Hamburg - Der FC St. Pauli funktioniert besonders gut im Südwesten. Warum? Das wissen die Hamburger selbst nicht so genau.
In Baden-Württemberg haben sie in dieser Saison neun ihrer 14 Punkte in der Fußball-Bundesliga gesammelt. Sowohl bei Abstiegskampfkonkurrent Hoffenheim (2:0) als auch bei den starken Teams aus Stuttgart (1:0) und Freiburg (3:0) siegten die Hanseaten. Folgt nun der nächste Streich?
Vor dem vierten Auftritt im Südwesten am Samstag beim punktgleichen Abstiegskampf-Konkurrenten 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr/Sky) entlockte diese ungewöhnliche Siegesserie St. Paulis Coach Alexander Blessin nur ein breites Grinsen. Angesprochen auf die kuriose Stärke sagte er: "Ich habe keine Antwort auf diese wirklich hochintelligente Frage."
Situation angespannt
Doch der sonst so gelassen aussehende Trainer wirkte auch etwas angespannt. Denn möglicherweise war die weihnachtliche Besinnlichkeit und Freude beim FC St. Pauli über den ordentlichen Saisonverlauf trügerisch. Kurz nach dem Start ins neue Jahr droht dem Aufsteiger ein turbulenter Auftakt.
Nach der erwartbaren, aber ärgerlichen Niederlage gegen Frankfurt und der bitteren Pleite beim Tabellenletzten VfL Bochum dürfte ein erneuter Rückschlag beim punktgleichen 1. FC Heidenheim die Stimmung massiv trüben.
Blessin sprach davon, dass der Club aus der Komfortzone herauskommen müsse. Der Blick auf die Tabelle habe in der Pause für ein "gutes" und "sicheres Gefühl" gesorgt. Doch die Situation hat sich innerhalb von kurzer Zeit geändert. Bochum rückt immer näher an die Hanseaten heran.
Blessin: "Solche Niederlagen müssen wehtun"
Der Kiez-Club steht aktuell mit 14 Punkten auf dem 14. Tabellenrang. Die Heidenheimer, die als Aufsteiger in der vergangenen Saison furios die Conference League erreicht hatten, könnten mit einem Sieg an den Hamburgern vorbeiziehen. Und weil auch die direkten Kellerclubs Kiel und Hoffenheim parallel gegeneinander spielen, sind alle Vereine besonders gefordert.
Blessin fordert nach der Niederlage in Bochum eine Reaktion seines Teams. "Solche Niederlagen müssen wehtun und das muss man einem dann auch ansehen." Der 51-Jährige will in Heidenheim ein "Ausrufezeichen" seiner Mannschaft sehen. "Das sind wir unseren Fans schuldig", stellte Blessin klar. Der Coach forderte für die Heidenheim-Partie vor allem mehr Zweikampfhärte. Denn die ist im Tabellenkeller meistens besonders nötig.
In der Startelf wird es zu Wechseln kommen. Man könne "auf jeden Fall damit rechnen, dass es da Veränderungen geben wird", sagte Blessin, ihm gehe es vor allem um die "Komponente Frische". "Ob das jetzt zwei oder drei sind, lassen wir mal dahingestellt. Aber die wird es geben", ergänzte er.
Die Schwaben, die nach der tristen Hinrunde mit Doppelbelastung in der Conference League nun mit vier Punkten aus zwei Partien samt Last-Minute-Punkt in Bremen erfolgreich ins Jahr gestartet sind, gehen wohl selbstbewusst in die wichtige Partie. Blessin erwartet den Gegner jedenfalls "mit breiter Brust". © Deutsche Presse-Agentur
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