Berlin - Fast vier Jahre nach dem symbolischen ersten Spatenstich haben in dieser Woche die Umbauarbeiten am Bahnhof Wilhelmsruh für die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn begonnen.
Die Station soll fit gemacht werden für die Wiederaufnahme des Regionalverkehrs auf dem rund 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Wilhelmsruh im Berliner Norden und Basdorf in Brandenburg, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit. Bisher hält in Wilhelmsruh lediglich die Berliner S-Bahn.
Der Bahnhof bekommt einen weiteren Bahnsteig sowie barrierefreie Zugänge. Der Damm, auf dem die Schienen verlaufen, wird dafür erweitert. Die Bauarbeiten sind auf ein Jahr angelegt. Doch bis dort die ersten Regionalzüge rollen, dürfte es deutlich länger dauern.
Die Planungen für die restliche Strecke vom nahe gelegenen Bahnübergang Hertzstraße bis zum Abzweig Schönewalde kommen nur schleppend voran."Die Planungskapazitäten auf dem Markt sind sehr begrenzt. Es fällt uns sehr schwer, neue Planer zu finden", sagte Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), der die Infrastruktur gehört und die deshalb für den Ausbau verantwortlich ist.
Baustart im Jahr 2026 wäre wünschenswert
Nach der jüngsten Auslegung der Pläne müssen die Verantwortlichen insbesondere beim Schall- und Umweltschutz nachbessern. "Wenn alles gut läuft, haben wir Ende nächsten Jahres Baurecht. Wenn wir in 2026 anfangen könnten zu bauen, wäre ich sehr zufrieden", betonte Bröcker. Konkrete Zeitpläne nennen er und der VBB indes nicht. Die Planungen laufen seit vielen Jahren, der Bau wurde immer wieder verschoben.
Die Bahnverbindung war durch den Mauerbau 1961 unterbrochen worden. Die Reaktivierung der Heidekrautbahn ist Teil des Investitionsprogramms i2030 für den Schienenausbau in der Hauptstadtregion. Vom Bahnhof Wilhelmsruh soll die Heidekrautbahn in Zukunft auch an den Bahnhof Gesundbrunnen angebunden werden. Beim Spatenstich war noch das Ziel genannt worden, dass 2023 wieder Züge auf der Strecke fahren.
Finanziert werden soll das zuletzt mit rund 46 Millionen Euro veranschlagte Projekt zu 90 Prozent vom Bund. Noch konnten die Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aber nicht beantragt werden. Die beiden Länder Berlin und Brandenburg sind daher in Vorleistung gegangen. © Deutsche Presse-Agentur
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