Das klassische TV-Duell zweier Kanzlerkandidaten steht vor der Bundestagswahl am 23. Februar in der Kritik. Nun gibt es doch eine Viererrunde.
Bundeskanzler
"Quadrell" nennt RTL die Sendung. Nachrichten-Moderatorin
Es wurden die vier Kanzlerkandidaten ausgewählt, deren Parteien aktuell laut Umfragen am stärksten sind. Dabei rangiert momentan die Union auf Platz 1, vor AfD und gefolgt von SPD und Grünen.
Vor dem "Quadrell" kommen ab 19:00 Uhr bereits
Viel Kritik am Format TV-Duell
Seit Wochen gab es an dem Format TV-Duell zweier Kontrahenten Kritik auch aus politischen Lagern. Eigentlich ist das Format seit Jahrzehnten ein Klassiker vor der Bundestagswahl. Doch schon beim vergangenen Mal zeigten öffentlich-rechtliche Sender und das Privatfernsehen TV-Dreierkämpfe ("Triell") - damals zwischen Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne).
Kritik entzündete sich jüngst vor allem am Konzept der öffentlich-rechtlichen Sender von ARD und ZDF, die ihre Planung hingegen verteidigen. Am kommenden Sonntag (9. Februar) gibt es dort ein TV-Duell zwischen Merz und Scholz.
Ein zweites Duell zwischen
Merz schaltete sich öffentlich ein
Doch nicht nur das Grünen-Lager sprach sich für Änderungen aus. Unionspolitiker
Merz hatte dem Medienhaus WMH, zu dem die "Westfälischen Nachrichten" und das "Westfalen-Blatt" gehören, gesagt: "Ein direktes Aufeinandertreffen mit Alice Weidel im Fernsehen ist meine feste Absicht. Dann wird noch mal klar, dass AfD und Union nichts verbindet."
RTL lud dann zu einer Viererrunde ein. Begründung des Senders vor mehreren Tagen: Nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg und den sich daraus ergebenden Entwicklungen hätten sich die Voraussetzungen für ein TV-Duell geändert.
Andere Medienhäuser halten weiterhin am Format TV-Duell fest. Neben ARD und ZDF ist auch ein Schlagabtausch zwischen Merz und Scholz beim Nachrichtensender Welt TV und bei "bild.de" für den 19. Februar - ein Mittwoch - vorgesehen.
Es gibt noch andere Formate mit mehreren Kandidaten
Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten zu dem Duell-Format unter anderem argumentiert, dass es darüber hinaus ohnehin weitere Sendungen vor der Bundestagswahl gibt, in denen mehrere Spitzenkandidaten zu sehen sein werden.
So sind zum Beispiel die vier Kandidaten von Union, SPD, AfD und Grünen am 13. Februar in der ZDF-Sendung "Klartext" zu Gast und bei der ARD in einer "Wahlarena" am 17. Februar. Bei "Klartext" steht der direkte Dialog von Bürgerinnen und Bürgern mit den Kandidaten im Vordergrund. Die Kandidaten stellen sich in erster Linie hintereinander den Fragen des Studiopublikums.
Wenige Tage vor der Wahl - am 20. Februar - soll es von ARD und ZDF eine "Schlussrunde" aller Spitzenkandidaten der im Bundestag in Fraktions- oder Gruppengröße vertretenen Parteien geben. (dpa/bearbeitet von ank)
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