Aschaffenburg - Bei der Messerattacke mit zwei Toten und drei Verletzten im bayerischen Aschaffenburg gibt es nach Einschätzung der CSU-Politikerin Andrea Lindholz Parallelen zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt.

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Wie beim Fall von Magdeburg sei der Tatverdächtige von Aschaffenburg an vielen Stellen aufgefallen. "Viele haben ihn gekannt, aber man hat nicht an jeder Stelle die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Und das sieht man einfach, dass unser System überlastet ist", sagte die Bundestagsabgeordnete, die ihren Wahlkreis in Aschaffenburg hat, im Deutschlandfunk.

Es müsse dringend geklärt werden, warum sich der Tatverdächtige, ein 28-Jähriger mit afghanischer Staatsangehörigkeit, noch in Deutschland aufgehalten habe. Der Fall mache zwei Dinge sichtbar: Die Behörden müssten besser vernetzt werden und das komplette System sei durch die hohe Zahl illegaler Zuwanderer überlastet.

Lindholz: Psychisch kranke Gewalttäter in den Blick nehmen

Mit Blick auch auf den Anschlag von Magdeburg mit sechs Toten und 300 Verletzten sagte Lindholz: "Wir haben hier eine Tätergruppe, die wir ins Visier nehmen müssen, die wir erfassen müssen. Das sind psychisch erkrankte Gewalttäter. Und offensichtlich gelingt uns das nicht gut genug."

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte am Mittwoch gesagt: "Im Moment geht die Mutmaßung sehr stark in Richtung seiner offensichtlich psychischen Erkrankungen." Den Angaben zufolge war der 28-Jährige bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte eine Vollbremsung bei der Migration. "Das heißt, Zurückweisungen an der Grenze, das heißt auch eine Drittstaatenlösung, das heißt auch die Abschiebung von Straftätern", sagte er dem Portal "Nius". Die Bundesregierung habe massenhafte Rückführung versprochen, es habe aber nur einen einzigen Abschiebeflug nach Afghanistan gegeben. "Der Terror muss beendet werden und deswegen müssen wir mehr Sicherheit schaffen. Und dazu braucht es diese Vollbremsung bei der Migration."  © Deutsche Presse-Agentur

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