Im Herbst sind Bundestagswahlen – und noch ist vielen Wählern unklar, inwiefern sich CDU/CSU und SPD voneinander unterscheiden. Sandra Maischberger versuchte mit ihren Gästen, die wichtigsten Punkte abzuarbeiten. Aber weder SPD-Vize Ralf Stegner, noch CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatten eine große Vision anzubieten.
Unter ihrem hoch gehypten Kanzlerkandidaten
Die Partei von Hartz-4-Kanzler
"Nein", meint
Stegner macht unglückliche Figur
Und gerade da macht Partei-Vize
Er forderte zwar mehr Polizisten statt mehr Gesetzesverschärfungen sowie eine konsequente Anwendung der Abschiebehaft, sagte aber auch den Satz: "Die Verknüpfung von Flüchtlingen mit Sicherheit ist nicht richtig."
Und das, obwohl viele Bürger verunsichert sind und sich die Sicherheitslage in Deutschland durch die Flüchtlingskrise nachweislich verschlechtert hat, wie spätestens durch den Terroranschlag in Berlin offenkundig wurde.
Schlagabtausch zwischen Stegner und Tauber
Besonders Stegner und CDU-Generalsekretär Peter Tauber lieferten sich bei Sandra Maischberger in feinster Wahlkampfmanier einen wechselseitigen Schlagabtausch.
Wagenknecht warf SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz vor, durch ein fehlendes "Gegenprogramm zu Frau
Anders als Journalist Robin Alexander stellte sie fest: "Nur mit einem klaren sozialen Programm ließe sich noch was retten."
Fake News-Vorwurf an Journalist
Die SPD, die seit vier Jahren in der Regierung sitzt, bezeichnete die Bundestagsfraktionschefin als "nicht glaubwürdig".
FDP-Vize Katja Suding warb für mehr Steuergerechtigkeit und sagte, die SPD wolle mit der Abkehr von der Agenda 2010 " zurück in die Vergangenheit".
Soziale Gerechtigkeit sei durchaus ein Thema, das die Menschen bewege, aber nicht so wie es die SPD angehe. Auch der CDU/CSU warf Suding fehlende Visionen vor: "Wo sind Merkels Antworten, wie wir den Wohlstand von morgen erwirtschaften wollen?", fragte sie.
CDU-Mann Tauber konterte dies, indem er die Steuerpläne seiner Partei anriss, die eine moderate Entlastung der Bürger sowie Ausgaben für Innovationen und innere Sicherheit vorsehen.
Mit Steuerüberschüssen müssten aber auch die Schulden weiter abgebaut werden, betonte der Generalsekretär. Stegner sagte, die Sozialdemokraten wollten anders als die Unionsparteien kleine und mittlere Einkommen entlasten.
Tauber: "Deswegen stehen Sie da, wo Sie stehen"
Als der stets etwas mürrisch dreinblickende SPD-Vize die angeblichen Erfolge der Großen Koalition schlecht redete, platze es aus Tauber heraus: "Deswegen stehen Sie da, wo Sie stehen."
Auch "Welt"-Journalist Alexander geriet mit Stegner aneinander. Als dieser bestritt, die SPD habe die deutliche Erhöhung des Militärhaushalts gewollt, sagte er: "Wäre ich Trump, würde ich sagen: Sie sind Fake News".
Ob Stegner im weiteren Verlauf der Sendung mit dem Satz "Man muss das halten, was man den Leuten verspricht" groß gepunktet haben dürfte, darf bezweifelt werden.
"Mischung aus Obama und Jesus Christus"
Eine der Hoffnungen der SPD liegt darin, dass der Burgfrieden zwischen den in der Flüchtlingskrise lange zerstrittenen Schwesterparteien CDU und CSU nicht bis zum Wahltag halten wird.
Stegner erkannte dann auch ein "Zusammenkleistern von inhaltsleerer Harmonie" - Tauber widersprach vehement. Was genau die Kanzlerin nun grundsätzlich anders machen will als die SPD, was ihr großer Entwurf für die nächsten vier Jahre sein soll, das konnte auch der Generalsekretär nicht plausibel erklären.
"Die Herausforderer stehen nicht für eine klare Politik", stellte Sahra Wagenknecht fest. Niemand in der Großen Koalition wolle sich mit den großen Lobbygruppen anlegen und wirklich etwas verändern, behauptete sie.
Katja Suding empörte sich, die Bürger seien belogen worden, etwa im Fall des Berlin-Attentäters Anis Amri.
Steht Bundestagswahl-Gewinner schon fest?
Die Chancen stehen nicht schlecht, eine Schlussfolgerung der Talkrunde, dass uns angesichts der wieder fallenden Umfragewerte der SPD im Herbst ein langweiliger Wahltag mit einer schon feststehenden Siegerin erwartet - Angela Merkel.
"Schulz wurde als Mischung aus Obama und Jesus Christus verkauft", erklärte Robin Alexander.
Aber dann habe es die SPD verpasst, "aus dem Hype Inhalte zu machen". Etwas Zeit bleibt der alten Dame der deutschen Politik ja noch.
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