Eine knappe Dreiviertelstunde lang verlief das Training des 1. FC Union Berlin am Dienstagvormittag unspektakulär – bis es zu einem Zweikampf zwischen Lucas Tousart und Yorbe Vertessen kam.
Im Duell um den Ball setzte der Franzose zur Grätsche an, kam allerdings einen Moment zu spät und erwischte unfreiwillig den Knöchel seines Mitspielers. "Den hat er aber ordentlich umgesenzt!", kommentierte ein Fan die Szene.
Vertessen krümmte sich vor Schmerzen und blieb zunächst am Boden liegen – nach einer Behandlungspause konnte der Angreifer aber weitermachen und erntete aufmunternden Applaus vom Spielfeldrand. Einige Dutzend Anhänger hatten sich am Trainingsplatz an der Alten Försterei versammelt, um der Mannschaft von Bo Svensson bei der Vorbereitung auf das nächste Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim (Sonnabend, 15.30 Uhr) zuzuschauen.
Darunter auch Union-Fan Olaf, der im Gespräch mit der Berliner Zeitung noch einmal auf das hart erkämpfte Unentschieden gegen RB Leipzig zurückblickte. "Das war super. Gegen so einen Gegner muss man erst einmal so auftreten. Wir sind noch nicht da, wo wir sein könnten, aber in der Abwehr funktioniert es schon sehr gut. Im vergangenen Jahr war das ja oft eine Baustelle", sagte er.
Zudem äußerte er sich zuversichtlich, dass die bislang eher ungefährliche Offensivabteilung der Eisernen in den kommenden Wochen noch besser in Form kommen wird. "Die Qualität ist da. Wenn man sich das Potenzial vorne anschaut und bedenkt, was momentan noch verschossen wird, kann das was werden", betonte der langjährige Unioner, der auch für den taktischen Ansatz von Svensson lobende Worte fand: "Es scheint so, als ob das System Svensson anfängt zu funktionieren."
Der Cheftrainer, der in Leipzig noch krankheitsbedingt von seinem Assistenten Babak Keyhanfar vertreten wurde, war am Dienstag wieder auf dem Trainingsplatz dabei – was naturgemäß für Freude bei den Anhängern sorgte. "Schön, dass du wieder da bist, Bo!", rief ihm ein Fan zu, als Svensson gerade Autogramme schrieb. Doch der Däne wirkte noch nicht hundertprozentig fit: Trotz strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad war er in eine schwarze Jacke eingehüllt. "Schauen wir mal, ob das so gut ist", lautete daher seine etwas gequält wirkende Replik. © Berliner Zeitung
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