Berlin - Das Land Berlin gibt mehr als 20 Millionen Euro im Jahr für Dolmetscherdienste aus. Der allergrößte Teil des Geldes wird dabei für das Übersetzen in der Strafverfolgung gezahlt, also für Dolmetschereinsätze bei Polizei, Staatsanwaltschaften oder Gerichten, wenn Aussagen von Beschuldigten, Opfern oder Zeugen übersetzt werden müssen. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der AfD hervor.

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Von den verschiedenen Berliner Behörden werden vor allem selbstständige Dolmetscher eingesetzt, die auf Honorarbasis nach Stunden bezahlt werden. Gefragt sind besonders Arabisch, Ukrainisch, Türkisch, Russisch, Französisch und Persisch. Dazu kommen Dutzende Sprachen und zum Teil eher seltene Dialekte aus afrikanischen und asiatischen Ländern.

Polizei nutzt auch Übersetzungsprogramme

Bei der Polizei werden auch soweit möglich Übersetzungsprogramme eingesetzt. Das Landesamt für Flüchtlinge testet telefonische Übersetzungsleistungen. Bezirke testen einen Audio-Video-Dolmetschdienst.

Amtsgerichte und Sozialämter brauchen Dolmetscher

Die Berliner Polizei gab im vergangenen Jahr 6.172.185 Euro für Übersetzungen aus. Die Gerichte kamen insgesamt auf mehr als 9 Millionen Euro, allein das Amtsgericht Tiergarten, wo viel Kleinkriminalität verhandelt wird, zahlte 5,1 Millionen Euro an Übersetzer. Im Landgericht, zuständig für die schweren Fälle, waren es 2,2 Millionen Euro. Auch die Ausgaben für Dolmetscher an anderen Amtsgerichten, beim Verwaltungsgericht und Sozialgericht lagen im mittleren und zum Teil hohen sechsstelligen Bereich.

Die Staatsanwaltschaft ließ bei ihren Ermittlungsverfahren für knapp 3,1 Millionen Euro übersetzen.

Auch bei den Bezirksämtern liefen hohe Kosten von insgesamt weit über einer Million Euro auf. Das Sozialamt in Neukölln wurde in der Statistik mit 296.072 Euro aufgeführt. Im Sozialamt Mitte waren es 213.194 Euro und im Sozialamt Treptow-Köpenick 114.962 Euro. Auch die Jugendämter in manchen Bezirken erreichten hohe fünfstellige Beträge.  © Deutsche Presse-Agentur

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