Berlin - Sieben Jahre nach dem Anschlag auf den Linke-Politiker Ferat Koçak ist bei einer Mahnwache in Berlin ein Zeichen gegen rechten Terror gesetzt worden.
Die Initiative für Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş hatte zu der Mahnwache an der Karl-Marx-Straße/Saalestraße aufgerufen. Bektaş wurde 2012 in Neukölln erschossen, der Täter wurde nie gefasst. Die Familien von Koçak und Bektaş litten noch immer an den Folgen, teilte die Initiative mit.
Am 1.2.2018 hatten Rechtsextremisten auf das Auto Koçaks einen Brandanschlag verübt. Das Landgericht Berlin verurteilte im Dezember 2024 zwei 38 und 41 Jahre alte Männer unter anderem wegen Brandstiftung. Die Vorsitzende Richterin sprach neben Brandstiftung von "weitgehend politisch motivierten Taten im extremistischen Bereich".
Nach Ansicht des Gerichts nahmen die Verurteilten Koçak und einen Buchhändler "ins Visier" und kundschafteten gezielt deren Wohnorte aus. Die Verurteilten bekamen Freiheitsstrafen von drei Jahren und sechs Monaten sowie zwei Jahren und zehn Monaten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Anschlag wird im Zuge des sogenannten Neukölln-Komplexes gesehen, der über Berlin hinaus für Schlagzeilen gesorgt hatte. Mehr als 70 rechtsextreme Straftaten hatten die Ermittlungsbehörden seit 2013 in Neukölln gezählt. Die Anklage hatte nur einen Bruchteil der Vorfälle umfasst. © Deutsche Presse-Agentur
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