Stuttgart - Die Bäuerinnen und Bauern im Südwesten haben nach zuletzt guten Geschäften im vergangenen Geschäftsjahr wieder einen Gewinnrückgang verzeichnet.
Im Ende Juni zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2023/2024 verdienten sie rund elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie der baden-württembergische Landesbauernverband mitteilte. Im Schnitt lag das Unternehmensergebnis der Betriebe demnach bei 63.435 Euro und damit rund 8.000 Euro unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Die Situation der deutschen Wirtschaft verschlechtere sich zunehmend und hinterlasse auch in der Agrarbranche Spuren, hieß es laut Mitteilung. Dabei fallen die Ergebnisse je nach Branche sehr unterschiedlich aus. Die Spreizung sei außerordentlich groß, sagte der Präsident des Verbands, Joachim Rukwied, in Stuttgart.
"Sorgenkind" Weinbau
Vor allem eine Sparte schwächelte. "Der Weinbau in Baden-Württemberg liegt am Boden", sagte Rukwied. Dieser sei das "Sorgenkind". So verzeichneten die Weinbaubetriebe einen Rückgang der Unternehmensergebnisse von 58 Prozent. Die Winzer seien mit steigenden Kosten und eingebrochenen Erlösen konfrontiert. Der Weinmarkt stehe aufgrund eines rückläufigen Konsums und günstiger Importware erheblich unter Druck.
Rückläufige Ergebnisse gab es der Mitteilung zufolge auch in der Rinderhaltung und der Milcherzeugung. Bei den Ackerbaubetrieben veränderten sich die Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr kaum. Anstiege von jeweils rund 38 Prozent verzeichneten hingegen die Schweinehalter und Obstbaubetriebe.
Eine Prognose für das Gesamtergebnis im aktuell laufenden Geschäftsjahr gab Rukwied nicht ab. Für eine qualitative Aussage sei es hierzu noch zu früh. Beim "Sorgenkind" Weinbau rechnete Rukwied mit keiner Besserung. Im besten Fall sei eine Seitwärtsbewegung auf katastrophalem Niveau denkbar. © Deutsche Presse-Agentur
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