Stahnsdorf - Er galt als großer Staatsmann und liberale Ikone - im Bundestagswahl wirbt die schwächelnde FDP auf Plakaten im Berliner Speckgürtel mit dem früheren Außenminister Hans-Dietrich Genscher.
Doch plötzlich sind seine Porträts aus den 80er Jahren nach Parteiangaben von den Laternenmasten der brandenburgischen Gemeinde Stahnsdorf verschwunden. Die FDP vermutet, dass einige das Plakat für ihren eigenen Partykeller mitgenommen haben, wie der Ortsverband mitteilte.
Rund 20 der aufgehängten Plakate mit Genschers Konterfei und dem Slogan "Diesmal geht's um Ganze" fehlten. Wie der Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes, Julian Regenthal-Patzak sagte, geht es hier nicht um Vandalismus. Denn es seien keine zerstörten Plakate gefunden worden, sondern nur sauber abgeschnittener Kabelbinder, der zur Befestigung genutzt wird.
FDP: Genscher-Plakate nicht für private Sammlung entführen
"Wir freuen uns natürlich, dass unsere Plakate aus den 80er Jahren so viel Interesse wecken. Aber wir bitten darum, diese weiterhin hängenzulassen und nicht für private Sammlungen zu entführen", so Regenthal-Patzak. "Nach der Bundestagswahl kann sie meinetwegen jeder haben."
Der FDP-Politiker hat jetzt wieder neue Genscher-Porträts am Straßenrand angebracht, die teils unter dem Spitzenkandidaten Christian Lindner hängen. "Auch andere Ortsverbände wollen das Plakat von Genscher jetzt haben", erzählte er.
Der für die FDP prägende Politiker war 18 Jahre lang Deutschlands Außenminister. Er war ein wichtiger Architekt der deutschen Einheit. 2016 starb er im Alter von 89 Jahren. © Deutsche Presse-Agentur
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