ARD und ZDF planen ein TV-Duell ohne Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck – seine Partei findet das nicht nur befremdlich, sondern sieht darin auch einen Verstoß gegen die Chancengleichheit.
Die Grünen sehen im Ausschluss ihres Kanzlerkandidaten
Mihalic kritisierte dies als Vorhaben, "das in die Chancengleichheit in diesem Wahlkampf eingreift". Sie wies darauf hin, dass es vor der Wahl 2021 selbstverständlich Dreier-Debatten von
Scholz soll "Triell" abgelehnt haben
Die Grünen-Politikerin verwies auf Berichte, wonach
Aktuell sehen ARD und ZDF ein TV-Duell von Merz und Scholz am 9. Februar vor. In gleicher Konstellation soll es am 16. Februar ein TV-Duell bei RTL und ntv geben. ARD und ZDF wollten zudem ein weiteres Duell von Habeck mit AfD-Chefin Alice Weidel ins Programm nehmen. Dies lehnt Habeck jedoch ab. "Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden", sagte ein Grünen-Sprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Die ARD dementierte unterdessen, dass es eine Einflussnahme von Scholz auf die Sendepläne gegeben habe. "Unser redaktionelles Konzept wurde vollständig unabhängig von jeglichen Bedingungen oder Einflussnahmen der Politikerinnen und Politiker entwickelt", sagte eine Sprecherin des Senders dem Berliner "Tagesspiegel". Auf die Kritik daran entgegnete sie: "Wir veranstalten ein Duell zwischen dem Amtsinhaber, Olaf Scholz, und dem Herausforderer mit den besten Aussichten auf die Nachfolge, Friedrich Merz."
Habeck zu "Schlussrunde" eingeladen
Die Sprecherin kündigte aber an, ARD und ZDF würden am 20. Februar auch eine "Schlussrunde" mit den Spitzenkandidierenden aller Parteien ausrichten. "Auch die politischen Talkshows von ARD und ZDF ermöglichen den direkten Austausch", fügte sie im "Tagesspiegel" hinzu. In einem Bericht von "Table Media" hatte es zuvor geheißen, Scholz habe Druck auf die Sender ausgeübt.
Der Wahlkampfmanager der Grünen, Andreas Audretsch, rief im "Tagesspiegel" gleichwohl die Sender auf, sie sollten "ihre Entscheidung nochmal überdenken". Auch aus der AfD wurde unterdessen scharfe Kritik daran laut, dass die "Partei mit den aktuell zweitbesten Umfragewerten" in "Ameisenrunden" verschwinden solle.
SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast verteidigte die Planungen der Sender. Der Wahlkampf werde sich auf ein Duell zwischen Merz und Scholz zuspitzen, sagte sie in Berlin. Mast betonte aber ebenfalls, die Planungen seien eine Entscheidung von ARD und ZDF. Zudem gehe sie davon aus, "dass sich da noch die Dinge bewegen werden". (AFP/bearbeitet von lag)
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