arber, mit 1.455 Metern höchster Berg des Bayerischen Waldes, fegte der Orkan mit bis zu 161 Kilometern pro Stunde. Auf Deutschlands höchstem Berg, der 2.962 Meter hohen Zugspitze, registrierte die dortige Messstation 158 Kilometern pro Stunde.

"Sabine" komme zumindest in Bayern ziemlich nahe an den Sturm "Kyrill" heran, der im Januar 2007 schwere Schäden verursacht hatte, sagte der Experte. Damals waren im Flachland in Bayern 144 Kilometern pro Stunde und auf der Zugspitze knapp über 180h gemessen worden.

Allerdings ist "Sabine" noch nicht durch: "Es kommt am Mittag im Süden Bayerns noch zu Windspitzen mit Orkanstärke", sagte Schwienbacher. Das bedeutet Windstärken ab 120 Kilometern pro Stunde.

Bahn nimmt Fernverkehr allmählich wieder auf - Ausnahme Bayern

10:41 Uhr: Die Deutsche Bahn hat damit begonnen, den Fernverkehr nach und nach wieder aufzunehmen. Im Laufe des Vormittags sollen die Züge in weiten Teilen Deutschlands wieder fahren, sagte ein Bahnsprecher. Eine Ausnahme sei Bayern, wo es noch stürmisch sei. Bahnkunden müssen den ganzen Tag über noch mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

Die Bahn hatte den Fernverkehr am Sonntagabend wegen des Sturmtiefs Sabine eingestellt und den Kunden empfohlen, ihre für Montag und Dienstag geplanten Fahrten zu verschieben. Auch der regionale Bahnverkehr stand in vielen Bundesländern still.

Boeing fliegt in Rekordzeit über den Atlantik

10:11 Uhr: Normalerweise brauchen Flugzeuge mehr als sechs Stunden für einen Atlantikflug von New York nach London, doch wegen des Sturmtiefs "Sabine" hat es eine Maschine in weniger als fünf Stunden geschafft. Das ist eine neue Rekordzeit - zumindest für Flüge unter Schallgeschwindigkeit.

Die Boeing 747 brauchte 4 Stunden und 56 Minuten und landete damit zwei Stunden früher als geplant in London. Der Sturm gab dem Flugzeug ordentlich Rückenwind - die Boeing soll in der Spitze Geschwindigkeiten von bis zu 1287 Kilometer pro Stunde erreicht haben, berichtete "CNN". Üblicherweise beträgt die Höchstgeschwindigkeit 900 Kilometer pro Stunde.

Zwar überbot die Boeing die Schallgeschwindigkeit, aber durchbrach dennoch nicht die Schallmauer, weil es die Geschwindigkeit nur in einem umgebenden Luftstrom erreichte. So gesehen, war das Flugzeug langsamer.

Der bisherige Rekord für den Flug von New York in die britische Hauptstadt soll bei 5 Stunden und 13 Minuten gelegen haben.

Sturmtief peitscht auch über Frankreich und Belgien

9:38 Uhr: Wegen des Sturmtiefs sind in Frankreich Zehntausende Haushalte ohne Strom. Der Sturm, der in Frankreich "Ciara" und nicht wie in Deutschland "Sabine" heißt, habe zu Stromausfällen in rund 130.000 Haushalten in Nord- und Ostfrankreich sowie im Großraum Paris geführt, teilte der Netzbetreiber Enedis am Montag mit. In Nord- und Ostfrankreich wurden zahlreiche Verbindungen mit Regionalzügen gestrichen.

Für mehr als 30 Départements dauerte die vom französischen Wetterdienst Météo-France ausgerufene erhöhte Alarmbereitschaft an. An den Hauptstadt-Flughäfen Charles de Gaulle und Orly wurden Medienberichten zufolge rund 50 Flüge annulliert.

Demnach kam es auch zu Verspätungen in der Abfertigung. Auch an den Flughäfen in Caen, Lille und Brest fielen Flüge aus. "Ciara" war am Sonntag auf Frankreichs Küste getroffen. Die Sturmböen erreichten in der Nacht zu Montag den Osten mit Regionen wie dem Elsass und Lothringen.

Sturmtief "Ciara" - Belgien
Belgische Feuerwehrleute arbeiten an einem Hausdach. Der französische Wetterdienst hat bereits wegen des angekündigten Sturmtiefs in mehr als 30 Départements im Norden des Landes zu erhöhter Alarmbereitschaft aufgerufen. © Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Auch in Belgien heißt der Sturm "Ciara" und hat dort bis zum Montagvormittag etliche Schäden angerichtet. Verletzt wurde nach ersten Medienberichten niemand, als vielerorts im Land Bäume und Baugerüste umstürzten. In Brüssel löste der Wind Teile einer Leichtbaufassade, die vom sechsten und siebten Obergeschoss auf die Straße fielen. Auch etliche Dächer deckte der Sturm ab.

Bahnen fuhren auf vielen Strecken verspätet oder eingeschränkt. Im Hafen von Antwerpen kippten aufeinandergestapelte Container um. In Blankenberge an der Küste wurden Windgeschwindigkeiten bis 120 Kilometer pro Stunde gemessen, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga meldete.

Sturmtief verursachte Stromausfälle in Bayern

8:49 Uhr: In mehreren Regionen Bayerns ist wegen des Orkans die Stromversorgung ausgefallen. Etwa drei Stunden nach Mitternacht habe es erste Stromausfälle in Unterfranken gegeben, teilte die Bayernwerk AG am Montagmorgen in Regensburg mit. Gegen 5 Uhr weiteten sich die Stromausfälle auf Oberfranken aus, in den Morgenstunden auf die Oberpfalz und Oberbayern. Rund 50.000 Haushalte seien ohne Strom. "Ursache für die Ausfälle sind meistens Bäume oder Äste, die Stromleitungen berühren oder beschädigen", erklärte ein Sprecher.

Die ersten Kunden in Oberfranken würden über sogenannte Schaltmaßnahmen wieder versorgt. Techniker seien in allen Regionen des Bayernwerk-Netzgebiets im Einsatz oder in Bereitschaft.

"Sabine" fegt mit bis zu 177 Stundenkilometern übers Land

7:31 Uhr: Das Orkantief hat es auf dem Feldberg im Schwarzwald mit Böen von mehr als 170 Stundenkilometern stürmen lassen. Um 7 Uhr am Montagmorgen seien dort 177 Stundenkilometer registriert worden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Auch auf dem Brocken im Harz stürmte es heftig: Dort gab es um 4 Uhr Böen mit 171 Stundenkilometern. Bei Stürmen wie "Sabine" werden meist auf den Bergen die Spitzengeschwindigkeiten gemessen.

Feuerwehrleute beinahe von Hochhausdach geweht

7:08 Uhr: Bei Windböen mit Orkanstärke mussten Feuerwehrleute in Mönchengladbach für einen Einsatz auf das Dach eines Hochhauses klettern - und wären fast runtergeweht worden. In dem Gebäude blieb in der Sturmnacht ein Aufzug stecken. Die drei eingeschlossenen Personen seien zunehmend in Panik geraten, teilte die Feuerwehr am Montagmorgen mit.

Um sie zu befreien, hätten Einsatzkräfte über das Dach in den Maschinenraum gemusst - doch das sei bei den Windgeschwindigkeiten extrem gefährlich gewesen. Die Feuerwehrleute hätten sich festbinden müssen, um nicht vom Dach geweht zu werden. Schließlich konnten sie die Personen aber aus dem Fahrstuhl befreien.

Sturmtief "Sabine" - Hamburg
In Hamburg zählte die Feuerwehr bis zum Montagmorgen etwa 300 Einsätze wegen "Sabine". Eine Kastanie krachte am Sonntagabend auf ein Einfamilienhaus, das Dach und zwei Wände stürzten ein, verletzt wurde niemand. Auf einem Hamburger Parkplatz (Bild) ist ein Baum auf ein Auto geknallt. © Daniel Bockwoldt/dpa

Fernverkehr der Bahn bleibt bis 10 Uhr ausgesetzt

06:37 Uhr: Der bereits am Sonntag bundesweit eingestellte Fernverkehr der Deutsche Bahn wird bis mindestens 10 Uhr an diesem Montag ausgesetzt bleiben. Das gibt die Bahn auf ihrer Homepage bekannt. Dann soll der Betrieb sukzessive wieder freigegeben werden; die Störungen werden allerdings voraussichtlich den ganzen Tag über andauern.

Für betroffene Kunden hat die Bahn eine Hotline eingerichtet: 08000 99 66 33

Zahlreiche Flüge in Düsseldorf und Köln gestrichen

06:29 Uhr: Auch an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fallen wegen "Sabine" am Montagmorgen zahlreiche Flüge aus. Am größten Airport des Landes in Düsseldorf wurden Verbindungen nach Berlin, München oder Wien annulliert. In zahlreichen anderen Maschinen etwa nach Lissabon, Amsterdam oder Fuerteventura startete das Boarding nach Angaben des Flughafens aber pünktlich.

Ähnlich die Situation in Köln: Während Maschinen nach Leipzig, Mailand oder Hamburg ausfielen, wurden Passagiere für Flüge nach London, Barcelona oder Manchester wie geplant abgefertigt.

Dutzende Flüge am Airport in Stuttgart annulliert

06:27 Uhr: Wegen des Orkantiefs sind Dutzende Flüge am Stuttgarter Flughafen annulliert worden. Nach Angaben einer Sprecherin wurden bis zum Montagmorgen mindestens 35 Starts abgesagt. Angaben zu gestrichenen oder verspäteten Landungen lagen zunächst nicht vor. Mit Einschränkungen rechnet der Flughafen aber bis in den Nachmittag hinein. Wenn die Maschinen nicht in Stuttgart ankämen, fehlten sie für die geplanten Weiterflüge, erklärte die Sprecherin.

Die Airline Eurowings strich fast alle Flüge für die Dauer des Sturmtiefs - auch davon war Stuttgart stark betroffen. Fluggäste sollten nicht mehr zu den betroffenen Flughäfen anreisen, warnte das Unternehmen. Sie könnten ihre Buchungen kostenfrei umbuchen.

Meteorologe: Orkan flaut im Norden ab - im Süden "kommt noch alles"

06:23 Uhr: Während der Sturm im Norden bereits wieder abflaut, steht im Süden laut Deutschem Wetterdienst (DWD) der schwere Sturm jetzt unmittelbar vor der Tür. "Die Kaltfront zieht sich aktuell vom Saarland über Südhessen nach Thüringen und Berlin", sagte ein Meteorologe des DWD in Offenbach. Dort gebe es schwere bis orkanartige Böen.

Im Südosten Deutschlands "kommt noch alles", das Unwetter werde hier in der ersten Tageshälfte erwartet. In ganz Süddeutschland sind in tiefen Lagen einzelne Orkanböen (um 120 km/h) möglich, auf den Bergen teils die volle Orkanstärke (über 140 km/h). Im Süden müssen die Menschen gebietsweise mit Starkregen rechnen, zudem kann es in der Mitte und im Süden der Republik am Morgen kräftig gewittern. Das stürmische Wetter soll den Meteorologen zufolge in ganz Deutschland bis Dienstagabend anhalten.

Hier finden Sie die aktuelle Warnlage des DWD für Deutschland

Kranausleger knickt um und fällt auf Frankfurter Dom

06:20 Uhr: In Frankfurt am Main hat Sturm "Sabine" Ausleger eines Baukrans umgeknickt und zum Teil durch das Dach des Frankfurter Doms gedrückt. Das Dach sei beschädigt, hieß es von der Polizei. Verletzt wurde niemand. Wie hoch der Schaden ist, konnte in der Nacht noch nicht gesagt werden. Die herbeigerufene Feuerwehr stellte fest, dass der Ausleger keine Gefahr darstellt, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Eine Fachfirma solle den Kran am Montag zurückbauen und den Ausleger entfernen, hieß es.

Baum verletzt zwei Menschen in Saarbrücken schwer

06:15 Uhr: In Saarbrücken sind zwei Menschen durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt worden, einer davon schwebt in Lebensgefahr. Die Fußgänger waren am späten Sonntagabend auf einem Parkplatz des Klinikums Saarbrücken (Winterberg) unterwegs, wie die Polizei mitteilte. Weitere Details nannte sie zunächst nicht. Im Saarland ist das Wetter seit Sonntagabend stürmisch. Der Höhepunkt von Sturmtief "Sabine" wurde in der zweiten Hälfte der Nacht zum Montag erwartet.

"Sabine" fegte schon am Sonntag über Deutschland

Bereits am Sonntag hat das Sturmtief "Sabine" in weiten Teilen Deutschlands den Verkehr durcheinandergebracht und erste Schäden verursacht (hier in unserem Blog vom Sonntag zum Nachlesen). Der DWD verzeichnete bereits am frühen Abend im Westen und Nordwesten schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von 90 bis 100 km/h, vereinzelt sogar orkanartige Böen von 100 bis 115 km/h.

Im Emsland fuhr ein Intercity-Zug in einen umgestürzten Baum und steckte auf offener Strecke fest. In dem IC von Amsterdam nach Berlin saßen etwa 300 Reisende.

Etliche Flughäfen - darunter große wie Frankfurt/Main, München und Düsseldorf - strichen Starts und Landungen. Auch am Montag ist mit Annullierungen zu rechnen. Für die meisten Regionen rief der Deutsche Wetterdienst (DWD) die zweithöchste Unwetterwarnstufe aus, für manche Gegenden in Baden-Württemberg und Bayern sogar die höchste.

Die stärksten Böen wurden mit einer Kaltfront erwartet, die bis Montagmorgen auch den Süden Deutschlands erreichen sollte. (jwo, mit Material der dpa/AFP)

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