Stuttgart - Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, mehr Sprachförderung in Kitas und Grundschulen und eine verbindlichere Grundschulempfehlung sind beschlossene Sache: Die Bildungsreformen der Landesregierung haben die letzte Hürde genommen.

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Der Landtag stimmte den nötigen Änderungen des Schulgesetzes mit den Stimmen der grün-schwarzen Koalition zu. SPD, FDP und AfD stimmten gegen die Reformen.

Kultusministerin Theresa Schopper sprach von einer wichtigen Zäsur. Die Reformen seien ein "echter Meilenstein" auf dem Weg, den Bildungserfolg von der Herkunft zu entkoppeln, sagte die Grünen-Politikerin.

Die Opposition kritisierte die Änderungen im Landtag erneut scharf. Der SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei nannte die Reformen "völlig undurchdacht" und "planlosen Murks". Die Abschaffung des Werkrealschulabschlusses sei "ein schwerer Schlag", kritisierte der FDP-Abgeordnete Timm Kern. Er sprach zudem von gravierenden Fehlern bei der Umsetzung der verbindlicheren Grundschulempfehlung. Es sei falsch, dass diese nur für die Gymnasien gelte. Dem schloss sich auch die AfD an.

Verbindliche Förderung für Kinder mit Sprachproblemen

Mit dem Gesetz bringt die Landesregierung ein millionenschweres Paket zur Sprachförderung an Kitas und Grundschulen auf den Weg. Das Programm sieht im Endausbau eine verbindliche Sprachförderung vor. Kinder, die bei Schulstart noch immer Sprachprobleme haben, sollen zunächst in sogenannten Juniorklassen auf die Grundschule vorbereitet werden.

Zudem regelt das Gesetz die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium ab dem Schuljahr 2025/2026, die inhaltliche Ausgestaltung des neuen G9 sowie die Einführung einer verbindlicheren Grundschulempfehlung. Auch schafft die Landesregierung mit dem Gesetz den Werkrealschulabschluss ab und verkürzt die sogenannte Orientierungsphase an den Realschulen um ein Jahr. Die Gemeinschaftsschulen sollen mit dem Reformpaket künftig zwei Wochenstunden pro Zug für individuelle Coachings zugewiesen bekommen.  © Deutsche Presse-Agentur

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